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Zedent

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Der Zedent ist eine natürliche oder juristische Person, die eine Forderung an eine andere Person abtritt. Für die Rechtswirksamkeit der Forderungsabtretung ist es notwendig, dass der Zedent mit dem Zessionär einen Vertrag abschließt. Aus diesem Vertrag ergeben sich die Befugnisse und die Pflichten des Zedenten.

In diesem Abschnitt zeigen wir dir, was ein Zedent ist. Wir zeigen dir, welche Befugnisse und Pflichten ein Zedent hat, wie eine Zession abläuft, welche Arten einer Zession es gibt und welche Spezialfälle der Abtretung das Zivilrecht unterscheidet.Damit du deinen Kenntnisstand zum Zedenten erweitern kannst, beantwortest du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen.

Englisch: cedent | cedant

Inhalt dieser Lektion

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  • Was solltest du über den Zedenten wissen?
  • Welche Befugnisse und Pflichten hat ein Zedent?
  • Wie läuft ein Zessionsverfahren ab?
  • Welche Arten der Zession können unterschieden werden?
    • Offene Zession
    • Stille Zession
    • Einzelzession
    • Rahmenzession
    • Globalzession
    • Mantelzession
    • Inkassozession
  • Welche Spezialfälle der Abtretung kennt das Zivilrecht?
    • Sicherungsabtretung
    • Verlängerter Eigentumsvorbehalt
    • Factoring
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über den Zedenten wissen?

Der Zedent ist eine Person, die im Zivilrecht eine bestimmte Rolle übernimmt. Hierbei geht es darum, dass der Gläubiger einer Forderung diese an eine andere Person abtreten kann. Für den Übergang der Forderung schließen die beiden Parteien einen Vertrag ab, der die rechtlichen Voraussetzungen der §§ 398 ff. BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) umsetzt.

Die Forderungsabtretung beinhaltet die Befugnisse und die Pflichten, die während eines Zessionsverfahrens umgesetzt werden.

Welche Befugnisse und Pflichten hat ein Zedent?

Damit eine Forderung rechtswirksam auf einen neuen Gläubiger übertragen werden kann, muss der Zedent mit einer Verfügungsbefugnis ausgestattet sein. Kann der Zedent diese Verfügungsbefugnis nicht beibringen, ist er nicht berechtigt, eine Forderungsabtretung mit dem Zessionär abzuschließen. Zudem ist der Zedent gegenüber dem neuen Gläubiger zu einem vollumfänglichen Auskunftsrecht verpflichtet. Erhält der Zessionär nicht alle notwendigen Informationen, ist die Forderungsabtretung ebenfalls als unwirksam anzusehen.

Steht eine Forderung mehreren Gläubigern gleichzeitig zu, kann die Forderung nur gemeinschaftlich auf einen neuen Gläubiger übertragen werden.

Wie läuft ein Zessionsverfahren ab?

Sind der bisherige Gläubiger und sein Rechtsnachfolger (Zessionär) sich über die Abtretung einer Forderung einig, wird ein Zessionsverfahren eingeleitet. Hierzu schließen die beiden beteiligten Parteien einen Zessionsvertrag ab. Dabei beachten sie die gesetzlichen Anforderungen, die sich aus den §§ 398 ff. BGB ergeben. Der Schuldner wird an der vertraglichen Vereinbarung nicht beteiligt. Er muss auch nicht zwingend über die Forderungsabtretung informiert werden.

Zedent: Ablauf eines Zessionverfahrens
Zedent: Ablauf eines Zessionverfahrens
Beispiel
A und B schließen einen Kaufvertrag ab. Weil B die vereinbarte Summe nicht bis zum Fälligkeitstag begleichen kann, hat A eine Forderung gegen ihn. A besitzt die Verfügungsbefugnis, um die Forderung an einen neuen Gläubiger (Bank) abzutreten. Hierzu schließt A mit der Bank einen Zessionsvertrag ab. B wird nicht über die Forderungsabtretung informiert. Er erfüllt seine Zahlungsverpflichtung gegenüber A. Diesem obliegt es wiederum, den Betrag an die Bank weiterzuleiten.

Welche Arten der Zession können unterschieden werden?

Das Zivilrecht unterscheidet die folgenden Arten der Zessionen, an denen jeweils ein Zedent und ein Zessionär beteiligt sind:

  • Offene Zession
  • Stille Zession
  • Einzelzession
  • Rahmenzession
  • Globalzession
  • Mantelzession
  • Inkassozession

Offene Zession

Bei einer offenen Zession wird der Schuldner über den Forderungsübergang informiert. Dem Schuldner steht es nach den Vorschriften des BGB jedoch nicht zu, der Forderungsabtretung zu widersprechen. Er muss seine Verpflichtung gegenüber dem neuen Gläubiger erfüllen.

Stille Zession

Eine stille Zession kennzeichnet sich dadurch, dass der Schuldner nicht über die Abtretungserklärung zwischen dem Zedenten und dem Zessionär informiert wird. Er muss seine Verpflichtung gegenüber dem ursprünglichen Eigentümer erfüllen.

Einzelzession

Um eine Einzelzession handelt es sich in dem Zivilrecht, wenn der Gläubiger eine einzelne Forderung (z. B. eine Rechnung mit einem hohen Rechnungsbetrag) an den neuen Gläubiger abtritt. Wird der Schuldner nicht darüber informiert, erfüllt die Einzelzession gleichzeitig die Voraussetzungen einer stillen Zession.

Rahmenzession

Tritt der Zedent die Forderung in einem bestimmten Rahmen ab, spricht das Zivilrecht von einer Rahmenzession. Gegenstand einer Rahmenzession können auch alle Forderungen sein, die gegen einen bestimmten Schuldner bestehen.

Globalzession

Damit ein Gläubiger alle Forderungen gegen einen Schuldner absichern kann, vereinbart er mit dem Zessionär (dies kann z. B. eine Bank sein) eine Globalzession.

Mantelzession

Die Mantelzession ist eine Unterform der Rahmenzession. Hierbei kann die Forderung in bestimmter oder in variabler Höhe abgetreten werden.

Inkassozession

Bei der Inkassozession tritt der Gläubiger seine Forderung an ein Inkassobüro ab. Dieses ist nach der Zession berechtigt, die Forderung beim Schuldner einzuziehen.

Welche Spezialfälle der Abtretung kennt das Zivilrecht?

Neben der einfachen Forderungsabtretung kennt das Zivilrecht die folgenden Spezialfälle der Zession:

  • Sicherungsabtretung
  • Verlängerter Eigentumsvorbehalt
  • Factoring

Sicherungsabtretung

Das Mittel der Sicherungsabtretung nutzt ein Kreditgeber, um sich gegen das Risiko eines Forderungsausfalls abzusichern. Der Kreditgeber macht hiervon Gebrauch, wenn der Kreditnehmer nicht mehr dazu in der Lage ist, seine Rückzahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

Verlängerter Eigentumsvorbehalt

Mit dem verlängerten Eigentumsvorbehalt sichert sich ein Verkäufer gegen das Risiko ab, dass der Käufer seinen Zahlungsverpflichtungen aus einem Kaufvertrag nicht nachkommt. Der Verkäufer bleibt so lange rechtlicher Eigentümer der Sache, bis der Käufer seine Zahlungsverpflichtung vollständig erfüllt hat. Für den Käufer bedeutet dies, dass er die Sache nicht weiter veräußern kann.

Factoring

Ein Unternehmen verkauft seine Forderungen aus dem Verkauf von Waren oder der Erbringung von Dienstleistungen an eine dritte Person. Der Vorteil des abtretenden Unternehmens liegt dabei, dass es mit der Abtretung direkt die eigene Liquidität stabilisiert werden kann.

Übungsfragen

 

#1. In welchem Rechtsbereich wird ein Zedent aktiv?

#2. Was ist die Grundvoraussetzung für die Abtretung einer Forderung auf einen neuen Gläubiger?

#3. Was zählt nicht zu den Spezialfällen der Zession?

#4. Was ist eine Einzelzession?

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FAQ zum Zedenten

Ein Zedent kann eine natürliche oder eine juristische Person (z. B. eine GmbH) sein, die ihre Forderung gegen einen Schuldner an einen Dritten abtritt. Mit der Abtretung gibt der Zedent seine Rechtsstellung als Gläubiger ab. Neuer Gläubiger der Forderung ist der Zessionär.

Damit die Übertragung der Forderung rechtswirksam ist, schließen der Zedent und der Zessionär eine Abtretungserklärung (Zession) ab. In dieser Abtretungserklärung erklären beide Vertragsparteien, dass der Gläubigerwechsel rechtswirksam auf den Zessionär übergegangen ist. Nach Abschluss der Abtretungserklärung kann nur noch der Zessionär eine Forderung gegen den Schuldner geltend machen.

Mit einer Zession wird eine gegenwärtige oder eine zukünftige Forderung auf einen neuen Gläubiger übertragen. Damit der neue Gläubiger seine Forderung gegen den Schuldner geltend machen kann, schließen der Zedent und der Zessionär eine Forderungsabtretung ab.

Beim Factoring wird eine Forderung an ein Factoring-Unternehmen verkauft. Das verkaufende Unternehmen möchte hiermit seine eigene Liquidität stabilisieren. Daher wird das Factoring auch häufig als Finanzierungsinstrument eingesetzt. Dabei muss allerdings einkalkuliert werden, dass das Factoring-Unternehmen für seine Dienstleistung ein Entgelt berechnet.

Im Bereich der Kreditsicherheiten grenzt sich die offene Zession von der stillen Zession ab. Bei der offenen Zession wird dem Schuldner mitgeteilt, dass die Forderung gegen ihn an einen anderen Gläubiger abgetreten wurde.

Eine stille Zession kennzeichnet sich dadurch, dass der Schuldner nicht über die Forderungsabtretung informiert wird. Er ist weiter verpflichtet, seine Schuld gegenüber dem ursprünglichen Gläubiger zu erfüllen. Dem Zedenten obliegt es allerdings, das Geld an den Zessionär weiterzugeben.

Neben der offenen und stillen Zession gibt es noch weitere Zessionen. Dies sind z. B. die Einzelzession, die Rahmenzession und die Globalzession.

Die Zession ist eine vertragliche Grundlage, an die sich sowohl der Zedent als auch der Zessionär halten müssen. Die Absprache der Forderungsabtretung kann nicht widerrufen werden. Beiden Vertragsparteien steht allerdings das Recht zu, die Forderungsabtretung anzufechten.

Der Schuldner hat jedoch keine Möglichkeit, den Übergang der Forderung an einen neuen Gläubiger zu verhindern. Handelt es sich um eine offene Zession, muss er seine Verpflichtung gegenüber dem neuen Gläubiger erfüllen. Haben der Zedent und der Zessionär eine stille Zession vereinbart, erfährt er nicht, dass die Forderung an einen anderen Gläubiger abgetreten wurde.

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