Der Buffett Indikator ist eine Kennzahl, die zur Bewertung des gesamten Aktienmarktes eines Landes eingesetzt wird. Hierzu ist es notwendig, den Gesamtwert aller Unternehmen, die an der Börse gehandelt werden ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt dieses Landes zu setzen. Ergibt sich als Ergebnis ein zu hoher wert, deutet dies darauf hin, dass der nationale Aktienmarkt insgesamt überbewertet ist.
In diesem Artikel stellen wir dir den Buffett Indikator vor. Du erfährst, was sich hinter der Bewertungskennzahl verbirgt und welche Faktoren bei der Ermittlung eine Rolle spielen. Nachdem du weißt, wie sich die Bewertungskennzahl interpretieren lässt, stellen wir die Vorteile den Nachteilen gegenüber. Abschließend informieren wir dich darüber, wie der Buffett Indikator zur Prognose einer zukünftigen Anlagenrendite genutzt werden kann. Damit du deinen Wissensstand aktualisieren kannst, beantwortest du nach diesem Abschnitt einige Übungsfragen.
Synonyme: Buffett Metrik | Marktkapitalisierung zu GDP Verhältnis
Was solltest du über den Buffett Indikator wissen?
Erstmals erwähnt wurde der Buffett Indikator von seinem Erfinder – Warren Buffett – im Jahr 2001. Buffett gilt als erfolgreicher Investor und Kenner des Aktienmarktes. Um seinen Erfolg an der Börse besser analysieren zu können, stellte er den Gesamtwert aller börsennotierten Unternehmen ins Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt des Landes.
Heute wird der Buffett Indikator auf vielen Aktienmärkten als solide Berechnungskennzahl angewendet, um die Kurse der Aktien besser verstehen zu können. Insbesondere kommt es den Analysten darauf an, das Steigen oder Fallen eines Aktienkurses besser vorhersehen zu können. Damit möchte man der Volatilität, die am Aktienmarkt herrscht, ein sinnvolles Mittel entgegensetzen. Denn Aktionäre, die bereit sind, ihr Geld in einem nationalen Aktienmarkt zu investieren, können schneller erkennen, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.
Gilt eine Aktie als unterbewertet, liegt der innere Wert des Wertpapiers in der Regel deutlich höher. Für den Investor bietet sie deshalb das Potenzial, was er sich für eine hohe Rendite wünscht. Ergibt sich auf Basis der Analyse mit dem Buffett Indikator, dass eine Aktie überbewertet ist, lässt dies darauf schließen, dass der wahre Wert unterhalb des aktuellen Kurses an der Börse liegt. Für den Anleger auf dem Aktienmarkt bedeutet dies, dass er sein Geld nicht in dieses Unternehmen investieren sollte.
Weil der Buffett Indikator als ein verlässliches Instrument der Aktienanalyse gilt, wird es von Analysten und Investoren häufig eingesetzt, bevor das Kapital tatsächlich investiert wird.
Welche Faktoren spielen bei der Ermittlung des Buffett Indikators eine Rolle?
Zur Ermittlung des Buffett Indikators werden die beiden folgenden Faktoren benötigt:
- Börsenkapitalisierung
- Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Börsenkapitalisierung
Die Börsenkapitalisierung ist auch als Marktkapitalisierung bekannt. Sie ermittelt sich durch die Multiplikation des aktuellen Aktienkurses mit der Anzahl der Aktien, die das Unternehmen an der Börse ausgegeben hat. Mit der Ermittlung ergibt sich theoretisch ein Wert, der dem Kaufpreis des gesamten Unternehmens entspricht.
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Das Bruttoinlandsprodukt zählt zu den volkswirtschaftlichen Kennzahlen. Es drückt den Gesamtwert der in einem Land hergestellten Produkte und Dienstleistungen dar. Wurde dies Produkte allerdings als Vorleistung bei der Herstellung anderer Produkte verwendet, gehen sie nicht in die Analyse ein.
Zu Ermittlung des Buffet Indikators wird die Börsenkapitalisierung ins Verhältnis zu dem Bruttoinlandsprodukt gesetzt.
Wie lässt sich der Buffett Indikator interpretieren?
Für die Interpretation hat Warren Buffett selbst die Kriterien festgelegt. So geht er von einer Unterbewertung der Aktien aus, wenn der Buffett Indikator einen Wert von 70 % oder 80 % unterschreitet. Für einen Investor ist dies ein gutes Zeichen, weil er erkennt, dass der wahre Wert des Wertpapiers höher ist.
Ermittelt man einen Wert, der über 150 % ist, das Bruttoinlandsprodukt kleiner als der Aktienmarkt. Dies führt im schlimmsten Fall dazu, dass an der Börse ein Crash entsteht.
Welche Vor- und Nachteile sind mit der Bewertungskennzahl verbunden?
Die Ermittlung des Buffett Indikators ist mit den folgenden Vor- und Nachteilen verbunden:
- Im Vergleich zu anderen Bewertungskennzahlen kann der Buffett Indikator schnell und unkompliziert ermittelt werden.
- Die Ermittlung des Buffett Indikator fundiert auf statischen Ermittlungen. Dies bildet für den Investor eine fundierte Grundlage, um seine Investitionsentscheidung zu treffen.
- Die Ermittlung lässt keinen Interpretationsspielraum zu. Die Aktien sind entweder unter- oder überbewertet.
- Andere Kennzahlen zur Bewertung – wie z. B. das PEG Ratio – können leichter manipuliert werden als der Buffett Indikator.
- Der Buffett Indikator gibt ein umfassendes Bild des gesamten Aktienmarktes eines Landes wieder. Überdies werden bei dem Bruttoinlandsprodukt auch die Unternehmen berücksichtigt, die nicht an der Börse emittiert sind.
- Ein fundiertes Ergebnis des Buffett Indikators hängt davon ab, wie viele Unternehmen in einer Volkswirtschaft kapitalmarktorientiert sind.
- Die Gewichtung des Marktes spielt auch dann eine Rolle, wenn viele börsennotierte Unternehmen in die Analyse einbezogen werden.
- Werden wenige Großkonzerne in die Analyse einbezogen, sinkt die Aussagekraft des Buffett Indikators. Eine Analyse des Gesamtmarktes kann hiermit nicht mehr durchgeführt werden.
Buffett Indikator und die zukünftige Anlagenrendite
Für einen Investor spielt die zukünftige Anlagenrendite eine große Rolle. Deshalb kommt er vor seiner Geldanlage an einer soliden Bewertung nicht vorbei. Hierbei könnte er sich von dem Buffett Indikator unterstützen lassen. Hierbei sind das Gewinnwachstum und die Höhe der Dividende die ausschlaggebenden Kriterien.
Das Gewinnwachstum ergibt sich aus dem Gewinn je Aktie. Dieses Ergebnis ermittelt jedes börsennotierte Unternehmen für sich. Sobald das Gewinnwachstum auf dem Aktienmarkt spürbar wird, steigt auch der Kurs der Aktie.
Überträgt sich dies auf alle Unternehmen, ergibt sich auch hier ein Wertzuwachs, der sich auf den gesamten Aktienmarkt auswirkt.
Neben dem Gewinnwachstum hat ein Aktionär auch die Dividende im Blick. Für ihn bildet sie die zweite Komponente seiner Anlagenrendite. Hier ist allerdings zu beachten, dass die Dividende auch aus dem Gewinn des Unternehmens gezahlt wird. Eine Ausschüttung führt folglich zu einem geringeren Gewinnwachstum. Die Höhe der Dividende kann von dem Aktionär mitentschieden werden, wenn er auf der Hauptversammlung der AG ein Stimmrecht geltend machen kann.
Übungsfragen
#1. Was wird mit dem Buffett Indikator ermittelt?
#2. Was spielt bei der Ermittlung des Buffett Indikators keine Rolle?
#3. Welche Unternehmen werden bei der Ermittlung des Buffett Indikators berücksichtigt?
#4. Welche Aussage zum Buffett Indikator ist nicht korrekt?
Ergebnisse
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