Die Dividende entspricht dem Gewinnanteil einer Aktiengesellschaft, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Die Verteilung des erwirtschafteten Gewinns erfolgt in der Regel einmal im Jahr. Mit der Ausschüttung honoriert die Gesellschaft, dass die Aktionäre sich an ihrem Unternehmen beteiligen. Diese können mit den Einnahmen aus der Dividende ein zusätzliches Einkommen generieren.
In diesem Abschnitt behandeln wir die Dividende. Du erfährst, welche Arten von Dividenden es gibt und wer über die Höhe einer Dividendenausschüttung entscheidet. Nachdem du weißt, was die Höhe einer Dividende über das Unternehmen aussagt, klären wir den Zusammenhang zwischen der Höhe einer Dividende und dem aktuellen Aktienkurs. Abschließend informieren wir dich über den Dividendenabschlag und die Besteuerung von Dividenden. Um dein Wissen zu vertiefen, kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
- Fachbegriff: auszuschüttender Betrag
- Englisch: dividend
Was solltest du über die Dividende wissen?
Dividende ist ein Betrag, der von einer Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre ausgeschüttet wird, sind also eine Form der Gewinnbeteiligung. Der Begriff wird im deutschen Aktiengesetz nicht genutzt, stattdessen ist vom ”auszuschüttenden Betrag die Rede.
Eine Aktiengesellschaft handelt durch die folgenden drei Organe:
- Aufsichtsrat
- Vorstand
- Hauptversammlung
Über die Höhe einer Dividende entscheidet die Hauptversammlung auf der Basis eines Vorschlags, den der Vorstand gemacht hat.
Eine Verpflichtung zur Ausschüttung besteht für die Aktiengesellschaft aber nicht. Lässt es die wirtschaftliche Situation nicht zu, kann es sein, dass die Hauptversammlung eine Dividendenzahlung von 0,00 EUR beschließt. Auch bei einer Aktiengesellschaft, die sich noch in der Gründungsphase befindet, gehen die Aktionäre am Anfang oft leer aus.
Arten von Dividenden
Dividenden müssen nicht zwingend in bar oder per Kontoüberweisung ausgeschüttet werden. Es steht dem deutschen Aktienrecht nicht entgegen, wenn eine Aktiengesellschaft zusätzliche Aktien an die Aktionäre ausgibt. Daneben vereinbaren viele Aktiengesellschaften die Auszahlung einer Sonderdividende. Die Aktiengesellschaft stärkt hiermit ihre Eigenkapitalrendite.
Diese Dividendentypen gibt es:
- Bardividende: Übliche Form der Dividende; entspricht dem Geldbetrag, der dem Aktionär ausgezahlt wird
- Sachdividende: Hier werden Aktionäre mit Sachwerten statt Geldbeträgen bedacht; Beispiele sind Gutscheine für die Unterkünfte der AG, Getränke (z. B. Wein, Whisky oder Bier), Schokolade (z. B. bei Lindt), …
- Vorzugsdividende: garantierte Dividende für Inhaber von Vorzugsaktien, die höher als bei Stammaktien ist
- Überdividende: Zuschlag auf die Dividende bei Vorzugsaktien (auch: Superdividende)
- Stockdividende: Dividende in Form zusätzlicher Aktien ohne Gegenleistung; die Anzahl der Aktien wird im Verhältnis des derzeitigen Besitzes berechnet (auch: Gratisaktie)
- Abschlagsdividende: Vorauszahlung (Abschlag) auf die Dividende, die gezahlt werden kann, wenn der vorläufige Abschluss einen Jahresüberschuss aufweist; im Ausland üblicher als in Deutschland (auch: Zwischendividende, Interimsdividende)
Dividendenausschüttung: Auszahlungszeitpunkt und Höhe der Dividende
Dividenden werden in Form einer Ausschüttung an die Aktionäre ausgezahlt. Für die Auszahlung gibt es keinen festen Termin. In der Regel schütten die Aktiengesellschaften ihre Dividenden einmal im Jahr aus. Von dieser Regelung kann aber abgewichen werden. So ist es legitim, wenn eine AG z. B. beschließt, ihre Aktionäre einmal im Quartal mit einer Dividende für ihre finanzielle Beteiligung zu belohnen (vgl. Abschlagsdividende).
Die Höhe dieser Dividendenausschüttung wird von der Hauptversammlung festgelegt. Neben dem Vorstand und dem Aufsichtsrat ist dies das dritte Organ einer Aktiengesellschaft.
Auf der Hauptversammlung kommen alle Aktionäre und die Gründer des Unternehmens zusammen. Sie beraten über den Vorschlag des Vorstands und entscheiden dann, wie hoch oder wie niedrig die Auszahlung an die Aktionäre ausfallen soll.
Die Höhe der Dividende hängt von dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens ab. Der Vorstand erarbeitet einen Betrag, den er der Hauptversammlung vorschlägt. Hier entscheiden die Aktionäre darüber mit, wie hoch ihre Dividende sein soll.
Was sagt die Höhe einer Dividendenzahlung über das Unternehmen aus?
In der Höhe einer Dividendenauszahlung spiegelt sich der wirtschaftliche Erfolg einer Aktiengesellschaft wider. Ein Unternehmen, das gute Gewinne erwirtschaftet, wird in der Regel eine höhere Dividende auszahlen. Ist das Unternehmen dagegen in Liquiditätsschwierigkeiten, müssen die Aktionäre damit rechnen, dass der Vorstand ihnen eine Nulldividende (Dividende von 0 EUR) auf der Hauptversammlung vorschlägt. Bei der Höhe der Dividendenauszahlung hat der Vorstand aber auch den Aktienkurs im Blick.
Was ist eine Dividendenrendite?
Mit der Dividendenrendite wird das Verhältnis der Dividendenhöhe und des Aktienkurses in einem Prozentwert ausgedrückt.
Die Dividendenrendite ermittelt sich wie folgt:
Für einen Aktionär bedeutet diese Information, dass jeder Euro, den er in das Unternehmen investiert hat, mit einer Rendite von 4,66 % verzinst wird. Diese Verzinsung erhält der Aktionär in Form der Dividendenausschüttung.
Was ist der Dividendenabschlag?
Der Dividendenabschlag bezeichnet eine kurzfristige Kursminderung der Aktie am Tag nach der Ausschüttung der Dividende. Dieser Dividendenabschlag erfolgt automatisch einen Tag, nachdem die Hauptversammlung die Höhe der Dividende bestimmt hat.
In der Regel wird die Aktie inklusive der Dividende gehandelt. Am Tag der Dividendenausschüttung erhält sie jedoch den Kurszusatz „exD“ oder “ex Div.”.
Der Vermerk bedeutet, dass die Aktie ohne Berücksichtigung der Dividendenauszahlung erfolgt. Hierdurch hat die Aktie einen geringeren Wert als an den anderen Tagen. Dieser Kursverlust ist mit dem Dividendenabschlag identisch.
Besteuerung einer Dividende
Dividenden sind Einnahmen, die der Besteuerung unterliegen. In Deutschland unterliegt eine Dividendenzahlung der Abgeltungssteuer von 25 %. Bei kirchensteuerpflichtigen Aktionären erhöht sich der Besteuerungsanteil auf 27,99 %. Von einer Steuerpflicht ist z. B. eine Kapitalgesellschaft befreit, wenn sie seit Jahresbeginn mindestens 10 % der gesamten Aktien an dem Unternehmen hält.
Übungsfragen
#1. Welches Organ einer Aktiengesellschaft entscheidet über die Höhe einer Dividendenausschüttung?
#2. Besteht für eine Aktiengesellschaft eine Pflicht zur Dividendenausschüttung?
#3. Wie oft schüttet eine Aktiengesellschaft einen Gewinnanteil an ihre Aktionäre aus?
#4. Was verstehst du unter der Dividendenrendite?
#5. Was ist der Dividendenabschlag?
Ergebnisse
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