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Dividende

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Die Dividende entspricht dem Gewinnanteil einer Aktiengesellschaft, der an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Die Verteilung des erwirtschafteten Gewinns erfolgt in der Regel einmal im Jahr, kann aber auch häufiger stattfinden. Mit der Ausschüttung honoriert die Gesellschaft, dass die Aktionäre sich an ihrem Unternehmen beteiligen. Diese können mit den Einnahmen aus der Dividende ein zusätzliches Einkommen generieren.

In diesem Abschnitt behandeln wir die Dividende. Du erfährst, welche Arten von Dividenden es gibt und wer über die Höhe einer Dividendenausschüttung entscheidet. Nachdem du weißt, was die Höhe einer Dividende über das Unternehmen aussagt, klären wir den Zusammenhang zwischen der Höhe einer Dividende und dem aktuellen Aktienkurs. Abschließend informieren wir dich über den Dividendenabschlag und die Besteuerung von Dividenden. Um dein Wissen zu vertiefen, kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

  • Fachbegriff: auszuschüttender Betrag
  • Englisch: dividend

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was solltest du über die Dividende wissen?
  • Arten von Dividenden
  • Dividendenausschüttung: Auszahlungszeitpunkt und Höhe der Dividende
  • Was sagt die Höhe einer Dividendenzahlung über das Unternehmen aus?
  • Was ist eine Dividendenrendite?
  • Was ist der Dividendenabschlag?
  • Besteuerung einer Dividende
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über die Dividende wissen?

Dividende ist ein Betrag, der von einer Aktiengesellschaft an ihre Aktionäre ausgeschüttet wird, sind also eine Form der Gewinnbeteiligung. Der Begriff wird im deutschen Aktiengesetz nicht genutzt, stattdessen ist vom ”auszuschüttenden Betrag die Rede.

Wer Aktien über einen langen Zeitraum hält, anstatt sie zu verkaufen, kann durch die Dividenden trotzdem gute Gewinne erzielen. Allerdings sind Dividenden nicht sicher und auf ewig in Stein gemeißelt. Vielmehr werden sie jährlich neu bestimmt. Unternehmen können sich auch entscheiden, keine Dividende auszuschütten.

Abgrenzung

Der Begriff Dividende geht auf das lateinisches Wort “dividendus“, “der zu verteilende” zurück und beschränkt sich auf Aktiengesellschaften. Umgangssprachlich wird das Wort aber auch für Auszahlungen durch Investmentfonds oder Ausschüttungen durch Genussscheine genutzt.

Eine Aktiengesellschaft handelt durch die folgenden drei Organe:

  • Aufsichtsrat
  • Vorstand
  • Hauptversammlung

Über die Höhe einer Dividende entscheidet die Hauptversammlung auf der Basis eines Vorschlags, den der Vorstand gemacht hat.

Eine Verpflichtung zur Ausschüttung besteht für die Aktiengesellschaft aber nicht. Lässt es die wirtschaftliche Situation oder die Prognose nicht zu, kann es sein, dass die Hauptversammlung eine Dividendenzahlung von 0,00 EUR beschließt. Auch bei einer Aktiengesellschaft, die sich noch in der Gründungsphase befindet, gehen die Aktionäre am Anfang oft leer aus.

Es gibt unterschiedliche Arten von Aktien, anhand derer sich auch die Dividendenhöhe unterscheiden kann. Bei einer Vorzugsaktie ist die Dividende oft höher als bei Stammaktien, allerdings hat der Aktionär hier kein Stimmrecht.

Wer erhält eine Dividende?

Aktionäre erhalten die Dividende anhand der Anzahl der Anteile, die sie zum entscheidenden Zeitpunkt halten. Um dividendenberechtigt zu sein, reicht es aus, wenn Aktien am Tag der Hauptversammlung eingebucht werden.

Arten von Dividenden

Dividenden müssen nicht zwingend in bar oder per Kontoüberweisung ausgeschüttet werden. Es steht dem deutschen Aktienrecht nicht entgegen, wenn eine Aktiengesellschaft zusätzliche Aktien an die Aktionäre ausgibt. Daneben vereinbaren viele Aktiengesellschaften die Auszahlung einer Sonderdividende. Die Aktiengesellschaft stärkt hiermit ihre Eigenkapitalrendite.

Diese Dividendentypen gibt es:

  • Bardividende: Übliche Form der Dividende; entspricht dem Geldbetrag, der dem Aktionär ausgezahlt wird.
  • Sachdividende: Hier werden Aktionäre mit Sachwerten statt Geldbeträgen bedacht; Beispiele sind Gutscheine für die Unterkünfte der AG, Getränke (z. B. Wein, Whisky oder Bier), Schokolade (z. B. bei Lindt & Sprüngli), Rabatt auf Buchungen (z. B. bei Sixt mit dauerhaften 20 % Rabatt auf Mietwagenbuchungen), Gutscheine … Für viele Aktionäre sind Sachdividenden äußerst erstrebenswert.
  • Vorzugsdividende: Garantierte Dividende für Inhaber von Vorzugsaktien, die höher als bei Stammaktien ist.
  • Überdividende: Zuschlag auf die Dividende bei Vorzugsaktien (auch: Superdividende)
  • Stockdividende: Dividende in Form zusätzlicher Aktien ohne Gegenleistung; die Anzahl der Aktien wird im Verhältnis des derzeitigen Besitzes berechnet (auch: Gratisaktie)
  • Abschlagsdividende: Vorauszahlung (Abschlag) auf die Dividende, die gezahlt werden kann, wenn der vorläufige Abschluss einen Jahresüberschuss aufweist; im Ausland üblicher als in Deutschland (auch: Zwischendividende, Interimsdividende)

Dividendenausschüttung: Auszahlungszeitpunkt und Höhe der Dividende

Dividenden werden in Form einer Ausschüttung an die Aktionäre ausgezahlt. Für die Auszahlung gibt es keinen festen Termin. In der Regel schütten die deutschen Aktiengesellschaften ihre Dividenden einmal im Jahr, nach der Hauptversammlung, aus. Von dieser Regelung kann aber abgewichen werden. Gerade internationale Unternehmen setzen auf verschiedene Ausschüttungstermine, bei denen auch der Auszahlungsbetrag variieren kann. So ist es legitim, wenn eine AG z. B. beschließt, ihre Aktionäre einmal im Quartal mit einer Dividende für ihre finanzielle Beteiligung zu belohnen (vgl. Abschlagsdividende).

Dividendenkalender

Aktionäre, die ihre Ausschüttungen über das Jahr verteilen möchten, setzen gerne auf Dividendenkalender. In diesen wird der Tag der Ausschüttung für verschiedene Aktien festgehalten. Das macht die Einkünfte besser planbar.

Die Höhe dieser Dividendenausschüttung wird von der Hauptversammlung festgelegt. Neben dem Vorstand und dem Aufsichtsrat ist dies das dritte Organ einer Aktiengesellschaft.

Dividende: Rolle der Organe der Aktiengesellschaft
Dividende: Rolle der Organe der Aktiengesellschaft

Auf der Hauptversammlung kommen alle Aktionäre und die Gründer des Unternehmens zusammen. Sie beraten über den Vorschlag des Vorstands und entscheiden dann, wie hoch oder wie niedrig die Auszahlung an die Aktionäre ausfallen soll.

Beispiel: Zeitpunkt der Dividendenausschüttung
Zur Unternehmensphilosophie der ”Trust-AG” gehört es, dass sie ihre Aktionäre einmal im Jahr mit einer Dividendenausschüttung belohnt. Für die Auszahlung hat das Unternehmen mit seinen Anteilseignern einen Termin vereinbart, der vier Wochen nach Feststellung des Jahresergebnisses liegen soll.

Die Höhe der Dividende hängt von dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens ab. Der Vorstand erarbeitet einen Betrag, den er der Hauptversammlung vorschlägt. Hier entscheiden die Aktionäre darüber mit, wie hoch ihre Dividende sein soll.

Was sagt die Höhe einer Dividendenzahlung über das Unternehmen aus?

In der Höhe einer Dividendenauszahlung spiegelt sich der wirtschaftliche Erfolg einer Aktiengesellschaft wider. Ein Unternehmen, das gute Gewinne erwirtschaftet, wird in der Regel eine höhere Dividende auszahlen. Ist das Unternehmen dagegen in Liquiditätsschwierigkeiten, müssen die Aktionäre damit rechnen, dass der Vorstand ihnen eine Nulldividende (Dividende von 0 EUR) auf der Hauptversammlung vorschlägt. Bei der Höhe der Dividendenauszahlung hat der Vorstand aber auch den Aktienkurs im Blick.

Dividendenaristokraten

Die Höhe der Dividende ist für viele Aktionäre entscheidend bei der Entscheidung für eine Beteiligung am Unternehmen. Besonders beliebt sind die Dividenden-Aristokraten, also Unternehmen, die seit mindestens 25 Jahren die Dividende jährlich angehoben haben. Einige Firmen schütten sogar schon seit über 100 Jahren durchgehend Dividende an ihre Anteilseigner aus.

Bekannte Unternehmen, die als Dividenden-Aristokraten gelten, sind:

  • American State Waters
  • Coca-Cola
  • 3M
  • Procter & Gamble
  • Johnson & Johnson

Was ist eine Dividendenrendite?

Mit der Dividendenrendite wird das Verhältnis der Dividendenhöhe und des Aktienkurses in einem Prozentwert ausgedrückt. Sie ist quasi ein Wert dafür, welche “Zinsen” für das angelegte Kapital erzielt werden.

Die Formel für die Dividendenrendite lautet:

    \[ Dividendenrendite = Dividende / Börsenkurs * 100 \]

Dividende: Unterschied zwischen Rendite und Dividende
Dividende: Unterschied zwischen Rendite und Dividende

Durch den Prozentwert, der sich so ergibt, können unterschiedliche Aktien besser miteinander verglichen werden.

Beispiel: Dividendenrendite
Der aktuelle Aktienkurs der ”B-AG” liegt bei 15 EUR je Aktie. Auf ihrer Hauptversammlung haben die Aktionäre eine Dividendenausschüttung von 0,70 EUR je Aktie beschlossen.

Die Dividendenrendite ermittelt sich wie folgt:

    \[ Dividendenrendite = 0,70~EUR / 15~EUR * 100 \% = 4,66 \% \]

Für einen Aktionär bedeutet diese Information, dass jeder Euro, den er in das Unternehmen investiert hat, mit einer Rendite von 4,66 % verzinst wird. Diese Verzinsung erhält der Aktionär in Form der Dividendenausschüttung.

Üblicherweise fällt die Dividendenrendite bei US-Konzernen geringer aus als bei europäischen AGs. Wichtig für Anleger ist es aber, die Dividendenrendite nicht als einziges Argument für oder gegen einen Aktienkauf herzunehmen. Vielmehr sollten sie sich ausführlich mit dem Geschäftsmodell der einzelnen Firma beschäftigen, um Chancen und Risiken abzuwägen.

Was ist der Dividendenabschlag?

Der Dividendenabschlag bezeichnet eine kurzfristige Kursminderung der Aktie am Tag nach der Ausschüttung der Dividende. Dieser Dividendenabschlag erfolgt automatisch einen Tag, nachdem die Hauptversammlung die Höhe der Dividende bestimmt hat.

In der Regel wird die Aktie inklusive der Dividende gehandelt. Am Tag der Dividendenausschüttung erhält sie jedoch den Kurszusatz “exD” oder “ex Div.”.

Der Vermerk bedeutet, dass die Aktie ohne Berücksichtigung der Dividendenauszahlung erfolgt. Hierdurch hat die Aktie einen geringeren Wert als an den anderen Tagen. Dieser Kursverlust ist mit dem Dividendenabschlag identisch.

Besteuerung einer Dividende

Dividenden sind Einnahmen (genauer: Kapitalerträge), die der Besteuerung unterliegen. In Deutschland unterliegt eine Dividendenzahlung der Abgeltungssteuer von 25 %. Dazu kann der Solidaritätszuschlag kommen. Bei kirchensteuerpflichtigen Aktionären erhöht sich der Besteuerungsanteil auf 27,99 %. Von einer Steuerpflicht ist z. B. eine Kapitalgesellschaft befreit, wenn sie seit Jahresbeginn mindestens 10 % der gesamten Aktien an dem Unternehmen hält.

Auch, wenn deutsche Anleger Gewinne realisieren, die nicht über dem geltenden Freibetrag liegen, sind ihre Dividenden steuerfrei. Der Freibetrag liegt 2025 für Singles bei 1.000 Euro und bei Verheirateten bei 2.000 Euro pro Jahr.

Quellensteuer

Die Abgeltungssteuer für Dividenden wird als Quellensteuer umgesetzt. Das bedeutet, dass die Besteuerung nicht vom Anleger selbst vorgenommen wird, sondern das Kreditinstitut, das die Kursgewinne auszahlt, bereits alles verrechnet.

Übungsfragen

 

#1. Welches Organ einer Aktiengesellschaft entscheidet über die Höhe einer Dividendenausschüttung?

#2. Besteht für eine Aktiengesellschaft eine Pflicht zur Dividendenausschüttung?

#3. Wie oft schüttet eine Aktiengesellschaft einen Gewinnanteil an ihre Aktionäre aus?

#4. Was verstehst du unter der Dividendenrendite?

#5. Was ist der Dividendenabschlag?

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