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Lean Production

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Die schlanke Produktion (engl. Lean Production), ist ein Konzept, welches die Produktion optimiert. Hierzu werden die Produktionssysteme verschlankt, was über acht Gestaltungsprinzipien erfolgt, die nach VDI 2870 festgelegt sind. Kernprinzip ist die ständige Bearbeitung eines Werkstücks ohne Pufferzeiten.

Diese Lektion ordnet den Begriff der schlanken Produktion zunächst in das Konzept Lean Management ein. Anschließend erhältst du einen Überblick über die acht Gestaltungsprinzipien. Außerdem erklären wir dir die Vorteile der Lean Production. Zum Abschluss der Lektion stehen dir einige Übungsfragen zur Verfügung.

  • Deutsch: schlanke Produktion
  • Englische Synonyme: Lean Manufacturing

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Warum ist die schlanke Produktion wichtig?
  • Lean Production als Teilbereich vom Lean Management
  • Gestaltungsprinzipien der schlanken Produktion
    • Vermeidung von Verschwendung
    • Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
    • Standardisierung
    • Null-Fehler-Prinzip
    • Fließprinzip
    • Pull-Prinzip
    • Mitarbeiterorientierung und zielorientierte Führung
    • Visuelles Management
  • Vorteile der Lean Production
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum ist die schlanke Produktion wichtig?

Verschwendungen und aufgeblähte Produktionsprozesse sorgen für unnötige Kosten und verlangsamen ein Unternehmen. Die Lean Production hilft über mehrere Ansätze dabei, die Prozesse wieder zu verschlanken und Verschwendungen zu vermeiden. Hierdurch entstehen kürzere Durchlaufzeiten, was positive Auswirkungen auf die Produktivität, die Flexibilität und die Kapitalbindung hat.

Lean Production - GPS-Gestaltungsprinzipien
Lean Production – GPS-Gestaltungsprinzipien

Lean Production als Teilbereich vom Lean Management

Lean Production ist eine Produktionsorganisation, die durch die drei amerikanischen Wissenschaftler James P. Womack, Daniel T. Jones und Daniel Roos zwischen den Jahren 1985 und 1991 zusammengetragen wurde. Die Grundideen haben sie dabei von japanischen Automobilunternehmen wie Toyota übernommen.

Die schlanke Produktion ist ein Teilbereich des übergeordneten ‘Lean Management’. Hierbei handelt es sich um eine komplette Unternehmensphilosophie, die sämtliche Unternehmensbereiche darauf ausrichtet, Verschwendung zu vermeiden.

Insbesondere überflüssige Arbeitsschritte sollen durch eine intelligente Organisation vermieden werden. Das Lean Management betrachtet dabei die gesamte Wertschöpfungskette. Der Teilbereich Lean Production durchleuchtet speziell die Produktion in einem Unternehmen.

Gestaltungsprinzipien der schlanken Produktion

Nach VDI 2870 existieren acht Gestaltungsprinzipien für die Lean Production.

Hierbei wird immer das ganzheitliche Produktionssystem betrachtet. Für die schlanke Produktion stehen verschiedene Prozessgestaltungen zur Verfügung. Insbesondere die “Vermeidung von Verschwendungen” zieht sich dabei dauerhaft als wichtige Komponente der Lean Production durch und wird bei jeder Prozessumstellung beachtet.

Die acht Gestaltungsprinzipien der Lean Production:

  1. Vermeidung von Verschwendung
  2. Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
  3. Standardisierung
  4. Null-Fehler Prinzip
  5. Fließprinzip
  6. Pull-Prinzip
  7. Mitarbeiterorientierung und zielorientierte Führung
  8. Visuelles Management

Vermeidung von Verschwendung

Alle Tätigkeiten, die nicht zur Wertschöpfung beitragen, sollen vermieden werden. Ausnahmen bilden solche Tätigkeiten, die dem Kunden zwar keinen Mehrwert bieten, aber vom Unternehmen bewusst durchgeführt werden.

Hierzu zählt beispielsweise der große Bereich der Forschung oder die Produktionsplanung, die nur interne Auswirkungen hat. Ein weiterer Effekt der vermiedenen Verschwendung ist ein geringer Ressourceneinsatz. B

esonders aus nachhaltigen und sozialen Gründen ist dies ein interessanter Nebenaspekt der schlanken Produktion. In der Produktion existieren acht Bereiche, die sich dem Begriff Verschwendung zuordnen lassen.

Formen der Verschwendung:

  • Überproduktion
  • Lagerbestände
  • Durchführung von Transporten
  • Wartezeiten
  • Aufgeblähte Prozesse
  • Lange Transportwege
  • Fehler
  • Ungenutztes Potenzial

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Das Lean Production hat das Ziel, die Prozesse der Produktion zu perfektionieren. Damit dies gelingt, müssen dauerhaft Verbesserungen herbeigeführt werden.

Dazu sollten die Mitarbeiter zwingend einbezogen werden. Diese sind aufgefordert, Prozesse und Werkzeuge zu hinterfragen und mögliche Verbesserungen aufzuzeigen. Zur einfachen Weitergabe ist es sinnvoll, im Unternehmen ein Ideenmanagement zu installieren.

Standardisierung

In der Produktion kommt es häufig zu sich wiederholenden Prozessen und Fertigungsschritten. Ein Ziel ist es, die Tätigkeiten zu eliminieren, die nicht zur Wertschöpfung beitragen. Außerdem sollen die Arbeitsabläufe standardisiert und dokumentiert werden. Dies hat den Vorteil, dass selbst Änderungen beim Personal keine Auswirkungen auf die Qualität der Produktion haben.

Beispiel: Standardisierung
Die ‘Lode GmbH’ stellt Gartenmöbel her. Sobald ein neues Produkt eingeführt wird, stellt die Produktionsplanung Prozessstandards zur Verfügung. Hierin sind die Tätigkeiten mit benötigten Materialien und notwendigen Werkzeugen klar beschrieben. Hierdurch ist jeder Mitarbeiter in der Lage, die Produkte herzustellen, ohne dass eine Einarbeitung nötig wäre.

Null-Fehler-Prinzip

Über das ‘Null-Fehler-Prinzip’ soll die Qualität der Produkte dauerhaft einen hohen Standard besitzen. Es wird darauf geachtet, dass jeder Arbeitsschritt fehlerfrei passiert und keine Fehler an nachfolgende Produktionsstätten weitergegeben werden. Außerdem werden Methoden des Qualitätsmanagements eingeführt, die die Fehler finden und abstellen.

Beispiel: Null-Fehler-Prinzip
Die ‘Lode GmbH’ bohrt für sämtliche Gartenmöbel die Bretter vor und verteilt diese anschließend an die entsprechenden Produktionsstellen. Durch das Null-Fehler Prinzip werden Bretter mit falschen Bohrungen direkt entsorgt, sodass sich kein Fehler durch die komplette Produktion durchziehen kann. Um künftig Fehler zu vermeiden, werden Schablonen für die Bohrungen genutzt.

Fließprinzip

Über das Fließprinzip lässt sich in der Produktion ein schneller Material- und Informationsfluss herstellen. Hierdurch können kurze Durchlaufzeiten im Wertschöpfungsprozess erreicht werden. Ziel ist es, die Produktionsschritte so abzustimmen, dass ein Produkt ohne Zwischenlagerungen dauerhaft bearbeitet werden kann, wobei dies nicht zu Lasten der Flexibilität geschehen darf.

Beispiel: Fließprinzip
Bei der ‘Lode GmbH’ wurde das Fließprinzip durch die räumliche Zusammenlegung von Produktionsschritten erreicht.

Die Arbeitsschritte “schneiden”, “bohren”, “schleifen” und “lackieren” sind in einer Fertigungsinsel vereint, sodass die Arbeitsschritte im Fließprinzip erfolgen. Im Anschluss erfolgt die Zusammenstellung der Möbel mit Produkten anderer Fertigungsgruppen.

Pull-Prinzip

Das Pull-Prinzip beschreibt die Herstellung von Werkstücken, die durch einen Kundenauftrag ausgelöst werden. Hierdurch verhindert ein Unternehmen die Überproduktion. Mit einem funktionierenden Supply Chain Management kann das Logistikkonzept Just-in-Time eingeführt werden, wodurch Lagerbestände eliminiert werden.

Beispiel: Pull-Prinzip
Ordern große Baumärkte für Ihre Filialen zahlreiche Gartenmöbel, so arbeitet die ‘Lode GmbH’ nach dem Pull-Prinzip. Aus dem Kundenauftrag wird der Bedarf an Materialien errechnet und die Produktionspläne werden geschrieben. Die Holzlieferanten liefern die bestellte Ware direkt an der Produktion an.

Mitarbeiterorientierung und zielorientierte Führung

Die Mitarbeiterführung verfolgt bei der Lean Production einen völlig anderen Ansatz als bei klassischen Fließbandfertigungen. Die Mitarbeiter werden dazu ermutigt, mitzudenken und Prozessverbesserungen einzubringen. Außerdem sollen sie selbst Verschwendungen aufdecken und ihre eigene Fehlerquote minimieren. Die Führung selbst ist zielorientiert und besitzt klare Vorgaben.

Beispiel: Mitarbeiterorientierung und zielorientierte Führung
In den Mitarbeitergesprächen bei der ‘Lode GmbH’ wird den Produktionsmitarbeitern für Gartenmöbel das Unternehmensziel der Prozessverschlankung klar verständlich gemacht.

Die Mitarbeiter erhalten dieses Ziel als persönliche Aufgabe, wodurch das Unternehmen es schafft, alle Mitarbeiter an einem gemeinsamen übergeordneten Ziel arbeiten zu lassen. Die Mitarbeiter sind dazu angehalten, alle Verschwendungen in den Prozessen aufzudecken.

Visuelles Management

Das visuelle Management folgt dem Ziel, Informationen und Prozesse mit bildlichen Darstellungen zu veranschaulichen. Relevante Kennzahlen, übergeordnete Ziele und spezialisierte Prozessabläufe werden in Bilder und Grafiken umgewandelt. Hieraus entsteht eine hohe Transparenz der Unternehmensführung mit einfach verständlichen Methoden. Änderungen werden durch neue Bilder direkt ersichtlich.

Beispiel: Visuelles Management
In der sogenannten Lean Corner der ‘Lode GmbH’ hängen große Tafeln, auf denen die Unternehmensziele mit einfachen Slogans dargestellt sind. Außerdem sind hier immer die aktuellen Kennzahlen abgebildet, die grafisch die positive oder negative Differenz zu den Sollzahlen aufzeigen. Jeder Mitarbeiter kann so die erbrachte Leistung ablesen und direkt positiv Einfluss darauf nehmen.

Vorteile der Lean Production

Die schlanke Produktion hat für ein Unternehmen viele Vorteile. Dem gegenüber stehen nur wenige Nachteile wie der Wegfall von Vorratsreserven und eventuelle Kosten bei der Prozessumstellung. Aus diesem Grund kann jedes Unternehmen die schlanke Produktion als Ziel haben und von den Vorteilen profitieren.

Vorteile der Lean Production

  • Kostenersparnis: Durch die Vermeidung von Verschwendungen lässt sich Geld einsparen. Gleiches gilt für die Personalkosten, sobald Prozesse verschlankt werden.
  • Hohe Produktivität: Der Produktionsprozess wird bei der Lean Production so umgestellt, dass Maschinen besser ausgelastet sind, keine Ausschüsse entstehen und Transportwege verkürzt werden. Hierdurch lässt sich der Umsatz steigern.
  • Hohe Qualität: Durch die Standardisierung sind alle Arbeitsschritte gleich und auf einem hohen Qualitätslevel. Fehler passieren selten und werden frühzeitig erkannt.
  • Gesteigerte Flexibilität: Ein Augenmerk der Lean Production liegt auf der Umstellung der Maschinen und Fertigungsprozesse auf eine hohe Flexibilität. Hierdurch können Kundenwünsche schneller erfüllt werden.

Übungsfragen

 

Ergebnisse

#1. Wo fand die schlanke Produktion ihren Ursprung?

#2. Wie heißt die übergeordnete Unternehmensphilosophie, in die die Lean Production integriert ist?

#3. Welches ist kein Gestaltungsprinzip der schlanken Produktion?

#4. Wodurch lässt sich Verschwendung vermeiden?

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