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Markttransparenz

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Unter dem Begriff Markttransparenz versteht man in der Mikroökonomie das Wissen über Marktvorgänge, Marktteilnehmer und Marktkonditionen. Eine vollständige Markttransparenz gehört zu den Voraussetzungen des vollkommenen Marktes und liegt immer dann vor, wenn alle Marktteilnehmer über alle wesentlichen Informationen über Geschehen, Preisbildung und die anderen Akteure am Markt verfügen. Je transparenter ein Markt ist, desto eher lassen sich kausale Zusammenhänge durch die Teilnehmer erkennen.

Wir erklären dir in diesem Artikel den Begriff der Markttransparenz, ihre Bedeutung in der Volkswirtschaftslehre und weshalb du diese kennen solltest. Zum Schluss der Lektion stehen dir Übungsfragen zur Verfügung, mit deren Hilfe du dein Wissen testen kannst.

Inhalt dieser Lektion

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  • Warum ist die Markttransparenz wichtig?
  • Marktteilnehmer und Verfügbarkeit von Informationen
  • Arten der Markttransparenz
    • Beispiele für vollständige, mittlere und hohe Markttransparenz
  • Markttransparenz und Transaktionskosten
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum ist die Markttransparenz wichtig?

Ein hohes Maß an Markttransparenz wird vor allem in westlichen Ländern als besonders wünschenswert angesehen, da sie den Wettbewerb stabilisiert und so Innovationen fördern kann. Es ist daher wichtig, die Markttransparenz einschätzen zu können und ihre Einflussfaktoren zu kennen.

Marktteilnehmer und Verfügbarkeit von Informationen

Unter Marktteilnehmern versteht man in der Volkswirtschaftslehre folgende Wirtschaftssubjekte:

  • Unternehmen
  • Staat
  • Haushalte
  • Ausland

Diese treten als Anbieter und Nachfrager auf dem Markt auf, um dort Entscheidungen zu treffen. Um jedoch überhaupt zwischen einzelnen Optionen abwägen zu können, benötigen diese Teilnehmer marktrelevante Informationen. Je höher der Informationsgrad ausfällt, desto transparenter ist der Markt. Dabei wird die Markttransparenz aus dem Verhältnis von tatsächlich vorhandenen Informationen zu verfügbaren Informationen gebildet.

    \[ Informationsgrad~der~Markttransparenz = \frac{tats\ddot{a}chlich~vorhandene~Informationen}{verf\ddot{u}gbare~Informationen} \]

Zu den Marktdaten, die vor allem für Kauf- und Verkaufsentscheidungen von hoher Relevanz sind, zählen:

  • Anbieter und Nachfrager
  • Aktuelle Marktpreise
  • Liefer- und Zahlungsbedingungen
  • Art der Güter
  • Produktqualität
  • Marktvolumen
  • Gesetzliche Vorschriften

Da längst nicht alle Marktdaten frei verfügbar sind, beschränken sich die Marktteilnehmer bei ihren Kauf- oder Verkaufsentscheidungen auf wenige Marktdaten. Der Auswahl dieser Daten liegt der Informationswert der Daten zugrunde, nach dem Informationen stets mit Kosten verbunden sind.

Der Entscheidungsträger ermittelt jene Kosten, die er höchstens zu zahlen bereit ist, ohne dass sich die Informationsbeschaffung nachteilig für ihn auswirkt. Je teurer ein Produkt ist, desto höher auch der Informationswert, den ein Käufer aufzubringen bereit ist und umso mehr Marktdaten werden bei einem entsprechend langen Planungshorizont ausgewertet.

Arten der Markttransparenz

Um eine vollkommene Markttransparenz erreichen zu können, muss der Wert bei 100 % liegen. Jeder Wert zwischen 0 % und 100 % wird als unvollkommene Markttransparenz bezeichnet. Ein Wert von genau 0 % steht für völlige Marktintransparenz. In diesem Extremfall sind keinerlei Daten über den Markt verfügbar. Die vollständige Markttransparenz gehört zu den Voraussetzungen für einen Markt mit vollkommener Konkurrenz, da sie zu den Prämissen zum Erreichen eines Marktgleichgewichts zählt.

Markttransparenz: Vollkommene Transparenz und völlige Intransparenz
Markttransparenz: Vollkommene Transparenz und völlige Intransparenz

Daneben lassen sich noch horizontale und vertikale Markttransparenz unterscheiden:

  • Im Falle einer horizontalen Markttransparenz auf der Seite der Anbieter besteht eine gegenseitige Überschaubarkeit des Angebotes. Jedes Unternehmen weiß also, welche Güter in welcher Qualität und welcher Anzahl von den anderen Unternehmen produziert werden.
  • Die vertikale Markttransparenz betrifft hingegen die Haushalte bzw. Verbraucher, die sich bei Vorliegen einer solchen Situation einen umfangreichen Überblick über das Angebot am Markt verschaffen und sich für das Gut mit den meisten Vorteilen entscheiden können.
Horizontale und vertikale Markttransparenz
Horizontale und vertikale Markttransparenz

Beispiele für vollständige, mittlere und hohe Markttransparenz

Die beiden Extremfälle, vollständige Markttransparenz und völlige Intransparenz, gibt es in der Realität nicht. Es lassen sich jedoch Beispiele nennen, die an eine vollständige Markttransparenz heranreichen. Hierzu zählen beispielsweise der Aktienmarkt oder bestimmte Rohstoffmärkte.

Ein Beispiel für mittlere Markttransparenz liefern die Konsumgütermärkte. Sowohl Anbieter als auch Nachfrager sind in vergleichsweise geringem Maße über Art der Güter, Preise und Qualität informiert. Verbraucherportale und Preisvergleiche im Internet erhöhen die Markttransparenz für nahezu alle Produkte, die sich online erwerben lassen. Besonders deutlich wird dies bei Flugbuchungsportalen, in denen die Preise für einzelne Flüge teilweise minütlich aktualisiert werden. Durch die Angabe diverser Inklusivleistungen und Einschränkungen lässt sich in diesem Fall eine sehr hohe Markttransparenz erzielen.

Markttransparenz und Transaktionskosten

In der Praxis zählen Informations- und Kommunikationskosten zu den Hauptbestandteilen der Transaktionskosten. Als Transaktionskosten sind in diesem Zusammenhang jene Kosten zu verstehen, die allein durch die Benutzung des Marktes durch die Transaktion von Verfügungsrechten entstehen. Eine hohe Markttransparenz kann die Transaktionskosten senken und umgekehrt.

Übungsfragen

 

#1. Welche der folgenden Aussagen über Markttransparenz ist richtig?

#2. Wenn alle Informationen verfügbar sind, spricht man von …

#3. Was versteht man unter vertikaler Markttransparenz?

#4. Was existiert in der Realität nicht?

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