Das Monopol ist eine volkswirtschaftliche Marktform, die das Verhältnis von Anbietern und Nachfragern beschreibt. Diese Marktform kann in zwei Varianten auftreten. Beim Angebotsmonopol bietet der Monopolist als einziger Verkäufer eine Ware an, die von vielen Kunden nachgefragt wird. Das Nachfragemonopol kennzeichnet sich dadurch, dass ein Nachfrager viele Anbietern gegenübersteht.
In diesem Beitrag stellen wir dir das Thema Monopol vor. Wir erklären dir, was das Monopol ist und welche wirtschaftliche Bedeutung es hat. Wir unterscheiden das Angebotsmonopol vom Nachfragemonopol und zeigen dir, welche Marktformen es neben dem Monopol gibt. Abschließend geben wir dir drei Beispiele für Monopolstellungen in Deutschland an die Hand. Um dein Wissen zu vertiefen, kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
- Synonym: Alleinstellung am Markt
- Englisch: monopoly
Welche wirtschaftliche Bedeutung hat das Monopol?
Das Monopol ist die Marktform, die dem Anbieter eines Produkts oder einer Dienstleistung eine Alleinstellung auf dem Markt bringt. Er braucht keinen Blick auf konkurrierende Unternehmen zu richten, weil es keine gibt. Da sich viele Kunden für sein Produkt interessieren, ist der Monopolist auch in seiner Preisgestaltung ziemlich frei.
Angebotsmonopol und Nachfragemonopol
Innerhalb der Marktform Monopol können die zwei folgenden Marktformen unterschieden werden:
- Angebotsmonopol
- Nachfragemonopol
Angebotsmonopol
Merkmal des Angebotsmonopols ist es, dass ein Anbieter vielen Nachfragern gegenübersteht. Ein Anbieter bietet ein Produkt oder eine Dienstleistung an, die von keinem anderen Unternehmer angeboten wird. Weil er eine Nachfrage generieren kann, bildet sich ein Angebotsmonopol heraus. Der Monopolist ist in seiner Preisgestaltung frei. Auch kann er allein entscheiden, wie groß die Anzahl ist, in der er das bestimmte Produkt produziert.

Nachfragemonopol
Beim Nachfragemonopol verhält sich der Markt genau umgekehrt. Einem Nachfrager steht eine Vielzahl von Anbietern gegenüber. Auch hier wirkt sich das Verhältnis unmittelbar auf den Preis aus. Dieser wird hier von dem Nachfrager bestimmt. Anbieter, die ihre Produkte zu teuer anbieten, kommen gar nicht in seine Auswahl. Für die Anbieter kann sich hierdurch ein Nachteil ergeben, wenn sie mit dem veranschlagten Preis gerade ihre Kosten decken können. Bieten sie ihr Produkt billiger an, ist die Liquidität für ihr Unternehmen nicht mehr gewährleistet.
Welche Marktformen gibt es neben dem Monopol?
Außer dem Monopol kennt die Volkswirtschaft diese drei Marktformen:
Duopol
Beim Duopol teilen sich zwei Unternehmer auf der Anbieterseite den Markt. Gemeinsam stehen sie einer Vielzahl von Nachfragern gegenüber. Die beiden Unternehmen diktieren das Marktgeschehen. Ein bekanntes Duopol existiert auf dem Personenbeförderungsmarkt in der Luft. Hier konkurriert der US-amerikanische Hersteller Boeing mit dem europäischen Flugzeugbauer Airbus.
Oligopol
Das Oligopol ist die in der Praxis am häufigsten vorkommende Marktform. Ebenso wie bei dem Monopol können auch hier Angebotsoligopol und Nachfrageoligopol voneinander abgegrenzt werden.
Beim Angebotsoligopol treffen wenige Anbieter auf viele Nachfrager. Das Nachfrageoligopol kennzeichnet sich dadurch, dass wenigen Nachfragern viele Anbieter gegenüberstehen.
Polypol
In dem Polypol kann von einem richtigen Marktwettbewerb gesprochen werden. Viele Anbieter stehen vielen Nachfragern gegenüber. Die Anbieter konkurrieren untereinander. Sie dürfen ihre Produkte aber nicht so teuer machen, dass diese nicht mehr nachgefragt werden. Auf der anderen Seite dürfen sie auch ihre Liquidität nicht außer Acht lassen.
Drei Beispiele für Monopole in Deutschland
Vor der Privatisierung der Deutschen Telekom AG hatte die Deutsche Post eine Monopolstellung, die sich nicht allein auf die Zustellung von Briefen und Postkarten beschränkte. Die Deutsche Post hatte auch ein Monopol für das Telefon. Heute gibt es neben der Telekom diverse andere Anbieter, die diese Leistungen ebenfalls erbringen. Die Kunden können sich zwischen den verschiedenen Angeboten entscheiden.
Die Deutsche Bundesbahn wurde vor mehreren Jahren privatisiert. Davor hatte sie eine Monopolstellung, die die Personen- und Güterbeförderung auf Schienen betraf. Inzwischen gibt es auch hier einige nationale und internationale Anbieter, die in Konkurrenz zu der Deutschen Bundesbahn stehen.
Als Beispiel für ein Nachfragemonopol kann die Rüstungsindustrie genannt werden. Einziger Nachfrager für Militärausrüstung ist der deutsche Staat. Anbieter gibt es viele.
Übungsfragen
#1. Was versteht man unter einem Monopol?
#2. Welche Marktform kennt die Volkswirtschaft neben dem Monopol nicht?
#3. Was gehört nicht zu den Vorteilen eines Monopolisten?
#4. Welches Risiko besteht für einen Anbieter beim Nachfragemonopol?
#5. Bei welcher Marktform treffen wenige Anbieter auf viele Nachfrager?
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