Das Duopol kennzeichnet eine Marktform, bei der zwei Anbieter die Bedürfnisse vieler Nachfrager befriedigen. Die Konkurrenz der beiden Unternehmen wirkt sich in Preisabsprachen und einem Mengenwettbewerb aus. Das Duopol grenzt sich vom Monopol und anderen Marktformen ab.
In dieser Lektion wird das Duopol vorgestellt. Du erfährst, was ein Duopol ist und welche Bedeutung diese Marktform in der Praxis hat. Nach der Vorstellung einiger bekannter Duopole zeigen wir dir, wie die Unternehmen in einem Duopol miteinander in Konkurrenz treten. Abschließend lernst du, wie sich das Duopol von anderen Marktformen abgrenzt. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: duopoly
Welche Bedeutung hat das Duopol?
Duopole entstehen in der Politik und in der Wirtschaft. Der Markt wird in diesem Fall von zwei Anbietern beherrscht. Diese beiden Anbieter teilen den größten Teil des Marktvolumens unter sich auf. Es steht nicht im Widerspruch zu einem Duopol, wenn es daneben einige kleinere Marktteilnehmer gibt.
Ein typisches Beispiel für ein politisches Duopol zeigen die Vereinigten Staaten von Amerika. Hier sind mit den Demokraten und den Republikanern nur zwei Parteien vertreten, die um die politische Vorherrschaft des Landes ringen.
Telekommunikation:
In der wirtschaftlichen Praxis gab es bisher zwei bekannte Beispiele für Duopole: Anfang der 1990er Jahre gab es auf dem Mobilfunkmarkt die Unternehmen T-D-1 (hieraus ging der T-Mobile-Konzern hervor) und Mannesmann D2 (mittlerweile als Vodafone bekannt). Durch das Hinzukommen weiterer Anbieter hat sich die Duopol-Stellung im Laufe der letzten dreißig Jahre in eine Oligopolstellung verwandelt. Es gibt einige Anbieter und viele Nachfrager.
Bau von Flugzeugen:
Ein weltweites Duopol – das bis heute noch Bestand hat – ist das Duopol für Großraumflugzeuge. Dieses teilen sich der amerikanische Flugzeughersteller Boeing und der europäische Flugzeughersteller Airbus untereinander auf.
Wie wird ein Duopol in der Praxis umgesetzt?
Wenn sich zwei Unternehmen einen Markt teilen, treten sie ins besondere in den beiden folgenden Bereichen in Konkurrenz:
- Preiswettbewerb
- Mengenwettbewerb
Der Preiswettbewerb
Der Preiswettbewerb im Duopol ist auch unter den Namen “Bertrand-Wettbewerb” oder “Bertrand-Modell” bekannt. Die Anbieter konkurrieren über den Verkaufspreis.
Für den Preiswettbewerb müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:
- Der erste Unternehmer unterbietet den Preis des zweiten Unternehmers. In diesem Fall generiert der erste Anbieter eine absolute Nachfrage. Der andere Marktteilnehmer verkauft nichts.
- Verlangen beide Unternehmen im Duopol denselben Preis, teilen sie den Markt unter sich auf. Man könnte von einem ausgeglichenen Duopol sprechen.
Der Mengenwettbewerb
Treten zwei Unternehmen in den Mengenwettbewerb (auch als “Cournot-Wettbewerb” bezeichnet), erzielen sie einen Gewinn, der durch die abgesetzte Menge maximiert werden soll. Dabei weiß der eine Unternehmer nicht, für welche Ausbringungsmenge sich der jeweils andere entscheidet.
Für beide Anbieter gilt die normale Nachfragekurve. Dies bedeutet, dass die Nachfrage gering ist, wenn sie einen hohen Verkaufspreis festlegen. Senken die Anbieter den Preis, steigt die nachgefragte Menge wieder an.
Die Abgrenzung des Duopols von anderen Marktformen
Neben dem Duopol gibt es folgende weitere Marktformen:
Das Monopol
Herrscht auf einem Markt ein Monopol, gibt es nur einen Anbieter. Da er sich keiner Konkurrenz zu stellen braucht, kann der Monopolist die Preise für seine Produkte selbst bestimmen. Hierbei muss er darauf achten, dass er den Preis nicht zu hoch setzt. Dies könnte sich nachteilig auf die Zahlungsbereitschaft der Konsumenten auswirken.
Das Oligopol
Ein Oligopol kann in zwei verschiedenen Formen auf einem Markt auftreten. Im Angebotsoligopol stehen wenige Anbieter vielen Nachfragern gegenüber. Im Nachfrageoligopol ist es genau umgekehrt. Viele Anbieter bieten die Produkte an, die von wenigen Konsumenten nachgefragt werden.
Das Polypol
Im Polypol halten sich die Angebotsseite und die Nachfrageseite im Gleichgewicht. Viele Anbieter treffen auf viele Nachfrager. Auf diesem vollkommenen Markt herrscht vollständige Konkurrenz.
Übungsfragen
#1. Was ist das Kennzeichen eines Duopols?
#2. Sind Duopole praxisrelevant?
#3. In welchem Fall könnte man von einem ausgeglichenen Duopol sprechen?
#4. Was ist mit einer normalen Nachfragekurve gemeint?
#5. Bei welcher Marktform gibt es zwei Erscheinungsformen?
Ergebnisse
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