Unter dem Begriff Angebotsmonopol ist eine Marktform zu verstehen, bei der ein einziger Anbieter vielen Nachfragern gegenübersteht. Dieser als Monopolist bezeichnete Anbieter verfügt über eine hohe Marktmacht und steuert den Preis seines Produktes über dessen produzierte Menge.
In dieser Lektion erläutern wir die wichtigsten Merkmale eines Angebotsmonopols, das typische Verhalten der Marktteilnehmer und die Situationen, die sich aus dieser Konstellation ergeben. Zum Abschluss der Lektion bieten wir dir einige Übungsfragen, um dein Wissen zu überprüfen.
Warum solltest du das Angebotsmonopol kennen?
Das Angebotsmonopol wird auch als klassische Art des Monopols bezeichnet. Oftmals ist umgangssprachlich auch dieses gemeint, wenn nur von einem Monopol die Rede ist. Da Angebotsmonopole auch in der Praxis immer wieder zu finden sind, ist es wichtig, sich mit dieser Marktform vertraut zu machen.
Entstehung und Merkmale von Angebotsmonopolen
Das Angebotsmonopol ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass für ein Produkt nur ein einziger Anbieter existiert, dem viele Nachfrager gegenüberstehen.
Dieser als Monopolist bezeichnete Anbieter verfügt über eine hohe Marktmacht, da er bei seinen Entscheidungen keine Konkurrenten berücksichtigen muss.
Ein solches Monopol kann auf unterschiedliche Arten entstehen. So ist es möglich und schon mehrfach der Fall gewesen, dass der Staat einzelne Unternehmen mit einer bestimmten Aufgabe bzw. Dienstleistung (z. B. Post) oder der Produktion eines bestimmten Produktes beauftragt. Ein Angebotsmonopol kann sich aber auch dadurch bilden, dass ein einzelnes Unternehmen alleiniger Besitzer eines bestimmten Produktionsfaktors ist.
Eine dritte Variante bilden die „natürlichen Monopole“. Diese sind durch global fallende Durchschnittskosten gekennzeichnet. Die Herstellung eines Gutes wird also umso günstiger, je mehr Exemplare davon hergestellt werden. Das Minimum der Produktionskosten ist folglich dann erreicht, wenn nur noch ein einzelner Anbieter das Produkt herstellt und damit zum Monopolisten wird. Ein solches Monopol bildet sich also auf „natürlichem“ Wege, indem immer mehr Konkurrenten aus dem Markt austreten und sich nur ein einziges Unternehmen am Schluss durchsetzt.
Die Voraussetzungen für ein Angebotsmonopol sind nicht erst dann gegeben, wenn der Monopolist 100 % der Nachfrage abdeckt. Ausschlaggebend ist eher die auf den Markt ausgeübte Kontrolle. In dem Fall spricht man auch von einem Quasi-Monopol, wie das nachfolgende Beispiel zeigt.
Beispiel Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn gilt in Deutschland als Monopolist hinsichtlich des Fernverkehrs. Nur im Bereich des Nahverkehrs konnten sich im Laufe der Jahre mehrere Anbieter etablieren, sodass die Bahn ihre Monopolstellung in diesem Bereich – wenn auch nicht flächendeckend – verloren hat. Beim Fernverkehr gibt es jedoch nur sehr wenige Konkurrenten mit vereinzelt fahrenden Zügen (z. B. Flixtrain und EuroNight), sodass angesichts der Marktmacht in diesem Bereich nach wie vor von einem Monopol der Deutschen Bahn gesprochen werden kann.
Auswirkungen eines Angebotsmonopols
Wie bereits beschrieben, besitzt der Monopolist eine hohe Marktmacht. Das betrifft vor allem die Preisfindung, bei der er nicht die Preise eines Konkurrenten bzw. einen durchschnittlichen Marktpreis berücksichtigen muss. Dementsprechend ist hier auch von einem Monopolmarkt und nicht mehr von einem Wettbewerbsmarkt die Rede, da sich letzterer definitionsgemäß nur zwischen mehreren Wettbewerbern abspielen kann. Es bräuchte dafür also mindestens ein Duopol (zwei Anbieter).
Der Monopolist ist dazu in der Lage, den Preis durch die Produktionsmenge zu steuern. Verknappt er die Menge bei gleichbleibender Nachfrage, steigen die Preise. Hebt er den Preis an, sinkt die Nachfrage. In einem vollkommenen Wettbewerb würden die Kunden einfach auf ein Produkt der Konkurrenz ausweichen. Erhöht der Monopolist die Produktionsmenge, erhöht sich zwar auf der einen Seite die Nachfrage, jedoch sinkt auch der Preis.
Ermittlung der richtigen Produktionsmenge im Monopol
Der Monopolist muss die richtige Produktionsmenge ermitteln, um seinen Gewinn maximieren zu können. Dafür richtet er sein Augenmerk auf die Grenzerlöse für verschiedene Produktionsmengen. Dabei gilt nach wie vor, dass er den Preis senken muss, um eine höhere Menge an Produkten am Markt absetzen zu können. Diese Preissenkung gilt jedoch nicht nur für das zuletzt produzierte, sondern für alle Güter.
Der Grenzerlös muss folglich unter dem Preis liegen. Zusätzlich betrachtet er die Grenzkosten, also jene Kosten für das zuletzt bzw. jedes zusätzlich produzierte Gut. Die Produktionsmenge wird so angesetzt, dass Grenzerlös und Grenzkosten gleich hoch sind. Damit liegt der Preis auch über den Grenzkosten.
Übungsfragen
#1. Welcher der folgenden Fälle stellt kein Angebotsmonopol dar?
#2. In welchem Fall bildet sich ein natürliches Monopol?
#3. Welches der folgenden Unternehmen hat ein Angebotsmonopol inne?
#4. Ein Monopolist erhöht die Produktionsmenge seines Produkt. Was ist die Folge?
Ergebnisse
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