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Polypol

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Als Polypol wird in den Wirtschaftswissenschaften und insbesondere im Bereich der Mikroökonomie eine Marktform bezeichnet, bei der sich auf der Angebots- und/oder der Nachfrageseite eine große Anzahl an Marktteilnehmern gegenüberstehen. Die entsprechenden Situationen werden als Angebots- oder Nachfragepolypol bezeichnet. Finden sich auf beiden Seiten viele Marktteilnehmer, spricht man von einem bilateralen Polypol. Das bilaterale Polypol wird auch als atomisierte Marktstruktur bezeichnet.

In dieser Lektion zeigen wir dir die Unterscheidungsmerkmale zwischen den verschiedenen Formen des Polypols und gehen auf das Verhalten der einzelnen Marktteilnehmer ein. Am Schluss stellen wir dir einige Übungsfragen zur Verfügung, mit deren Hilfe du dein neu erworbenes Wissen kontrollieren kannst.

Inhalt dieser Lektion

  • Warum solltest Du das Polypol kennen?
  • Wesentliche Merkmale des Polypols
  • Arten des Polypols
    • Angebotsseitiges Polypol
    • Nachfrageseitiges Polypol
    • Bilaterales Polypol
  • Übungsfragen

Warum solltest Du das Polypol kennen?

Das Polypol zählt neben Monopol und Oligopol zu den drei elementaren Marktformen in der Volkswirtschaftslehre und insbesondere in der Mikroökonomie.

In der Praxis kommen nachfrageseitige Polypole vergleichsweise häufig vor, weswegen es wichtig ist, die Struktur dieser Marktform zu kennen und so das Verhalten der Marktteilnehmer besser einschätzen zu können.

Das Polypol gilt zudem als bestmöglich Marktform, da es unter Anbietern und Nachfragern zu einem regen Wettbewerb kommt und Anbieter den Marktpreis nicht direkt beeinflussen können, was ihre Marktmacht auf ein Minimum reduziert.

Wesentliche Merkmale des Polypols

Das Polypol ist dadurch gekennzeichnet, dass es auf mindestens einer Seite (Angebot oder Nachfrage) eine große Anzahl an Marktteilnehmern gibt, die miteinander in Konkurrenz treten.

Findet sich diese Situation auf einem vollkommenen Markt, spricht man von vollständiger Konkurrenz. Analog dazu spricht man von der gleichen Situation auf einem „unvollkommenem Markt“ – was dem Normalfall entspricht – von unvollständiger Konkurrenz. Da der Zustand der vollständigen Konkurrenz in der Realität nur selten erreicht wird, handelt es sich beim Polypol eher um das Konstrukt eines Idealzustandes.

Durch den sehr geringen Einfluss, der es einzelnen Anbietern praktisch unmöglich macht, den Marktpreis zu beeinflussen, verfügen sie nur über eine verschwindend geringe Marktmacht. Nachfrager haben stets die Möglichkeit, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Anbieter verbleibt auf einem vollkommenen Markt somit nur eine Position als Mengenanpasser.

Auf unvollkommenen Märkten herrscht hingegen der Zustand monopolistischer Konkurrenz. Hier sind die Anbieter dazu in der Lage, den Preis zu variieren. Die einzelnen Anbieter bieten zwar ähnliche, nicht aber identische Produkte in ihrem Sortiment. Außerdem können Standortvorteile von Relevanz sein. Für die Nachfrager gelten auf einem vollkommenen Markt die gleichen Bedingungen, da sie den Marktpreis genauso wenig beeinflussen können. Sie gelten unter diesen Umständen daher nur als Preisnehmer.

Arten des Polypols

Es werden drei Arten des Polypols voneinander unterschieden:

  • Angebotsseitiges Polypol
  • nachfrageseitiges Polypol
  • zweiseitiges (bilaterales) Polypol

Wenn nur von einem Polypol die Rede ist, ist damit in der Regel das bilaterale Polypol gemeint.

Angebotsseitiges Polypol

Das angebotsseitige Polypol ist durch eine große Anzahl an Anbietern gekennzeichnet. Je nachdem, wie viele Nachfrager diesen gegenüberstehen, finden sich in der Literatur unterschiedliche Bezeichnungen für die jeweilige Situation.

Steht den vielen Anbietern nur ein einziger Nachfrager gegenüber, handelt es sich dabei um ein Angebotsmonopol.

Beispiel
Ein typisches Beispiel hierfür liefert der Markt für Staatsaufträge. Treffen viele Anbieter auf wenige potenzielle Abnehmer, spricht man von einem Nachfrageoligopol.

Nachfrageseitiges Polypol

Beim nachfrageseitigen Polypol stehen viele Nachfrager auf der einen und eine unterschiedliche Anzahl an Anbietern auf der anderen Seite. Ist es nur ein Anbieter, wird die Situation als Angebotsmonopol bezeichnet.

Beispiel
Ein typisches Beispiel liefert hier die Post bei Briefen bis 100 g. Begegnen viele Nachfrager wenigen Anbietern, ist von einem Angebotsoligopol die Rede. In dieser Situation finden sich typischerweise Fluggäste gegenüber Fluggesellschaften wieder.

Bilaterales Polypol

Ein typisches Beispiel für ein bilaterales Polypol liefert die Gastronomie. In einer belebten Fußgängerzone gibt es eine große Anzahl an Anbietern, die auf eine ebenfalls große Anzahl an Kunden treffen.

Geht man nun davon aus, dass es vonseiten der Kunden keinerlei Präferenzen hinsichtlich der Geschmäcker oder der verwendeten Zutaten gibt und ihnen das Angebot sämtlicher Gastronomen bekannt ist, käme die Situation einem vollkommenen Markt sehr nah. Gäbe es in der gesamten Fußgängerzone aber nur einen einzigen Anbieter vegetarischer Produkte, wäre in dem Fall wieder die Voraussetzung für monopolistische Konkurrenz erfüllt.

Polypol: Atomistische Anbieter
Polypol: Atomistische Anbieter

Übungsfragen

#1. Wie wird ein Nachfragepolypol charakterisiert?

#2. Was ist unter einem bilateralen Polypol zu verstehen?

#3. Welcher Zusammenhang in Bezug auf Anbieter und den vollkommenen Markt ist richtig?

#4. Einer großen Anzahl an Pauschalurlaubern stehen wenige Angebote unterschiedlicher Fluggesellschaften gegenüber. Wie lässt sich diese Situation treffend beschreiben?

#5. In einer Großstadt gibt es eine große Anzahl an Pizzalieferanten, deren Sortimente sich nur geringfügig voneinander unterscheiden. Diesen steht eine große Anzahl an potenziellen Kunden ohne nennenswerte Präferenzen gegenüber. Um welche Marktform handelt es sich?

Fertig

Ergebnis

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