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Nachfragepolitik

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Mit Anwendung der Nachfragepolitik möchte der Staat erreichen, dass sich die gesamtwirtschaftliche Nachfrage positiv auf den Arbeitsmarkt und die Produktion eines Unternehmens auswirkt. Um die Nachfragesituation zu verbessern, greift der Staat mit Steuerungsmaßnahmen in wirtschaftliche Prozesse ein. Hierzu gehören die Förderung der privaten Nachfrage, direkte staatliche Investitionen und die Festlegung von verkaufsfördernden Rahmenbedingungen.

In diesem Abschnitt stellen wir dir die Nachfragepolitik vor. Wir zeigen dir hier die Maßnahmen, die der Staat im Rahmen der Nachfragepolitik ergreift und lassen die Kritiker der Nachfragepolitik zu Wort kommen. Abschließend klären wir, wodurch sich die Angebotspolitik von der Nachfragepolitik unterscheidet.Zur Vertiefung deiner Kenntnisse kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

  • Englisch: demand policy
  • Synonym: nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik

Inhalt dieser Lektion

  • Was solltest du über die Nachfragepolitik wissen?
  • Welche Maßnahmen ergreift der Staat im Rahmen der nachfrageorientierten Politik?
    • Förderung der privaten Nachfrage
    • Direkte staatliche Investitionen
    • Festlegung verbrauchsfördernder Rahmenbedingungen
  • Was sagen Kritiker zu der Nachfragepolitik des Staates?
  • Wodurch unterscheidet sich die Angebotspolitik von der Nachfragepolitik?
  • Übungsfragen

Was solltest du über die Nachfragepolitik wissen?

Die Nachfragepolitik des Staates geht auf die Grundidee des Ökonomen John M. Keynes zurück. Dieser wollte kurzfristigen Gleichgewichtsstörungen eines Marktes dadurch entgegentreten, dass der Staat bestimmte Maßnahmen ergreift, die den Beschäftigungsstand und die Produktion eines Unternehmens unmittelbar beeinflussen. Weil die Nachfragepolitik ausschließlich vom Staat ausgeht, kann sie auch als Fiskalismus bezeichnet werden.

Das Hauptziel der Nachfragepolitik besteht in der Schaffung von Vollbeschäftigung. Dafür muss eine ausreichende Nachfrage nach den Produkten vorhanden sein. Um dies zu erreichen, kann der Staat durch direkte oder indirekte Eingriffe die Nachfrage der Konsumenten beeinflussen.

Bei dem Einsatz der Maßnahmen ist es wichtig, dass diese sich antizyklisch verhalten. Die Schwächephasen eines Marktes werden mit Unterstützung von Konjunkturprogrammen und staatlichen Investitionen gefördert. Damit der Staat seine eigenen Ausgaben kompensieren kann, nimmt er selbst Kredite auf.

Beispiel
Um die Finanzkrise im Jahr 2008 zu beenden, ergriff die damalige deutsche Bundesregierung eine Maßnahme, die der staatlichen Nachfragepolitik zuzuordnen ist. Der Gesetzgeber beschloss damals, die Abwrackprämie einzuführen. Hierbei wurde jedem Fahrzeughalter, der sein Auto verschrotten ließ, eine Prämie von 2.500 Euro bezahlt. Die Zahlung der Prämie war an die Bedingung gekoppelt, dass gleichzeitig ein Neuwagen gekauft wurde.

Mit dieser Maßnahme wollte der Staat nicht nur die Nachfrage nach Neuwagen erhöhen. Hauptsächlich ging es dem Gesetzgeber darum, die Arbeitsplätze in der Autoindustrie zu erhalten.

Zur Finanzierung der Abwrackprämie nahm der Staat selbst Kredite auf.

Welche Maßnahmen ergreift der Staat im Rahmen der nachfrageorientierten Politik?

Dem Staat stehen die drei folgenden Maßnahmen zur Verfügung, um über die Nachfragepolitik eine Vollbeschäftigung zu erreichen:

  • Förderung der privaten Nachfrage
  • Direkte staatliche Investitionen
  • Festlegung verbrauchsfördernder Rahmenbedingungen

Förderung der privaten Nachfrage

Die Förderung der privaten Nachfrage wird z. B. dadurch erzielt, dass der Staat der Mehrwertsteuer senkt und die Unternehmensinvestitionen erleichtert.

Direkte staatliche Investitionen

Nimmt der Staat direkte staatliche Investitionen vor, unterstützt er z. B. den sozialen Wohnungsbau oder diverse Infrastrukturprojekte.

Festlegung verbrauchsfördernder Rahmenbedingungen

Verkaufsfördernde Rahmenbedingungen legt der Staat fest, indem er Konsumanreize bietet oder die Vergabe von Darlehen und Krediten erleichtert.

Was sagen Kritiker zu der Nachfragepolitik des Staates?

Die Kritiker der Nachfragepolitik des Staates bemängeln, dass die Maßnahmen Wirkungsverzögerungen auslösen, die unkalkulierbar sind. Bevor die Nachfrage der Konsumenten mit Unterstützung der Nachfragepolitik beeinflusst wird, gilt es festzustellen, ob sich tatsächlich eine negative Konjunkturentwicklung ergibt.
Zudem haben die Kritiker festgestellt, dass die nachfrageorientierte Politik zu Strukturveränderungen führen kann. Außerdem steht man der wachsenden Einflussnahme des Staates skeptisch gegenüber.

Wodurch unterscheidet sich die Angebotspolitik von der Nachfragepolitik?

Mit den Maßnahmen der Angebotspolitik möchte der Staat die Wirtschaftlichkeit der Anbieterseite eines Marktes stärken.

Die Angebotspolitik unterscheidet sich in den folgenden Punkten von der Nachfragepolitik:

  • Im Rahmen der Nachfragepolitik nimmt der Staat eine aktive Rolle ein. Bei der Angebotspolitik schafft er lediglich die notwendigen Rahmenbedingungen.
  • Leiht der Staat sich Geld bei Banken, bereitet er eine Maßnahme der nachfrageorientierten Politik vor. Wendet der Staat die Angebotspolitik an, senkt er neben Löhne und Lohnnebenkosten auch die Mehrwertsteuer.
  • Die Nachfragepolitik kennzeichnet sich dadurch, dass der Staat die Konsumnachfrage mit Investitionen unterstützt. Bei der Angebotspolitik steht diese Maßnahme nicht zur Diskussion.
Nachfragepolitik oder Angebotspolitik
Nachfragepolitik oder Angebotspolitik

Übungsfragen

#1. Was ist unter der Nachfragepolitik des Staates zu verstehen?

#2. Was gehört nicht zu den Maßnahmen, die im Rahmen der Nachfragepolitik eingesetzt werden?

#3. Worin liegt das Hauptziel der staatlichen Nachfragepolitik?

#4. Was ist kein Kennzeichen der staatlichen Angebotspolitik?

Fertig

Ergebnis

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