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Neokolonialismus

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Der Neokolonialismus beschreibt die Wirkungsweise einer kapitalistisch eingestellten Gesellschaft und das Verhältnis der Industrieländer gegenüber den ehemaligen Kolonien und anderen Ländern der Dritten Welt. Dieses Verhältnis wird als kritisch angesehen, weil den Industrieländern vorgeworfen wird, dass sie die Entwicklungsländer mit ungünstigen Handelsbedingungen ausbeuten und Arbeit nicht leistungsgerecht vergütet wird.

In diesem Text behandeln wir den Neokolonialismus. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt, in welchen Ausprägungen der Neokolonialismus sich wiederfindet und wie dieser in der Praxis aussieht. Um deinen Wissensstand zum Neokolonialismus zu festigen, kannst du nach diesem Text einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: Neo-colonialism

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was solltest du über den Neokolonialismus wissen?
  • Wo findet sich der Neokolonialismus wieder?
    • Marxismus-Leninismus
    • Kapitalismus
    • Imperialismus
  • Wie sieht der Neokolonialismus in der Praxis aus?
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über den Neokolonialismus wissen?

Mit dem Neokolonialismus ist das politische Handeln der Industriestaaten gegenüber den Ländern verbunden, die früher zu den Kolonien gehörten. Heute werden diese Länder als Entwicklungsländer bezeichnet. Sie befinden sich vorrangig in Asien und in weiten Teilen Afrikas.

Die Verfechter des Neokolonialismus beobachten, dass die Industriestaaten ihre solide wirtschaftliche Situation ausnutzen, um sich gegenüber den ehemaligen Kolonien einige Vorteile zu verschaffen. Die Weigerung, die Entwicklungsländer als gleichwertigen Geschäftspartner zu akzeptieren, kennzeichnet sich dadurch, dass bei dem Handel mit den Entwicklungsländern ungünstige Arbeits- und Handelsbedingungen festgelegt. So werden in den Ländern in der Dritten Welt z. B. keine leistungsgerechten Löhne bezahlt. Verkaufen die Industriestaaten ihre Produkte auf dem afrikanischen Absatzmarkt, werden zu hohe Verkaufspreise festgesetzt.

Neokolonialismus
Neokolonialismus

Wo findet sich der Neokolonialismus wieder?

Der Neokolonialismus findet sich in den folgenden Ausprägungen wieder:

  • Marxismus-Leninismus
  • Kapitalismus
  • Imperialismus

Marxismus-Leninismus

Der Marxismus-Leninismus ist eine Weltanschauung, bei der die von den Reichen unterdrückte Arbeiterklasse zu ihrem Recht kommt. Der Marxismus-Leninismus geht zurück auf die beiden Gründer Wladimir I. Lenin und Karl Marx. Er steht im Gegensatz zum Neokolonialismus, weil hier die Rechte einer unterdrückten Arbeitnehmerschaft gegenüber einem kapitalistischen Regime gestärkt werden sollten. Dieses Engagement wünschen sich viele für die Beziehungen, die die Industrieländer zu den Entwicklungsländern pflegen. Gerechter ginge es zu, wenn die Arbeits- und Handelsbedingungen gestärkt werden würden.

Kapitalismus

Den Kapitalismus kennzeichnet eine bestimmte Gesellschaftsordnung, in der die eigene Wirtschaft eine zentrale Rolle spielt. Die volkswirtschaftlichen Faktoren Angebot und Nachfrage bestimmen, was und in welcher Menge zu welchem Preis bezahlt wird.

Das Kapital besteht im Kapitalismus nicht nur aus Geld. Es teilt sich auf in das Geldkapital (Barvermögen) und das Sachkapital. Hierzu rechnen auch die Immobilien und Maschinen, die in einem Unternehmen eingesetzt werden.

Imperialismus

Mit dem Imperialismus ist ein Ausdehnen der Staatsmacht verbunden. Dieses Ausdehnen geht über die eigenen Landesgrenzen hinaus und kennzeichnet sich dadurch, dass die Interessen der angrenzenden Länder vernachlässigt werden. Im Extremfall werden die schwächeren Länder politisch, kulturell und in anderer Weise von der Macht des eigenen Staates abhängig gemacht.

Beispiel
Die Jahre zwischen 1880 und 1918 gingen in die Geschichte als Zeitalter des Imperialismus ein. Denn bis zum Ende des Ersten Weltkrieges teilten die damaligen Industriemächte weite Teile Afrikas und Asiens in Kolonien auf. Unter den Kolonialmächten befanden sich neben Deutschland und Italien auch Japan und die USA. Dabei waren die Kolonien in zweifacher Hinsicht für die Kolonialmächte von Vorteil. Zum einen bezogen die Unternehmen der Industrienationen von hier ihre Rohstoffe und zum anderen konnten sie hier ihre Produkte absetzen. Eine angemessene Entlohnung spielte dabei keine Rolle.

Wie sieht der Neokolonialismus in der Praxis aus?

Der Neokolonialismus steht dafür, dass die Industrieländer von ihnen abhängige Länder absichtlich ausbeuten. Dies bedeutet, dass beim Einkauf von Rohstoffen ein zu niedriger Preis gezahlt wird oder für den Verkauf auf den Absatzmärkten horrende Verkaufspreise festgesetzt werden. Die Entwicklungsländer können hiergegen nichts ins Feld führen, weil sie von den Industrienationen abhängig sind.

Übungsfragen

 

#1. Gegenüber welchen Ländern führen die Industrieländer eine Politik, die als Neokolonialismus bezeichnet wird?

#2. Welche Kritik üben die Verfechter des Neokolonialismus an den Industriestaaten?

#3. Welche volkswirtschaftlichen Faktoren kennt der Kapitalismus?

#4. Welche Jahre gingen als Zeitalter des Imperialismus ein?

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