Die ökosoziale Marktwirtschaft berücksichtigt ökologische, soziale und wirtschaftliche Gesichtspunkte. Sie knüpft an eine soziale Marktwirtschaft an. Neben dem freien Handel und konjunkturbelebenden Maßnahmen werden bei der ökosozialen Marktwirtschaft zusätzlich auch die Aspekte berücksichtigt, die für ein besseres Klima in unserer Umwelt sorgen.
In diesem Beitrag stellen wir dir die ökosoziale Marktwirtschaft vor. Du erfährst, was die ökosoziale Marktwirtschaft ist und aus welchen drei Komponenten sie sich zusammensetzt. Abschließend erklären wir dir, wie die ökosoziale Marktwirtschaft sich von anderen Marktwirtschaftsmodellen abgrenzt. Um dein Wissen über die ökosoziale Marktwirtschaft zu vertiefen kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
- Englisch: ecosocial market economy
- Synonym: ökosoziologische Marktwirtschaft
Was solltest du über die ökosoziale Marktwirtschaft wissen?
Die ökosoziale Marktwirtschaft hat sich noch nicht in allen Bereichen unseres Lebens durchgesetzt. Sie verfolgt die Zielvorstellung, die Kriterien einer sozialen Marktwirtschaft um den ökologischen Faktor zu ergänzen. Insbesondere stellt die ökosoziale Marktwirtschaft darauf ab, dass ökonomische Aspekte mit umweltschutzfördernden Maßnahmen verbunden werden. Aber auch der soziale Faktor soll bei der ökosoziologischen Marktwirtschaft nicht zu kurz kommen.
Das Fundament der ökosozialen Marktwirtschaft fußt auf zwei Voraussetzungen. Die erste Voraussetzung ist, dass der Faktor Umwelt zu einem handelbaren Produkt wird, das von den privaten Haushalten und den Unternehmen gleichermaßen genutzt werden kann. Zu einem handelbaren Produkt werden die Güter, wenn das Verhältnis von Angebot und Nachfrage über die Nutzung entscheidet.
Um die ökosoziale Marktwirtschaft durchzusetzen, sollen produzierende Unternehmen die bisher freien Güter – wie z. B. Sonne oder Wasser – nicht mehr frei nutzen dürfen. Diese Güter werden in der ökosozialen Marktwirtschaft mit einem Preis versehen. Hierdurch erhoffen sich die Befürworter der ökosozialen Marktwirtschaft, dass aus den freien Gütern künftig knappe Güter werden, die ein verantwortungsvolles Handeln gegenüber der Umwelt erfordern.
Die zweite Voraussetzung ist, dass die Nutzung von Energie stärker durch den Staat besteuert wird. Diese Maßnahmen sollen sich auch auf den privaten Bereich erstrecken und beziehen sich insbesondere auf die Sekundärenergieträger. Hierzu zählen z. B. die Güter Strom und Heizöl.
Die drei Komponenten der ökosozialen Marktwirtschaft
Die drei Komponenten der ökosozialen Marktwirtschaft sind:
- Ökologie
- Sozialer Friede
- Wirtschaft
Ökologie
Die Komponente Ökologie soll dafür sorgen, dass die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben. Deshalb fordert die ökosoziale Marktwirtschaft ein Eingreifen des Staates. Die Politik könnte z. B. eine Besteuerung der freien Ressourcen wie Strom, Licht oder Wasser beschließen. Der ökologische Faktor wird aber nicht nur durch die Politik einbezogen. Eine ökosoziale Marktwirtschaft fordert auch von dem Konsumenten, dass er bei seinem Einkauf im Supermarkt ein stärkeres Umweltbewusstsein zeigt.
Sozialer Friede
In der ökosozialen Marktwirtschaft soll der soziale Friede erhalten bleiben. Dies bedeutet, dass dem Kapitalismus weniger Raum gegeben wird. Stattdessen sollen ökologische Nachhaltigkeit und Solidarität das gemeinsame Miteinander fördern.
Wirtschaft
Der Aspekt Wirtschaft stützt sich auf die Elemente, die eine soziale Marktwirtschaft ausmachen. Auch in der ökosozialen Variante soll das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ein fester Bestandteil sein. Dabei darf auch die Konkurrenzfähigkeit der Unternehmen nicht ins Abseits geraten.
Abgrenzung von anderen Marktwirtschaftsmodellen
Die ökosoziale Marktwirtschaft grenzt sich von anderen Marktwirtschaftsmodellen ab.
Hierzu gehören:
- Freie Marktwirtschaft
- Soziale Marktwirtschaft
- Sozialistische Marktwirtschaft
Freie Marktwirtschaft
In der freien Marktwirtschaft bestimmt das Verhältnis von Angebot und Nachfrage den Preis. Bei einem niedrigen Preis generiert ein Unternehmen eine hohe Nachfrage. Je höher der Preis steigt, desto geringer wird die Nachfrage. Auf diese Weise entwickelt sich der Gleichgewichtspreis. Mit diesem bieten die Unternehmen ihre Produkte zu dem Preis an, den die meisten Nachfrager akzeptieren. Kennzeichen einer freien Marktwirtschaft ist der freie Wettbewerb der Unternehmen untereinander. Der ökologische Faktor wird in einem nicht ausreichenden Maß berücksichtigt.
Soziale Marktwirtschaft
Die soziale Marktwirtschaft ist eine freie Marktwirtschaft, bei dem der Staat eine größere Rolle einnimmt. Der Wettbewerb der Unternehmen und das Konsumverhalten der Nachfrager soll beeinflusst werden, wenn sich die Konjunktur in einer Rezession befindet. Dies geschieht in der Regel dadurch, dass der Staat die Mehrwertsteuersätze senkt oder die EZB den Leitzins nach unten korrigiert. Auch hier spielt die Ökologie keine entscheidende Rolle.
Sozialistische Marktwirtschaft
Eine sozialistische Marktwirtschaft kennzeichnet sich dadurch, dass beinahe alle Produktionsmitteln Unternehmen gehören, die unter staatlicher Führung stehen. Für umweltschonende Maßnahmen ist in diesem Marktwirtschaftsmodell kein Platz.
Übungsfragen
#1. Von welcher Marktwirtschaft ist die ökosoziale Marktwirtschaft am weitesten entfernt?
#2. Welchen Schritt sieht die ökosoziale Marktwirtschaft hinsichtlich der freien Güter wie Sonne und Wasser vor?
#3. Welche Aussage ist richtig?
#4. Bei welchem Marktwirtschaftsmodell spielen die Ökologie keine Rolle?
Ergebnisse
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