BWL-Lexikon.de
  • Home
  • Grundlagen
    • Aufbau eines Betriebs
    • Definitionen
    • Organisation
    • Personalwirtschaft
    • Planung und Entscheidung
    • Produktionsfaktoren
    • Unternehmensführung
  • BWL
    • Rechtsformen
    • Rechnungswesen
      • Finanzbuchhaltung
      • Kostenarten
      • Jahresabschluss
    • Marketing
    • Logistik
      • Logistik Kennzahlen
      • Beschaffung
      • Lagerverfahren
      • Materialarten
    • Kennzahlen
      • Bilanzkennzahlen
      • Produktivitätskennzahlen
      • Rentabilitätskennzahlen
      • Kennzahlen der GuV
  • VWL
    • Makroökonomie
    • Mikroökonomie
  • Fehler gefunden?

Du bist hier: Startseite » Alle Lektionen » Grundlagen » Analysen » SWOT-Analyse

SWOT-Analyse

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Bei der SWOT Analyse handelt es sich um die Betrachtung von Stärken & Schwächen, sowie Chancen & Risiken eines Unternehmens und dessen Umwelt. SWOT steht für Strengths (Stärken), Weakness (Schwächen), Opportunities (Chancen), Threats (Risiken)-Analyse. Mit dieser Analyse kann der aktuelle Zustand eines Unternehmens erfasst werden, um geeignete strategische Optimierungsmaßnahmen abzuleiten.

In der folgenden Lektion erfährst du, warum die SWOT-Analyse wichtig ist und wie sie angewendet wird. Am Ende der Lektion stehen Übungsaufgaben für dich bereit, um dir dabei zu helfen das erlernte Wissen zu verinnerlichen.

Inhalt dieser Lektion

  • Was ist die SWOT Analyse?
    • Warum ist die SWOT Analyse so wichtig?
  • Interne und Externe Analyse
    • Interne Analyse
    • Externe Analyse
    • Beispiele für Interne und externe Faktoren
  • Vorgehensweise der SWOT Analyse
    • Die Informationsrecherche
    • Die Zustandsbeschreibung
    • Die Strategiebildung
  • Übungsaufgabe

Was ist die SWOT Analyse?

Anhand der Analyse des Ist-Zustandes lassen sich die notwendigen Maßnahmen bestimmen. So können verfügbare Unternehmenspotential genutzt und die Gefahren eingedämmt werden.

In der folgenden Tabelle wird eine Übersicht der SWOT-Kategorien mit der jeweiligen Definition und mit Beispielen aus der Realität präsentiert.

 DefinitionBeispiel
Stärken (Strengths)Stärken sind Merkmale des Unternehmens, die einen Wettbewerbsvorteil beschreiben.
  • Innovative Produkte
  • Geeigneter Standort
  • Qualifizierte Mitarbeiter
  • Technologisches Know-how
  • Niedrige Fix- und Produktionskosten
Schwächen (Weaknesses)Schwächen sind alle Merkmale des Unternehmen, die im Wettbewerb einen Nachteil darstellen.
  • Geringe Finanzkraft
  • Hoher Verkaufspreis
  • Fehlende Digitalisierung
  • Geringer Neukundenzuwachs
  • Abhängigkeit von Geschäftspartnern
Chancen (Opportunities)Chancen sind alle Faktoren und Entwicklungen im Geschäftsumfeld, die von Vorteil sein können.
  • Neue Märkte
  • Neue Technologien
  • Positive gesellschaftliche Trends
  • Staatliche Subventionen und Steuererleichterungen
Risiken (Threats)Risiken sind alle Faktoren und Entwicklungen im Geschäftsumfeld, die gefährlich oder von Nachteil sein können.
  • Änderung des Konsumverhaltens
  • Gesetzliche Einschränkungen
  • Steuerliche Auflagen
  • Neue Konkurrenten

Warum ist die SWOT Analyse so wichtig?

  • Die SWOT-Analyse ermöglicht es
  • die Stärken auszubauen
  • die Schwächen zu minimieren
  • die Chancen zu nutzen
  • die Bedrohungen zu identifizieren

In Bezug auf die Unternehmensführung lässt sich die SWOT-Analyse in folgenden Bereichen anwenden:

ManagementVerbesserung der Unternehmensführung.
UnternehmensgründungDarstellung der Stärken und Schwächen der Geschäftsidee.
MarketingplanungVerbesserung der Marketingstrategie und der Vertriebsplanung.
ProjektplanungEffizientere Umsetzung von Projekten.
SelbstmanagementVerbesserung der Führungsqualität.

Interne und Externe Analyse

Die SWOT-Analyse ermöglicht es durch die Betrachtung der internen und externen Faktoren eine Zustandsbeschreibung zu bestimmen. Ziel ist es, geeignete Maßnahmen abzuleiten.

SWOT-Analyse (intern und extern)
SWOT-Analyse (intern und extern)

Interne Analyse

Mit der internen Analyse wird der Ist-Zustand des Unternehmen selbst beschrieben, indem die Stärken und Schwächen aufgelistet und analysiert werden. Deshalb wird die interne Analyse auch als Unternehmensanalyse bezeichnet.

Die Unternehmensanalyse ist demnach ein Hilfsmittel der strategischen Planung. Mit Ihr werden die eigenen Stärken und Schwächen bestimmt und in Bezug auf das Profil der Konkurrenten bewertet.

Externe Analyse

Mit der externen Analyse wird der Ist-Zustand des Umfeldes bestimmt, indem die möglichen Chancen und Risiken aufgelistet und bewertet werden. Die Externe-Analyse wird auch als Umfeldanalyse oder Marktanalyse bezeichnet. Dabei kann man zwischen unmittelbarer und mittelbarer Umwelt unterscheiden.

Unmittelbare Umwelt (beschreibt direkte Einflussfaktoren):

  • Verhalten der Konkurrenten
  • Entwicklung der Branchenstruktur
  • Trends und Entwicklungstendenzen relevanter Märkte
Mittelbare Umwelt (beschreibt indirekte Einflussfaktoren):

  • Umwelt und Natur
  • Politische Entwicklungen
  • Lohnspiegel und Bildungsniveau

Beispiele für Interne und externe Faktoren

Beispiele für internen und externen Faktoren:

Interne Faktoren (Unternehmensanalyse):

  • Größe des Teams
  • Stabilität des Geschäftsmodells
  • Standort des Unternehmens
  • Fähigkeiten und Kenntnisse der Beschäftigten
  • Innovative Produkte
  • Höhe der Fixkosten
  • Abhängigkeit von Partnern
  • Abhängigkeit von Investoren
  • Effizienz der Geschäftsabläufe
  • Motivation der Beschäftigten
Externe Faktoren (Umfeldanalyse bzw. Marktanalyse):

  • Marktentwicklung
  • Entwicklung der Konkurrenz
  • Änderungen in der Gesetzgebung
  • Technische Entwicklungen
  • Trends in der Gesellschaft
  • Änderungen im Kundenverhalten
  • Politik
  • Neue Zielgruppen
  • Kooperationen
  • Gesamtwirtschaftliche Lage

Vorgehensweise der SWOT Analyse

Im Grunde lässt sich die SWOT-Analyse in drei Schritte aufteilen.

  1. Informationsrecherche: Hierbei werden die Informationen zu Unternehmen Umfeld gesammelt und aufgelistet.
  2. Zustandsbeschreibung: Alle Informationen werden nun in der SWOT-Matrix entsprechend eingetragen.
  3. Analyse und Strategiebildung: Alle Zusammenhänge werden analysiert und strategische Maßnahmen werden abgeleitet.

Im Folgenden werden wir jeden dieser Schritte thematisieren und Anhand eines Beispiels erklären.

Die Informationsrecherche

Der erste Schritt bei der SWOT-Analyse ist die Informationsrecherche.

Ziel ist es:

  • die Unternehmensinternen Schwächen und Stärken zu erkennen.
  • die Umweltbezogenen Faktoren zu bestimmen.
Stärken (Strengths)

  • Was lief gut in der Vergangenheit?
  • Welche Ursachen waren entscheidend für bisherige Erfolge?
  • Worauf kann das Unternehmen stolz sein?
  • Was kann das Unternehmen besser als seine Wettbewerber?
Schwächen (Weaknesses)

  • Wo ist das Unternehmen schwach?
  • Was fiel bislang schwer?
  • Was fehlt?
  • Warum gehen Aufträge an die Konkurrenz verloren?
Chancen (Opportunities)

  • Welche Möglichkeiten bieten sich?
  • Welche Zukunftschancen sind absehbar?
  • Welche Trends sind günstig?
  • Welche Veränderungen im Umfeld können vorteilhaft sein?
Risiken (Threats)

  • Wo lauern Gefahren für das bisherige Geschäftsmodell?
  • Welche Umfeldentwicklungen könnten sich ungünstig auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken?
  • Welche Aktivitäten der Wettbewerber sind zu erwarten?
Beispiel zur Informationsrecherche

Der Handwerker Schmidt möchte mit seiner Firma mehr Profit erzielen.

Er weiß von seinen Kunden, dass die Qualität seiner Arbeit sehr gut bewertet wird. Auch ist er für seine Pünktlichkeit bekannt. Allerdings ist der Preis für seine Arbeit im Vergleich zu anderen etwas höher. Außerdem kann er spontane Aufträge nur selten annehmen.

Er hat erfahren, dass es moderne Handwerksmaschinen gibt, die die Arbeit erleichtern. Zu denken gibt Ihm die große Anzahl von günstigen Handwerkern aus Osteuropa.

Herr Schmidt wendet die SWOT-Analyse an und listet zunächst die Stärken und Schwächen seiner Firma auf und beschreibt die externen Chancen und Risiken.

SWOT-Analyse | Beispiel eines Handwerksbetriebs
SWOT-Analyse | Beispiel eines Handwerksbetriebs

Die Zustandsbeschreibung

Bei der Zustandsbeschreibung werden mithilfe der Stärken-Schwächen-Analyse die gesammelten Informationen in Bezug auf andere Marktteilnehmer analysiert und bewertet.

  1. Zunächst werden die finanziellen, physischen, technologischen und organisatorischen Ressourcen des eigenen Unternehmens erfasst und bewertet.
  2. Dann werden die Ressourcen der Wettbewerber ebenfalls erfasst, bewertet und dem eigenen Profil gegenübergestellt.

Durch die Gegenüberstellung können die Wettbewerbsvorteile und die Nachteile bestimmt werden.

SWOT Analyse: Zustandsbeschreibung
SWOT Analyse: Zustandsbeschreibung
Beispiel für die Zustandsbeschreibung
Nachdem Handwerker Schmidt die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken erfasst hat, möchte er wissen, wie wettbewerbsfähig seine Firma ist.

Er kennt einige Handwerkerfirmen aus der Region und versucht durch die Gegenüberstellung der Stärken und Schwächen den Zustand seiner Firma zu bewerten. Dafür wendet Handwerker Schmidt die Stärke-Schwäche Analyse an.

SWOT-Analyse: Zustandsbeschreibung am Beispiel von Handwerker Schmidt
SWOT-Analyse: Zustandsbeschreibung am Beispiel von Handwerker Schmidt

Im Vergleich zu den Konkurrenten erkennt Handwerker Schmidt, dass man den Preis und die Flexibilität verbessern muss. Gleichzeitig ist es wichtig den guten Service und die Qualität der Arbeit zu bewahren. Nun muss Herr Schmidt die richtigen Strategien für seine Firma ableiten.

Die Strategiebildung

Mit der kombinierten SWOT-Matrix lassen sich vier Zusammenhänge erkennen.

  • SO: Stärke-Chancen Kombination
  • ST: Stärke-Risiko Kombination
  • WO: Schwäche-Chancen Kombination
  • WT: Schwäche-Risiko Kombination

Aus den vier Beziehungskonstellationen lassen sich vier Strategiefelder ableiten.

Kombinierte SWOT-Matrix
Kombinierte SWOT-Matrix
Beispiel für Strategiebildung

Nach der Analyse möchte Handwerker Schmidt erfahren, was genau zu tun ist, um seine Chancen auszubauen, die Schwächen aufzuholen, die Stärken abzusichern und die Risiken zu vermeiden.

Dafür trägt er die gesammelten Informationen in die SWOT-Matrix ein und leitet daraus die geeigneten Strategien ab.

  • SO – Stärke-Chancen Kombination: Ausbau der Servicequalität durch technische Ausstattung.
  • ST – Stärke-Risiko Kombination: Absicherung gegen die Konkurrenz durch Qualität und Pünktlichkeit
  • WO – Schwäche-Chancen Kombination: Günstigere Preise und größere Flexibilität durch bessere Hardware und Software.
  • WT – Schwäche-Risiko Kombination: Starre Arbeitszeiten und überhöhte Preise vermeiden.

Handwerker Schmidt kommt zum Ergebnis, dass durch neue Maschinen eine bessere Arbeitsqualität zu günstigeren Preisen angeboten werden kann. Auch kann man mit moderner Software flexibler arbeiten und mehr spontane Aufträge annehmen.

Mit der Konkurrenz aus Osteuropa kann Handwerker Schmidt nur mithalten durch besserer Qualität, mehr Pünktlichkeit und akzeptablen Preisen. Mit der SWOT-Analyse hat Handwerker Schmidt die geeigneten Maßnahmen erfasst, die seine Firma zukünftig profitabler machen.

Übungsaufgabe

#1. Was kann beispielsweise mit der internen Analyse ermittelt werden?

#2. Welches Thema gehören nicht zur Unternehmensanalyse?

#3. Welches sind unmittelbaren Faktoren der Umfeldanalyse.

#4. Die Stärke-Schwäche Analyse wird genutzt…

#5. Wie viele Zusammenhänge lassen sich aus der SWOT-Matrix ableiten?

#6. Die Ausbaustrategie ergibt sich…

Fertig

Ergebnis

Könnte dich auch interessieren:

Ad-hoc Analyse: Merkmale

Ad-hoc Analyse

Die Ad-hoc Analyse ist ein Begriff aus der Informationstechnologie und der Wirtschaftswissenschaft. Dieser Begriff bezeichnet die Untersuchung, die auf ein … weiterlesen >>

GAP-Analyse: Darstellung der Lückenanalyse

GAP Analyse

Die GAP Analyse ist eine Früherkennungsmethode, mit der Abweichungen von möglichen Zielen erkannt werden können. Hierzu werden grafisch die aktuellen … weiterlesen >>

Kosten-Nutzen-Analyse - Beispiel: Gegenüberstellung der Werte

Kosten-Nutzen-Analyse

Die Kosten-Nutzen-Analyse ist eine Methode zur Wirtschaftlichkeitsberechnung von Investitionen und anderen Ausgaben. Mit ihr soll im Vorfeld berechnet werden, ob … weiterlesen >>

Unternehmensanalyse: Stärken-Schwächen-Profil

Unternehmensanalyse

Bei der Unternehmensanalyse handelt es sich um einen Prozess der strategischen Planung. Ein Teil der strategischen Planung ist die interne … weiterlesen >>

Schwachstellenanalyse

Schwachstellenanalyse

Die Schwachstellenanalyse ist eine Art der Datenerhebung, bei der sämtliche Abläufe in einem Unternehmen der Prüfung unterzogen werden. Die Schwachstellenanalyse … weiterlesen >>

Nichts passendes dabei?

Erkunde andere Fachbereiche oder benutze die Suchfunktion. Falls Du keine Antwort auf Deine Frage findest, schick uns gerne eine Nachricht, wir versuchen dann passenden Content für Dich zu schaffen.

Zur Übersicht
Oder lieber die Suche benutzen?
  • Eselsbrücke
  • |
  • Buchungssatz
  • |
  • Formeln
  • |
  • Beispiele
  • |
  • Grafiken
  • |
  • Definition
  • |
  • Übungsfragen
  • © BWL-Lexikon.de
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Cookie Einstellungen
Fehler gefunden?

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, uns dein Feedback zu geben. Bitte beschreibe so genau wie möglich wo du einen Fehler gefunden hast.