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Termingeschäfte

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Bei Termingeschäften wird der Handel mit Wertpapieren, Indizes oder Waren von der Gegenwart auf einen zukünftigen Termin verschoben. Die Erfüllung des Vertrages weicht damit von dem Datum des Vertragsabschlusses ab. Termingeschäfte grenzen sich von Kassageschäften ab. Hier erfolgt die Transaktion kurz nach Abschluss des Vertrages.

In dieser Lektion stellen wir die Termingeschäfte vor. Du erfährst, welchen Stellenwert Termingeschäfte haben und was bedingte von unbedingten Termingeschäften unterscheidet. Nachdem du weißt, wie ein Termingeschäft funktioniert, erläutern wir dir die Vor- und Nachteile und grenzen abschließend das Termingeschäft vom Kassageschäft ab. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen zu dem Thema Termingeschäfte beantworten.

  • Englisch: forward transaction | forward contract | futures
  • Synonym: Zeitgeschäfte

Inhalt dieser Lektion

  • Bedingte und unbedingte Termingeschäfte
    • Bedingte Termingeschäfte
    • Unbedingte Termingeschäfte
  • Die Funktionsweise eines Termingeschäfts
  • Welchen Stellenwert haben Termingeschäfte?
  • Welche Vor- und Nachteile haben Termingeschäfte?
    • Vorteile
    • Nachteile
  • Abgrenzung vom Kassageschäft
  • Übungsfragen

Bedingte und unbedingte Termingeschäfte

Termingeschäfte generell sind Geschäfte, bei denen bei Vertragsabschluss Bedingungen festgelegt werden, deren Erfüllung aber in der Zukunft liegt.

Es lassen sich die folgenden Arten von Termingeschäften unterscheiden:

  • Bedingte Termingeschäfte
  • unbedingte Termingeschäfte
Termingeschäfte: Arten von Termingeschäften
Termingeschäfte: Arten von Termingeschäften

Bedingte Termingeschäfte

Bedingte Termingeschäfte werden z. B. beim Handel mit Optionen abgeschlossen. Der Käufer steht hierbei vor der Entscheidung: Er kann seine Rechte aus dem Vertrag zu dem vereinbarten Termin einfordern oder hiervon absehen. Für den Käufer besteht bei einem bedingten Termingeschäft keine Verpflichtung zur Erfüllung der Vereinbarung. Dem Verkäufer steht dieses Recht nicht zu. Er muss seine Verpflichtung aus dem Kontrakt zu dem vereinbarten Termin erfüllen, wenn der Käufer hierauf besteht. Als Gegenleistung steht dem Verkäufer eine Prämienzahlung zu.

Unbedingte Termingeschäfte

Bei unbedingten Termingeschäften steht weder dem Käufer noch dem Verkäufer das Recht zu, von der Erfüllung des Vertrages abzusehen. Beide Seiten müssen ihre Verpflichtungen zu dem vereinbarten Termin erfüllen. Dies bedeutet, der Verkäufer liefert und der Käufer zahlt den zuvor vereinbarten Kaufpreis.

Die Funktionsweise eines Termingeschäfts

Vereinbaren zwei Vertragsparteien ein Termingeschäft, sind sie sich darüber einig, dass die Verpflichtung aus diesem Kontrakt erst zu einem Datum in der Zukunft erfüllt werden muss. Dieser Zeitpunkt wird von den Vertragsparteien fest terminiert.

Termingeschäfte können aber nicht nur für Wertpapiere vereinbart werden. Die Vertragsparteien können Termingeschäfte über Rohstoffe und andere Waren abschließen.

Sobald das Datum erreicht ist, müssen die gegenseitigen Verpflichtungen aus dem Vertrag erfüllt werden.

TagMontagDienstagMittwoch
Restaurantleiter Jakob bestellt beim Fischhändler 100 Garnelen zum aktuellen Preis.Der Garnelenpreis ist gefallen: Der Fischhändler kauft 100 Garnelen für 100 Euro ein. Der Fischhändler liefert die 100 Garnelen an Restaurantleiter Jakob zum ausgemachten Preis. Er hat Gewinn gemacht.
aktueller Preis350,00 EUR100,00 EUR
BestellungX
KaufX
LieferungX
Gewinn250,00 EUR

Welchen Stellenwert haben Termingeschäfte?

Termingeschäfte an der Börse werden insbesondere von Spekulanten genutzt. Der Käufer hofft bei Abschluss des Vertrages darauf, dass der Kurs einer Aktie steigt. Der Verkäufer geht von sinkenden Kursen aus.

Welche Vor- und Nachteile haben Termingeschäfte?

Bei Abschluss eines Termingeschäfts ergeben sich für die Vertragsparteien die folgenden Vor- und Nachteile:

Vorteile

  • Mit Termingeschäften können die Vertragsparteien sich gegen Kursschwankungen absichern.
  • Der Käufer sichert sich bei Vertragsabschluss einen festen Preis zu. Die Bezahlung erfolgt erst in der Zukunft.
  • Der Verkäufer weiß bei Vertragsabschluss, dass der Verkauf zustande kommt. So erlangt er Verkaufssicherheit.
  • Termingeschäfte sind insbesondere für Spekulanten vorteilhaft, da sich in kurzer Zeit hohe Gewinne erzielen lassen.
  • Für Termingeschäfte ist kein hoher Kapitaleinsatz erforderlich.

Nachteile

  • Bei Termingeschäften besteht ein hohes Risiko, das eingesetzte Kapital komplett zu verlieren.
  • Nach dem festgelegten Enddatum besteht keine Möglichkeit zum Aufschub. Die Verpflichtung muss bis zu diesem Datum erfüllt werden.
Beispiel
Eine amerikanische Firma möchte in Europa eine Fertigungsmaschine verkaufen. Das Unternehmen erhält einen Auftrag mit einem Volumen von 500.000 US-Dollar. Der aktuelle Dollarkurs liegt bei 0,80 EUR. Das Auftragsvolumen liegt damit bei 400.000 EUR.

Die beiden Vertragsparteien vereinbaren, dass die Maschine in drei Monaten geliefert werden soll. Zu diesem Zeitpunkt soll der Abnehmer der Fertigungsmaschine auch seine Zahlung leisten. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Verkaufspreis schon bei Vertragsabschluss festgelegt wurde. Sollte der Dollarkurs sinken oder steigen, hat dies keinen Einfluss auf die Zahlung. Der Verkaufspreis bleibt bei 400.000 EUR.

Abgrenzung vom Kassageschäft

Im Gegensatz zum Termingeschäft erfolgt die Umsetzung eines Kassageschäfts umgehend. Dies bedeutet im Geschäftsverkehr, dass die Verpflichtungen aus dem Vertrag innerhalb von zwei Tagen zu erfüllen sind. Wird zwischen den beiden Parteien nicht ausdrücklich ein Termingeschäft vereinbart, kommen automatisch die Regelungen des Kassageschäfts zur Anwendung.

Übungsfragen

#1. Was ist ein Termingeschäft?

#2. Für welche Gruppe sind Termingeschäfte besonders vorteilhaft?

#3. Wonach lassen sich die Termingeschäfte unterscheiden?

#4. Welcher Unterschied besteht zwischen dem Kassageschäft und dem Termingeschäft?

Fertig

Ergebnis

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