Unternehmenskommunikation wird – je nach kommunikations-, sozial-, oder wirtschaftswissenschaftlicher Betrachtung – unterschiedlich definiert.
Allgemein umfasst sie die Aktivitäten und Kommunikationsprozesse von Unternehmen (profitorientierten Organisationen), welche auf spezielle Zielgruppen ausgerichtet sind. Besonders hervorzuheben sind dabei die PR-Arbeit, die interne Kommunikation und die externe Markt-Kommunikation, die die Reputation prägen sollen. Hierbei überschneidet sich die Unternehmenskommunikation mit anderen Bereichen wie zum Beispiel dem Marketing.
In der folgenden Lektion zum Thema Unternehmenskommunikation erfährst du mehr über das Synonym Corporate Communication, die Ziele, Zielgruppen und Instrumente der internen und externen Kommunikation sowie über Positionierung und Stakeholder. Unter der Erklärung findest du noch einige Übungsaufgaben.
Corporate Identity und Zusammenhänge
Unternehmenskommunikation wird international weitestgehend als “Corporate Communication” bezeichnet und ist Teil der Corporate Identity des Unternehmens.
Nachfolgender Abschnitt dient der besseren Einordnung des Begriffs Corporate Communication.
Die “Corporate Identity” (CI) bezeichnet das Selbstbild des Unternehmens (besondere Merkmale) und setzt sich unter anderem aus folgenden Bereichen zusammen:
- Corporate Communication (CC):
Kommunikation des Unternehmens (intern und extern) - Corporate Behavior (CB):
Verhalten des Unternehmens (gegenüber Öffentlichkeit und Stakeholdern) - Corporate Design (CD):
Visuelle Erscheinung des Unternehmens (z.B. Firmenzeichen / Logo)
Des Weiteren gibt es noch:
- Corporate Philosophy
- Corporate Culture
- Corporate Sound
- Corporate Smell
als unternehmenstypische Eigenschaften, die die Unternehmensidentität prägen.
Alle Produkte haben einen wiedererkennbaren Geruch (Smell) und ein unverwechselbares Aussehen mit eigenem Logo (Design). Besonders mit dem einheitlichen Erscheinungsbild unterstreicht das Unternehmen ihr Corporate Design mit dem die Marke nach außen kommuniziert wird.
Zielgruppen
Corporate Communication wird in externe und interne Kommunikation unterteilt, nach der sich auch die Zielgruppen aufteilen.
Interne und externe Kommunikation
- Interne Kommunikation:
Kommunikation der Mitarbeiterschaft untereinander und mit dem Management - Externe Kommunikation:
Kommunikation mit Kunden, Öffentlichkeit, Geschäfts- oder Kooperationspartnern oder Investor Relations
Überschneidung mit Marketing
Besonders bei der Ansprache der Zielgruppe Geschäftspartner (B2B-Marketing) und Kunden (B2C-Marketing) wird die Überschneidung zum Bereich Marketing deutlich.
Bereiche der Unternehmenskommunikation
Die Bereiche der Unternehmenskommunikation können wie folgt geclustert werden:
- Interne Kommunikation
- Public Relations (PR-Arbeit)
- Marketingkommunikation
- Multimedia-Kommunikation
- Investor Relations / Financial Relations
- Corporate Publishing
- Public Affairs
- Krisenkommunikation
Instrumente
Die Instrumente unterteilen sich in klassisch und elektronisch sowie in die Kategorien Information oder Dialog.
Klassisch
Klassische Instrumente für die interne Kommunikation sind:
- Mitarbeiterzeitschrift
- Rundschreiben
- Schwarzes Brett (Bulletin Boards)
- Veranstaltungen (Mitarbeiterfest, Betriebsversammlung)
- Newsletter/ Infodienste
- Point of Information (POI)
- Flyer und Plakate
- Mitarbeitergespräche
Während des ganzen Festes steht die Geschäftsführung den Mitarbeitern für persönliche Fragen zur Verfügung. Damit ist eine Plattform für den internen Dialog zwischen Management und Mitarbeitern geschaffen.
Klassische Instrumente für die externe Kommunikation sind:
- Anzeigen (Zeitungen, Magazine, Fachzeitschriften)
- Fachartikel
- Broschüren
- Geschäftsberichte
- Bücher
- Flyer und Plakate
- Kundenzeitschriften
- Kundeninformationen
- Veranstaltungen (Stadtfest, Firmenbesichtigungen)
- Sponsoring
Elektronisch
Beispiele für elektronisch basierte Instrumente sind:
- Internet und Intranet
- Online-Newsletter
- Soziale Netzwerkdienste
- Videokonferenzen
- Foren / Blogs / Wikis
- Chat / Webkonferenzen / Instant Messaging
- TV / Radio
Folgenden Faktoren sind für eine adäquate Auswahl aus den vielfältigen PR-Instrumenten entscheidend:
- PR-Instrument und Ziel (müssen zusammenpassen)
- Notwendige Zeit und eingesetzte Mittel (dürfen nicht überschritten werden)
- Zielgruppen (müssen vorab ermittelt werden)
- Weitere Einflussfaktoren (müssen beachtet werden, z. B. Krisen)
Unternehmenspositionierung
Es gilt, eine einheitliche und eindeutige Unternehmensidentität zu definieren. Hierzu müssen für die gesamte Unternehmenskommunikation grundsätzliche Punkte geklärt sein:
- Ziel(e) des Unternehmens
- Wahrnehmung des Unternehmens (in der Öffentlichkeit)
- Unternehmenswerte
- Zielgruppen
- Kernbotschaften
- Wettbewerbsstrategie(n)
- Marken und Produkte des Unternehmens
- etc.
Markenpositionierung
Vor allem bei einer Markenpositionierung, die durch die Unternehmenskommunikation unterstützt wird, stellen sich Fragen zum:
- Nutzerversprechen: Was bietet die Marke?
- Attribute: Welche Eigenschaften zeichnen die Marke aus?
- Impressionen: Wie tritt die Marke auf?
- Emotionen: Wie (mit welchen Gefühlen / Erlebnissen) punktet die Marke?
Aufgaben hinsichtlich Stakeholder
Eine Stakeholderanalyse ist für eine effektive Unternehmenskommunikation unerlässlich.
Daraus ergeben sich nachfolgende Aufgaben:
- Stakeholder benennen
- Bedürfnisse und Wünsche der Stakeholder erkennen
- Stakeholder in Gruppen unterteilen
- Stakeholder nach Relevanz gewichten
- Informationen für die Stakeholder erarbeiten
- Informationskanäle für die Stakeholder eruieren
- Frequenz der Informationsverbreitung festlegen
- Mit den Stakeholdern in den Dialog treten
- Kommunikation mit den Stakeholdern regelmäßig nachsteuern
Ziele
Je nach Zielgruppe und Ansprache kristallisieren sich folgende Ziele heraus (die auch parallel angestrebt werden können):
- Reputation fördern
- Dialog ermöglichen
- Vertrauen stärken
- Glaubwürdigkeit anstreben
- Wahrnehmungen beeinflussen
- Zustimmung erreichen
- Motivation steigern
- Zufriedenheit erreichen
Besonders sind hierbei die Mitarbeitermotivation und die Kundenzufriedenheit hervorzuheben, die neben der Reputationsförderung im Vordergrund stehen.
Übungsfragen
#1. Welche der folgenden Aussagen zur internen Kommunikation ist richtig?
#2. Ist eine Stakeholderanalyse wichtig für eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation?
#3. Die Corporate Identity (CI) setzt sich u.a. zusammen aus:
#4. Bei der Unternehmenskommunikation kann es zu Überschneidungen mit anderen Bereichen kommen.
Ergebnisse
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