BWL-Lexikon.de
  • Home
  • Grundlagen
    • Aufbau eines Betriebs
    • Definitionen
    • Organisation
    • Personalwirtschaft
    • Planung und Entscheidung
    • Produktionsfaktoren
    • Unternehmensführung
  • BWL
    • Rechtsformen
    • Rechnungswesen
      • Finanzbuchhaltung
      • Kostenarten
      • Jahresabschluss
    • Marketing
    • Logistik
      • Logistik Kennzahlen
      • Beschaffung
      • Lagerverfahren
      • Materialarten
    • Kennzahlen
      • Bilanzkennzahlen
      • Produktivitätskennzahlen
      • Rentabilitätskennzahlen
      • Kennzahlen der GuV
  • VWL
    • Makroökonomie
    • Mikroökonomie
  • Fehler gefunden?

Du bist hier: Startseite » Alle Lektionen » Investition & Finanzierung » Finanzierung » Außenfinanzierung » Einlagefazilität

Einlagefazilität

Die Einlagefazilität gehört zu den geldpolitischen Instrumenten der Zentralbank. Den Geschäftsbanken wird es hierdurch ermöglicht, ihre Liquiditätsüberschüsse über Nacht bei der nationalen Zentralbank anzulegen. Im europäischen Währungsraum übernimmt die EZB die Verwahrung des Geldes. Zu den weiteren geldpolitischen Instrumenten einer Zentralbank gehören die Spitzenrefinanzierungsfazilität, die Mindestreservepolitik und die Offenmarktgeschäfte.

In diesem Abschnitt zeigen wir dir, welche Rolle die Einlagefazilität in der Finanzwirtschaft spielt. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und wie die Einlagefazilität funktioniert. Abschließend stellen wir dir zwei weitere geldpolitische Instrumente der Zentralbank vor. Um deinen Kenntnisstand zur Einlagefazilität zu vertiefen, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

  • Englisch: desposit facility
  • Synonym: Übernachtgeld

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Warum solltest du die Einlagefazilität kennen?
  • Funktionsweise der Einlagefazilität
  • Welche geldpolitischen Instrumente hat die Zentralbank?
    • Spitzenrefinanzierungsfazilität
    • Offenmarktgeschäfte
    • Mindestreservepolitik
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum solltest du die Einlagefazilität kennen?

Die Einlagefazilität ist ein geldpolitisches Instrument der Zentralbank, bei dem eine Geschäftsbank die Möglichkeit erhält, Geld mit einer Laufzeit von einem Tag dort anzulegen. Aus diesem Grund wird die Einlagefazilität auch als Übernachtgeld bezeichnet.

Die Einlage der Geschäftsbank wird mit dem Einlagenzinssatz verzinst. Dieser Zinssatz entspricht der Untergrenze des aktuellen Tageszinssatzes.

Funktionsweise der Einlagefazilität

Hat eine Geschäftsbank einen Liquiditätsüberschuss erwirtschaftet – z. B. durch die Einlage eines Kunden auf sein Sparkonto – steht ihr Geld zur Verfügung, das im Moment nicht benötigt wird. Um dieses Geld sinnvoll zu verwenden, gibt die nationale Zentralbank der Geschäftsbank die Möglichkeit, den Liquiditätsüberschuss über Nacht bei ihr anzulegen. Der Betrag wird mit dem Einlagenzinssatz verzinst. Der Einlagenzinssatz ist mit der Untergrenze des aktuellen Tageszinssatzes identisch.

Einlagefazilität
Einlagefazilität
Beispiel
Aufgrund der getätigten Einlagen von Sparern erwirtschaftet die Bank XY einen Liquiditätsüberschuss von 150.000 Euro. Dieser Betrag wird über Nacht bei der EZB angelegt. Die Untergrenze des aktuellen Tageszinssatzes beträgt 0,25 %. Am nächsten Tag zahlt die Zentralbank der Bank XY einen Betrag von 150.375 Euro aus.

Welche geldpolitischen Instrumente hat die Zentralbank?

Neben der Einlagefazilität stehen der Zentralbank die folgenden geldpolitischen Instrumente zur Verfügung:

  • Spitzenrefinanzierungsfazilität
  • Offenmarktgeschäfte
  • Mindestreservepolitik

Spitzenrefinanzierungsfazilität

Eine Geschäftsbank kann die Spitzenrefinanzierungsfazilität in Anspruch nehmen, um sich kurzfristig (über Nacht) Geld von der nationalen Zentralbank zu leihen. Die Geschäftsbank erhält hiermit die Möglichkeit, ihre Liquidität kurzfristig zu verbessern. Das Geld nutzt die Bank, um es zur Vergabe von Krediten an Unternehmen und private Verbraucher weiterzugeben. Deshalb wird die Spitzenrefinanzierungsfazilität auch als Übernachtliquidität bezeichnet. Der Zins, den die Geschäftsbank für die Bereitstellung des Geldes entrichtet, orientiert sich an der Obergrenze des aktuellen Tageszinssatzes. Weitere Voraussetzungen muss die Geschäftsbank nicht erfüllen.

Offenmarktgeschäfte

Mit den Offenmarktgeschäften steht der Zentralbank ein weiteres geldpolitisches Mittel zur Verfügung, um die Geldmenge im europäischen Währungsraum zu steuern.

Die Durchführung der Offenmarktgeschäfte findet entweder nach dem Zinstenderverfahren oder dem Mengentenderverfahren statt.

Bei dem Zinstenderverfahren müssen die Geschäftsbanken Angebote bei der Zentralbank einreichen. Diese Angebote beziehen sich auf die Höhe des Zinssatzes. Die Bank, die die höchsten Zinsen anbietet, wird bei der Zuteilung des Zentralbankgeldvolumens berücksichtigt ist. Bei den Angeboten ist zu beachten, dass die Zentralbank einen Mindestzinssatz vorgibt. Liegt das Angebot einer Bank unter diesem Mindestzinssatz, wird es bei der Zuteilung nicht berücksichtigt.

Das Mengentenderverfahren unterscheidet sich vom Zinstenderverfahren dadurch, dass der Zins vor der Zuteilung des Zentralbankgeldvolumens bereits feststeht. Die Zentralbank berücksichtigt aber auch hier nur die Geschäftsbanken, die die höchsten Zinsangebote abgegeben haben.

Mindestreservepolitik

Mit der Mindestreservepolitik legt die Zentralbank fest, dass die Geschäftsbanken einen bestimmten Betrag als Mindestreserve dort hinterlegen müssen. Die Höhe dieser Mindestreserve wird für jede Geschäftsbank individuell festgelegt. Sie richtet nach den Spareinlagen, den Termineinlagen oder den Sichteinlagen, die der Geschäftsbank zur Verfügung stehen.

Auch die Mindestreservepolitik nutzt die EZB – dies ist die Zentralbank für den europäischen Währungsraum –, um die Geldmenge hier zu steuern.

Übungsfragen

 

#1. Was bedeutet Einlagenfazilität?

#2. Was zählt nicht zu den geldpolitischen Instrumenten der Zentralbank?

#3. Woran orientiert sich der Einlagenzinssatz?

#4. Was entspricht der Übernachtliquidität?

Vorherige
Fertig

Ergebnisse

Share your score!
Tweet your score!
Share to other

Könnte dich auch interessieren:

Mengentender vs. Zinstender

Mengentender

Mengentender gehört zu den Tenderverfahren, die eine Zentralbank in der Offenmarktpolitik anwende. Hierbei legt die Zentralbank den Zinssatz fest, zu … weiterlesen >>

Hauptrefinanzierungsgeschäft

Hauptrefinanzierungsgeschäft

Das Hauptrefinanzierungsgeschäft gilt als wichtigstes geldpolitisches Instrument der Europäischen Zentralbank. Die EZB nutzt dieses Mittel im Rahmen der Offenmarktpolitik, um … weiterlesen >>

Zinstender vs Mengentender

Zinstender

Zinstender ist eines von zwei Tenderverfahren. Die Tenderverfahren werden angewendet, wenn eine Geschäftsbank sich Geld von der Zentralbank leiht. Die … weiterlesen >>

Die 4 Geldmengen: M0, M1, M2, M3

Geldmenge

Die Geldmenge ist der komplette Geldbestand einer Volkswirtschaft. Mit dem Geldbestand sind das Bargeld und das Buchgeld gemeint, das sich … weiterlesen >>

Zinsniveau: Zinsentwicklung

Zinsniveau

Das Zinsniveau spielt überall dort eine Rolle, wo Kapital geliehen und verliehen wird. Maßgeblich für die Bestimmung des Zinsniveaus sind … weiterlesen >>

Nichts passendes dabei?

Erkunde andere Fachbereiche oder benutze die Suchfunktion. Falls Du keine Antwort auf Deine Frage findest, schick uns gerne eine Nachricht, wir versuchen dann passenden Content für Dich zu schaffen.

Zur Übersicht
Oder lieber die Suche benutzen?
  • Eselsbrücke
  • |
  • Buchungssatz
  • |
  • Formeln
  • |
  • Beispiele
  • |
  • Grafiken
  • |
  • Definition
  • |
  • Übungsfragen
  • © BWL-Lexikon.de
  • Datenschutz
  • Impressum
Cookie Einstellungen
Fehler gefunden?

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, uns dein Feedback zu geben. Bitte beschreibe so genau wie möglich wo du einen Fehler gefunden hast.