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Zinsniveau

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Das Zinsniveau spielt überall dort eine Rolle, wo Kapital geliehen und verliehen wird. Maßgeblich für die Bestimmung des Zinsniveaus sind der Umfang und die Zeit. Das Zinsniveau legt die Höhe der Zinsen in einer Gesellschaft (z.B. Volkswirtschaft eines Landes) zu einem bestimmten Zeitpunkt oder für einen festgelegten Zeitraum fest. Für einen Geldsparer hängt es von der Höhe der Zinsen ab, wie attraktiv die Anlage ist. Ein Unternehmen profitiert bei seiner Investitionspolitik eher von einem niedrigen Zinsniveau.

In diesem Beitrag stellen wir dir das Zinsniveau vor. Wir erklären dir, was das Zinsniveau ist und durch welchen Faktor es maßgeblich beeinflusst wird. An zwei Fällen zeigen wir dir, welche Rolle das Zinsniveau in der Praxis hat und welche Vor- und Nachteile sich aufgrund der Zinsentwicklung ergeben können. Zur Vertiefung deiner Kenntnisse kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: interest rate level

Inhalt dieser Lektion

  • Was du über das Zinsniveau wissen solltest
  • Wodurch wird das Zinsniveau beeinflusst?
  • Zinsniveau in der Praxis
  • Vorteile & Nachteile beim Zinsniveau
  • Übungsfragen

Was du über das Zinsniveau wissen solltest

Die Höhe der Zinsen einer Volkswirtschaft werden maßgeblich durch den Leitzins beeinflusst. Von einem niedrigen Zinsniveau profitieren in erster Linie die Personen, die einen Kredit aufnehmen. Für die Rückzahlung eines Darlehens müssen sie nur einen geringen zusätzlichen Aufwand einkalkulieren. Liegen die Zinsen aber deutlich über dem durchschnittlichen Zinsniveau, muss der Kreditnehmer mit höheren Kosten rechnen.

Wer Geld investiert und eine hohe Rendite erwartet, denkt genau andersherum. Ein Investor bekommt mehr Geld für das Kapital, das er einem anderen zur Verfügung stellt. Bei einem niedrigen Zinsniveau kann er dagegen nur eine geringe Rendite erwarten.

Wodurch wird das Zinsniveau beeinflusst?

Der Leitzins einer Volkswirtschaft wird von der Zentralbank des betreffenden Landes gesteuert. Für Deutschland – als Teil der Europäischen Union – ist die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main für die Senkung und die Erhöhung des Leitzinses verantwortlich. Diese Kennzahl wirkt unmittelbar auf das Zinsniveau ein. Hierdurch müssen sich die gesamte Wirtschafts- und Finanzwelt auf tiefgreifende Änderungen einstellen.

Der Leitzins bestimmt den Zinssatz, zu dem eine Geschäftsbank sich Geld bei der Zentralbank leiht. Die Zinsentwicklung gibt die Geschäftsbank an ihre Kunden weiter.

Beispiel: Leitzins
Kurz nachdem die Zentralbank den Leitzins angehoben hat, nimmt ein Unternehmer bei seiner Hausbank einen Kredit auf, um damit eine Investition zu finanzieren. Vor der Erhöhung hätte die Bank ihrem Kunden den Kredit mit einer Verzinsung von 3 % angeboten. Da das Kreditinstitut nun aber selbst mehr Geld zahlen muss, wenn es sich bei der Zentralbank Geld leiht, beinhalten die Konditionen des Kreditvertrags eine Verzinsung von 5 %.

Ausschlaggebend für die Reaktion der Zentralbank, den Leitzins zu erhöhen oder abzusenken, ist das Preisniveau einer Volkswirtschaft. Steuert die Wirtschaft eines Landes auf eine Inflation zu, kann die Zentralbank mit der Erhöhung des Leitzinses eine wirksame Gegenmaßnahme einleiten. Durch die Verteuerung von Krediten gewinnt das Geld wieder an Wert. Besteht auf der anderen Seite die Gefahr einer Deflation, senkt die Zentralbank den Leitzins ab.

Zinsniveau in der Praxis

Die Absenkung oder Erhöhung des Leitzinses – und damit eine Änderung des Zinsniveaus – beeinflusst die Unternehmen im Finanzsektor und in der Wirtschaft.

Die folgenden zwei Beispiele sollen dies verdeutlichen:

Beispiel: Zinsniveau in der Immobilienwirtschaft
Wer eine Immobilie bauen oder kaufen möchte, benötigt für die Finanzierung Geld und nimmt ein Darlehen auf. Die Zinsen spielen sowohl bei der Baufinanzierung als auch bei dem Kauf einer Immobilie eine große Rolle. Schon eine kleine Änderung im Zinsniveau kann eine hohe oder ein niedrige Kreditlast auslösen. Deshalb machen viele Bauherrn und viele potenzielle Immobilienkäufer ihre Entscheidung von den Maßnahmen der Zentralbank abhängig.
Beispiel: Zinsniveau als Indikator für Spareinlagen
Sparer und Geldanleger sind an einem hohen Zinsniveau interessiert. Hat die Zentralbank den Leitzins z.B. gesenkt, können Sparer von ihren Tages- oder Festgeldanlagen kaum profitieren, weil der Zinsgewinn sich in Grenzen hält.
Zinsniveau: Zinsentwicklung
Zinsniveau: Zinsentwicklung

Vorteile & Nachteile beim Zinsniveau

Je nachdem, ob die Zinsentwicklung sich nach oben oder nach unten bewegt, ergeben sich Vor- und Nachteile.

Vorteile niedriger Zinsen

  • Das Wachstum des Geldvermögens geht zurück. Damit sinkt auch die Überschuldungsrate.
  • Soziale Spannungen werden vermieden, weil die Schere zwischen arm und reich kleiner wird.
  • Wer Schulden aufnimmt, ist leichter in der Lage, diese zurückzuzahlen.

Nachteilig stellen sich niedrige Zinsen für Geldanleger dar. Sie können nicht die Rendite erzielen, auf die sie gehofft hatten.

Nachteile höherer Zinsen

  • Unternehmen investieren weniger, weil sie bei der Rückzahlung des Darlehens einen höheren Aufwand einkalkulieren müssen.
  • Bei bestimmten Anlageformen – z.B. Anleihen – steigt das Risiko eines Kursverlusts, weil die Anleger bei höheren Zinsen andere Geldanlagen entdecken.
  • Höhere Zinsen am Immobilienmarkt lösen einen Rückgang der Nachfrage aus. Dies führt zu einem Rückgang des Preises für eine Immobilie, der sich unter dem tatsächlichen Wert des Hauses bewegen könnte.

Übungsfragen

#1. Welche Institution ist für die Steuerung des Leitzinses verantwortlich?

#2. Die EZB in Frankfurt am Main hat den Leitzins um 2 % erhöht. Welche Konditionen wird eine Geschäftsbank bei der Aufnahme eines Kredites hinsichtlich der Verzinsung festlegen?

#3. In einer Volkswirtschaft besteht die Gefahr einer Inflation. Wie reagiert die zuständige Zentralbank?

#4. Welche Aussage ist falsch?

Fertig

Ergebnis

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