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Grenznutzen

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Der Grenznutzen stellt den Nutzenzuwachs eines Konsumenten dar, wenn er eine Einheit eines Produkts mehr nachfragt. So bringt beispielsweise das erste kalte Getränk an einem heißen Sommertag einen hohen Nutzen. Mit jedem weiteren Glas nimmt der Nutzen weiter ab. Für die Ermittlung des Grenznutzens wird die erste Ableitung der Nutzenfunktion gebildet. Im Zusammenhang mit dem Grenznutzen sind die Gossensche Gesetze zu beachten.

Grenznutzen
Grenznutzen

In dieser Lektion wird der Grenznutzen behandelt. Du erfährst, welche Bedeutung der Grenznutzen hat und wie er ermittelt wird. Wir erklären dir, wie sich der Grenznutzen von Grenzerlös und Grenzkosten abgrenzt. Abschließend lernst du das erste und das zweite Gossensche Gesetz kennen. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: marginal utility

Inhalt dieser Lektion

  • Welche Bedeutung hat der Grenznutzen?
  • Wie wird der Grenznutzen ermittelt? (Formel)
  • Abgrenzung von Grenzerlös und Grenzkosten
    • Der Grenzerlös
    • Die Grenzkosten
  • Die Gossenschen Gesetze
    • Das erste Gossensche Gesetz
    • Das zweite Gossensche Gesetz
  • Übungsfragen

Welche Bedeutung hat der Grenznutzen?

In der Volkswirtschaft wird untersucht, wie mit knappen Ressourcen eine möglichst umfassende Bedürfnisbefriedigung der privaten Haushalte erzielt werden kann. Die Mikroökonomik hat aus diesem Grund die Haushaltstheorie entwickelt.

Maßgebliche Konzepte der Haushaltstheorie sind:

  • Nutzen
  • Grenznutzen

Mit dem Nutzen wird das Ausmaß der Bedürfnisbefriedigung des Einzelnen und einer ganzen Volkswirtschaft gemessen. Dabei wird die Aussage unterstellt, dass mehr Konsum zu mehr Bedürfnisbefriedigung führt.

Beispiel
Ein Kind möchte an einem heißen Sommertag ein Eis essen. Weil es angenehm gegen die Wärme ist, konsumiert das Kind noch ein zweites und ein drittes Eis. Volkswirtschaftlich befriedigt das Kind mit jedem weiteren Eis ein Bedürfnis und hat dadurch einen höheren Nutzen.

Für den Grenznutzen ist die Veränderung des Nutzens in Abhängigkeit vom Konsum einer weiteren Einheit relevant.

Konsumiert das Kind kein Eis, hat es auch keinen Nutzen. Mit dem ersten Eis steigt der Nutzen marginal. Das zweite Eis erzielt einen noch höheren Nutzen. Die Nutzensteigerung, die sich mit dem Konsum eines weiteren Eis ergibt, bezeichnet die Volkswirtschaft als Grenznutzen. Die Abnahme des Grenznutzens (statt zwei wird nur eins konsumiert) wird als Nutzenreduktion bezeichnet.

Wie wird der Grenznutzen ermittelt? (Formel)

Der Grenznutzen wird aus der 1. Ableitung der Nutzenfunktion ermittelt.

Die Nutzenfunktion sieht wie folgt aus:

    \[ U(x,y) = X+3*Y \]

Beispiel
Beispiel:

  • U ist der Grenznutzen
  • X ist die Menge des ersten Guts, z. B. ein Liter Wasser
  • Y ist die Menge des zweiten Guts, z. B. ein Kilogramm Kartoffeln

Für ein Liter Wasser und ein Kilogramm Kartoffeln ergibt sich der Grenznutzen wie folgt:

    \[ U(x,y) = 1 + 3 * 1 = 4 \]

Wird das Wasser um ein Liter erhöht, ergibt sich aus der Ableitung der Nutzenfunktion das folgende Bild:

    \[ U(x,y) = 2 + 3 * 1= 5 \]

Die Differenz zwischen den beiden Ergebnissen ist der Grenznutzen von 1.

Abgrenzung von Grenzerlös und Grenzkosten

Im Gegensatz zum Grenznutzen spielen Grenzerlös und Grenzkosten in privaten Haushalten keine Rolle. Sie werden in der innerbetrieblichen Kostenrechnung eines Unternehmens verwendet.

Der Grenzerlös

Den Grenzerlös ermittelt ein Unternehmer, wenn er eine Mengeneinheit mehr von einem Produkt verkauft.

Die Grenzkosten

Die Grenzkosten bilden für ein Unternehmen die Basis, um die optimale Produktionsmenge ermitteln zu können. Die Kosten entstehen, wenn das Unternehmen nur eine Einheit mehr von einem Produkt herstellt. Grenzkosten werden mit der 1. Ableitung der Kostenfunktion ermittelt.

Die Gossenschen Gesetze

Hermann Heinrich Gossen (1810 – 1858) war ein deutscher Ökonom, der im Bezug auf den Grenznutzen zwei Theorien aufgestellt hat, die als das erste und das zweite Gossensche Gesetz bezeichnet werden.

Das erste Gossensche Gesetz

Das erste Gossensche Gesetz ist auch als Gesetz vom abnehmendem Grenznutzen oder Sättigungsgesetz bekannt. Gossen vertritt hier die Theorie, dass vier Gläser Wasser weniger Nutzen haben als das erste oder das zweite Glas. Der Nutzen des Nachfragers sinkt mit steigendem Konsum.

Das zweite Gossensche Gesetz

Das zweite Gossensche Gesetz geht von einem optimalen privaten Haushalt aus. Hier soll laut Gossen das Verhältnis des Grenznutzens zweier Güter mit dem Preisverhältnis dieser Güter identisch sein. Volkswirtschaftlich wird dies als Grenzrate der Substitution bezeichnet.

Übungsfragen

#1. Was ist der Grenznutzen?

#2. Kann der Grenznutzen auch abnehmen?

#3. Welche mathematische Formel dient als Grundlage zur Ermittlung des Grenznutzens?

#4. Welche Theorie vertritt das erste Gossensche Gesetz?

Fertig

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