Die Sparquote setzt das erzielte Einkommen in Beziehung zu den Ersparnissen. Die Sparquote ist eine prozentuale Größe, die angibt, welcher Teil des Einkommens nicht zum Konsum, sondern zum Sparen verwendet wird. Unterschieden werden die persönliche Sparquote des einzelnen Bürgers und die volkswirtschaftliche Sparquote.
In dieser Lektion wird die Sparquote behandelt. Du lernst den Unterschied zwischen der persönlichen Sparquote und der volkswirtschaftlichen Sparquote kennen. Du wirst über die Faktoren informiert, die die Sparquote beeinflussen. Nach dem zu weißt, wie die Sparquote interpretiert werden kann, wirst du abschließend darüber informiert, wie die Sparquote von der Konsumquote abgegrenzt werden kann. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: savings rate
Warum ist die Sparquote wichtig?
Die Sparquote hat in zweifacher Hinsicht eine wichtige Rolle übernommen. Man unterscheidet:
- Persönliche Sparquote
- Volkswirtschaftliche Sparquote
Die persönliche Sparquote ist für den privaten Verbraucher relevant. Er ermittelt die finanziellen Mittel, die er nicht für den Konsum verwendet. Basis der Ermittlung ist das verfügbare Haushaltseinkommen.
Für eine Volkswirtschaft wird die volkswirtschaftliche Sparquote ermittelt. Basis ist in diesem Fall das Bruttoinlandsprodukt.
Persönliche Sparquote
Die persönliche Sparquote ermittelt sich aus dem Einkommen, das einem privaten Haushalt monatlich zur Verfügung steht. Hierzu wird der gesparte Betrag in Relation zu dem Betrag gesetzt, den der Haushalt für Konsum verwendet hat.
Ermittlung der persönlichen Sparquote (Formel)
Für die Ermittlung der Sparquote wird der gesparte Betrag durch das monatlich zur Verfügung stehende Haushaltseinkommen dividiert.
Die anzuwendende Formel lautet:
Der ersparte Betrag ergibt sich aus dem Teil des Einkommens, der nicht für Konsum verwendet wird. Das Geld wird z. B. auf einem Sparbuch deponiert.
Das Haushaltseinkommen wird als das gesamte Einkommen des Haushalts definiert. Sind z. B. beide Ehepartner berufstätig, zählen beide Nettoeinkommen zum Haushaltseinkommen. Wird eine Immobilie vermietet, erhöhen die monatlichen Mieteinnahmen das verfügbare Haushaltseinkommen.
Frage: Wie hoch ist die persönliche Sparquote?
Die persönliche Sparquote ermittelt sich aus dem angesparten Geld (monatlich 500 €) und dem verfügbaren Haushaltseinkommen (5.000 €).
Die Berechnung wird wie folgt vorgenommen:
Volkswirtschaftliche Sparquote
Die volkswirtschaftliche Sparquote umfasst die Ersparnisse aller Wirtschaftssubjekte einer Volkswirtschaft. Hierzu zählen neben den privaten Haushalten auch die privaten Unternehmen. Die gesamten ersparten Beträge der Volkswirtschaft werden in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesetzt.
Die Zahlen aus den Ersparnissen und das Bruttoinlandsprodukt liefert das Statistische Bundesamt.
Ermittlung der volkswirtschaftlichen Sparquote
Für die Ermittlung der volkswirtschaftlichen Sparquote wird die folgende Berechnung angestellt.
Frage: Wie hoch ist die volkswirtschaftliche Sparquote?
Zur Ermittlung der volkswirtschaftlichen Sparquote werden die Ersparnisse aller Wirtschaftssubjekte in Relation zum BIP gesetzt.
Es ergibt sich die folgende Berechnung:
Wie unterscheidet sich die durchschnittliche Sparquote von der marginalen Sparquote?
Für die Berechnung der Sparquote können zwei Methoden angewendet werden:
- Die Ermittlung der durchschnittlichen Sparquote
- Die Berechnung der marginalen Sparquote
Die Ermittlung der durchschnittlichen Sparquote
Die durchschnittliche Sparquote wird angewendet, wenn die Relation der ersparten Beträge im Verhältnis zum verfügbaren Haushaltseinkommen oder zum Bruttoinlandsprodukt einer ganzen Volkswirtschaft ermittelt wird.
Die Berechnung der marginalen Sparquote
Bei der marginalen Sparquote wird ermittelt, wie sich eine Einkommensänderung auf das Sparverhalten auswirkt. Sparen die Haushalte mehr, weniger oder ändert sich gar nichts.
Frage: Wie hoch ist die marginale Sparquote?
Die durchschnittliche Sparquote lag bei 10 %. Nach der Gehaltserhöhung ermittelt sich die Sparquote wie folgt:
Die marginale Sparquote ergibt, dass das Ehepaar mehr spart. Es ergibt sich eine Erhöhung von 1,32 % (11,32 % – 10 %).
Durch welche Faktoren ändert sich die Sparquote?
Die Sparquote wird durch das Haushaltseinkommen und das Bruttoinlandsprodukts direkt beeinflusst. Werden bei einer Erhöhung des Haushaltseinkommens oder einer Zunahme des BIP mehr finanzielle Mittel zurückgelegt, steigt die Sparquote.
Ändern sich die ersparten Beträge nicht, sinkt die Sparquote. Verringern sich die Einkommen kann für die Sparquote ein gegenteiliger Effekt eintreten. Dies bedeutet, dass die Sparquote steigt, wenn sich an der Höhe des Sparbetrags nichts ändert, obwohl dem Haushalt ein geringeres Einkommen zur Verfügung steht.
Neben diesem Effekt beeinflussen auch äußere Faktoren die Sparquote. Hierzu zählt z. B. das Zinsniveau. Werden die Zinsen auf Spareinlagen erhöht, steigt auch der ersparte Betrag.
Die Interpretation der Sparquote
Die Sparquote lässt folgende Interpretationsmöglichkeiten zu:
- Eine hohe Sparquote deutet auf ein hohes Einkommen hin.
- In Haushalten mit hohen Sparquoten herrscht ein hoher Lebensstandard.
- Die volkswirtschaftliche Sparquote deutet die konjunkturelle Entwicklung einer Volkswirtschaft an. Bei guter Konjunktur ist die Sparquote eher niedrig, weil mehr Geld für Konsumgüter ausgegeben wird. In schlechten Zeiten werden Rücklagen gebildet.
Die Abgrenzung zwischen Sparquote und Konsumquote
Das Gegenstück zur Sparquote ist die Konsumquote. Mit der Konsumquote wird in einem Prozentwert angegeben, welcher Teil des Einkommens oder des BIP für den Konsum von Gütern und Dienstleistungen ausgegeben wird.
Übungsfragen
#1. Welcher Faktor spielt bei der Ermittlung der Sparquote keine Rolle?
#2. Was wird mit der marginalen Sparquote ermittelt?
#3. Ein Sparbetrag von 600 € wird nicht geändert, obwohl dem Haushalt wegen des Erziehungsurlaubs der Mutter weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Wie wirkt sich dieser Fall auf die Sparquote aus?
#4. In einem privaten Haushalt ergibt sich das monatliche Haushaltseinkommen durch eine Gehaltszahlung von 3.000 € und eine monatliche Mieteinnahme von 1.000 €. Von dem zur Verfügung stehenden Geld werden 1.000 € auf einem Sparbuch angespart. Wie hoch ist die monatliche Sparquote
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