Unter dem Begriff Allokation wird in den Wirtschaftswissenschaften die Verteilung bzw. Zuordnung knapper Ressourcen wie beispielsweise Arbeit, Kapital und Boden zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen verstanden. Es wird daher auch von Ressourcen- oder Faktorallokation gesprochen. Eine optimale Allokation besteht dann, wenn begrenzt verfügbare Produktionsmittel dem bestmöglichen Zweck zugeführt werden.
In dieser Lektion erläutern wir den Begriff der Allokation und das damit in Zusammenhang stehende Allokationsproblem. Wir gehen auf die Allokation in verschiedenen Wirtschaftsordnungen ein und bieten dir zum Schluss Gelegenheit, dein Wissen mithilfe unserer Übungsfragen zu überprüfen.
- Synonyme: Ressourcenallokation | Faktorallokation
- Englisch: Resource allocation
Warum ist die Allokation wichtig?
Die Allokation stellt einen elementaren Mechanismus zur Verteilung von Ressourcen bzw. Produktionsfaktoren dar. Ein funktionierender Allokationsmechanismus ist daher wichtig bei der Frage, ob die für eine Unternehmung benötigten Ressourcen überhaupt in benötigtem Maße zur Verfügung stehen.

Allokationsproblem
Zentraler Gegenstand des Allokationsproblems ist die Frage, wie knappe Güter verwendet werden können, um ein effizientes Wohlfahrtsergebnis zu erzielen.
Die in einer Volkswirtschaft zur Verfügung stehenden Produktionsfaktoren sind stets beschränkt, stehen dabei aber unbeschränkten individuellen Bedürfnissen gegenüber. Daraus ergibt sich die Frage, welche Bedürfnisse mit den Ressourcen, die zur Verfügung stehen, befriedigt werden sollen.
Als Lösung wird dabei häufig eine “pareto-effiziente Allokation” genannt. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, jemanden besser zu stellen, ohne einen anderen schlechter zu stellen. Um eine möglichst zuverlässige Funktionsweise des Marktes zu gewährleisten, muss der Staat eine pareto-optimale Menge finden.
Allokation durch den Markt
Üblicherweise werden Ressourcen über den Marktmechanismus verteilt. Ist dieser gegeben, bedarf es keiner weiteren Koordinationsmechanismen und die Nachfrager erhalten stets die Güter, die sie sich leisten können. Dies wird auch als Allokationseffizienz bezeichnet. Die Grenzkosten der Anbieter entsprechen dabei dem Grenznutzen der Nachfrager.
Verändert sich die Gütermenge, kommt es zunächst zu einem Absinken der Wohlfahrt, da Grenzkosten und Grenznutzen einander nicht mehr entsprechen. Über den Marktmechanismus würde sich dann ein neues Gleichgewicht herstellen.
Hinzu kommt, dass der Marktmechanismus den technischen Fortschritt fördert und eine Motivationsfunktion hat. Voraussetzung ist jedoch, dass es einen funktionierenden Wettbewerb gibt und der Markt dazu in der Lage ist, die Bedürfnisse der Nachfrager optimal befriedigen zu können.
Allokation durch staatliche Regulierung
Soll die Allokation bestimmter Ressourcen und Produktionsfaktoren an politischen Zielen ausgerichtet werden, kommt es zu einer staatlichen Regulierung. Der Staat greift also in den Markt ein, um seine Ziele durchzusetzen, und beeinflusst oder übergeht damit den Marktmechanismus.
Über die Art, wie der Staat eingreift, lassen sich verschiedene Formen an Wirtschaftsordnungen voneinander unterscheiden. Erfolgt die Allokation von einer zentralen Stelle aus bzw. mithilfe einer zentralen Planung, geht man von einer Zentral- bzw. Planwirtschaft aus. Im Falle einer dezentralen Ordnung spricht man von einer Marktwirtschaft.
Allokation in verschiedenen Wirtschaftsordnungen
Die Unterscheidung verschiedener Wirtschaftsordnungen lässt sich anhand von Preisen, Produktionsmitteln und Zielsetzungen vornehmen. In einer Zentralwirtschaft werden die Preise staatlich fixiert. Sämtliche Produktionsmittel sind in staatlicher Hand und das Ziel liegt darin, einen bestimmten Plan zu erfüllen. In einer sozialistischen Marktwirtschaft existieren sowohl staatlich fixierte als auch Marktpreise – je nachdem, um welches Gut es sich dabei handelt.
Die Produktionsmittel sind vergesellschaftet und die Zielsetzungen folgen dem Einkommens- oder Gewinnprinzip. Nur in einer kapitalistischen Marktwirtschaft entstehen die Preise zu 100 % über den Marktmechanismus. Die Produktionsmittel befinden sich komplett in privater Hand und es gilt das Gewinnprinzip.
Übungsfragen
#1. Was wird bei einer Allokation über den Marktmechanismus im Allgemeinen als Vorteil empfunden?
#2. Wann ist die Allokationseffizienz gegeben?
#3. In einer Wirtschaftsordnung wird die Allokation überwiegend über Marktpreise geregelt und die Produktionsmittel sind vergesellschaftet. Worum handelt es sich?
#4. Wie lässt sich die Allokation in einer Planwirtschaft charakterisieren?
Ergebnisse
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen