BWL-Lexikon.de
  • Home
  • Grundlagen
    • Aufbau eines Betriebs
    • Definitionen
    • Organisation
    • Personalwirtschaft
    • Planung und Entscheidung
    • Produktionsfaktoren
    • Unternehmensführung
  • BWL
    • Rechtsformen
    • Rechnungswesen
      • Finanzbuchhaltung
      • Kostenarten
      • Jahresabschluss
    • Marketing
    • Logistik
      • Logistik Kennzahlen
      • Beschaffung
      • Lagerverfahren
      • Materialarten
    • Kennzahlen
      • Bilanzkennzahlen
      • Produktivitätskennzahlen
      • Rentabilitätskennzahlen
      • Kennzahlen der GuV
  • VWL
    • Makroökonomie
    • Mikroökonomie
  • Fehler gefunden?

Du bist hier: Startseite » Alle Lektionen » VWL » Makroökonomie » Hyperinflation

Hyperinflation

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Die Hyperinflation ist eine extrem starke Ausprägung einer Inflation. Die Inflationsrate liegt in der Zeit einer Hyperinflation bei 50 % und mehr. Das Preisniveau erhöht sich in einem sehr schnellen Tempo, die Währung der Volkswirtschaft verliert ihren Halt. Dadurch sinkt die Kaufkraft der Bürger. Als Gegenmaßnahme kommt nur eine Währungsreform in Betracht.

In dieser Lektion wird die Hyperinflation behandelt. Du erfährst, wie eine Hyperinflation entsteht und welche Folgen sie haben kann. Abschließend wird dir die Maßnahme vorgestellt, mit der eine Hyperinflation beendet werden kann. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: hyperinflation

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Welche Bedeutung hat eine Hyperinflation für die Wirtschaft?
  • Was ist die Voraussetzung für eine Hyperinflation?
  • Wann liegt eine Hyperinflation vor?
  • Wie kann eine Hyperinflation beendet werden?
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Welche Bedeutung hat eine Hyperinflation für die Wirtschaft?

Eine Hyperinflation wirkt sich nicht nur auf die Wirtschaft eines Landes aus. Auch im privaten Umfeld müssen die Menschen sich einschränken und immense Entbehrungen hinnehmen. Ein starker Preisanstieg verleitet die Konsumenten zu Hamsterkäufen.

Die Hersteller fahren den Verkauf zurück, weil das Geld, das sie bekommen, nicht mehr dem Wert ihrer Waren entspricht und täglich weiter im Wert sinkt. Als Gegenleistung für Nahrungsmittel setzen die privaten Haushalte ihre Wertgegenstände ein. So wird z. B. ein Sack Kartoffeln mit einer teuren Uhr bezahlt. Die Hyperinflation hat ihren Höhepunkt erreicht, wenn die komplette Wirtschaft eines Landes zusammenbricht.

Was ist die Voraussetzung für eine Hyperinflation?

Einer Hyperinflation geht eine Inflation, also eine Geldentwertung, voraus. Die Währung einer Volkswirtschaft sinkt, bis sie gar keinen Wert mehr hat. Dies wirkt sich besonders auf die privaten Haushalte aus. Konsumenten müssen für Waren und Dienstleistungen deutlich mehr Geld ausgeben als vor Beginn der Inflation.

Nicht jede Preiserhöhung löst eine Inflation aus. Preisschwankungen sind im wirtschaftlichen Verkehr keine Seltenheit. Mit zunehmender Nachfrage steigen die Preise für bestimmte Produkte. Geht die Nachfrage wieder zurück, werden die Preise wieder gesenkt. Wird dieser Mechanismus jedoch unterbrochen, weil eine Preiserhöhung für längere Zeit anhält und die Preise immer weiter steigen, ist dies der Beginn einer Inflation. Auch die Erhöhung der Geldmenge – diese wird durch eine Leitzinssenkung der Zentralbanken eingeleitet – kann eine Inflation auslösen.

Eine Inflation wird gemessen an der Inflationsrate. Die Inflationsrate gibt in Prozent an, wie sich das Preisniveau innerhalb einer bestimmten Zeitperiode entwickelt. Als Vergleich werden die Werte herangezogen, die der Preisindex liefert. Steigt z. B. der Preisindex von 100 auf 110, liegt die Inflationsrate bei 5 %.

Wann liegt eine Hyperinflation vor?

Eine Hyperinflation liegt vor, wenn die Preisentwicklung gigantische Ausmaße annimmt. Die Inflationsrate liegt bei einer Hyperinflation bei 50 % und mehr. Sie wird ausgelöst, wenn die Notenbanken zu viel Geld in Umlauf bringen, um den Staatshaushalt auszugleichen. In der Folge steigt das Preisniveau dramatisch an.

Beispiel zur Hyperinflation
Eine Hyperinflation gab es in Deutschland im Jahr 1923. Sie war eine Spätfolge des ersten Weltkrieges, der das Land sehr viel Geld gekostet hatte. Nach dem Krieg stand das Deutsche Reich in der Schuld der Siegermächte. Diese verlangten hohe Reparationszahlungen. Um diese bezahlen zu können, beschloss die Regierung in der Weimarer Republik, mehr Geld in Umlauf zu bringen. Denn neben den Kriegsschulden wollte man auch das Leid der eigenen Bevölkerung lindern.

Für das in Umlauf gebrachte Geld konnten sich die Menschen nichts kaufen, weil es keine Konsumgüter in ausreichender Menge gab. Das Geld wurde immer weniger wert. Dies führte von der Inflation schließlich in die Hyperinflation.

Hyperinflation: Wert einer Goldmark in Papiermark (Deutsches Reich, 1923)
Hyperinflation: Wert einer Goldmark in Papiermark (Deutsches Reich, 1923)
Beispiel für den Preisverfall im Jahr 1923
Im Juni 1923 kostete eine Fahrt mit der Straßenbahn 600 Reichsmark. Kaum ein halbes Jahr später – im Dezember 1923 – wurden hierfür 50 Milliarden Reichsmark gefordert.

Wie kann eine Hyperinflation beendet werden?

Um eine Hyperinflation zu beenden, kommt im Grunde nur eine Alternative in Betracht. Die Regierung muss sich für die Einführung einer komplett neuen Währung entscheiden.

Für diesen Schritt stehen dem Staat zwei Möglichkeiten zur Auswahl:

  • Die alte Währung wird abgeschafft. Jeder Bürger erhält einen bestimmten Betrag der neuen Währung.
  • Die neue Währung wird gegen die alte Währung ausgetauscht. Das Austauschverhältnis liegt dabei auf einem sehr hohen Niveau.

Übungsfragen

 

#1. Kann der Staat auf eine Hyperinflation einwirken?

#2. Welches Verhalten ist untypisch für eine Inflation?

#3. Wann spricht man von einer Hyperinflation?

#4. Welche Gegenmaßnahme kann bei einer Hyperinflation ergriffen werden?

Vorherige
Fertig

Ergebnisse

Share your score!
Tweet your score!
Share to other

Könnte dich auch interessieren:

Galoppierende Inflation: Ausprägung und Vergleich zur trabenden- und schleichenden Inflation

Galoppierende Inflation

Bei der galoppierenden Inflation handelt es sich um eine Art der Inflation, die besonders deutlich zutage tritt. Das Preisniveau steigt … weiterlesen >>

Schleichende Inflation im Vergleich zur galoppierenden und trabenden Inflation

Schleichende Inflation

Die schleichende Inflation ist die am häufigsten vorkommende Art der Inflation und durch niedrige Inflationsraten von bis zu 5 % … weiterlesen >>

Inflationsrate: Der Inflationszyklus

Inflationsrate

Die Inflationsrate ist ein Prozentsatz, der das Preisniveau von Herstellern, Konsumenten und anderen Marktteilnehmern bestimmt. Die Inflationsrate einer Volkswirtschaft wird … weiterlesen >>

Arten von Inflation

Inflation

Als Inflation wird eine anhaltende Erhöhung des Preisniveaus für Güter und Dienstleistungen bezeichnet, die mit einer entsprechenden Geldentwertung und einem … weiterlesen >>

Offene Inflation: Inflationsarten

Offene Inflation

Bei einer offenen Inflation kann jeder Marktteilnehmer den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus erkennen. Verwendet wird dieser Begriff vor allem im … weiterlesen >>

Nichts passendes dabei?

Erkunde andere Fachbereiche oder benutze die Suchfunktion. Falls Du keine Antwort auf Deine Frage findest, schick uns gerne eine Nachricht, wir versuchen dann passenden Content für Dich zu schaffen.

Zur Übersicht
Oder lieber die Suche benutzen?
  • Eselsbrücke
  • |
  • Buchungssatz
  • |
  • Formeln
  • |
  • Beispiele
  • |
  • Grafiken
  • |
  • Definition
  • |
  • Übungsfragen
  • © BWL-Lexikon.de
  • Datenschutz
  • Impressum
Cookie Einstellungen
Fehler gefunden?

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, uns dein Feedback zu geben. Bitte beschreibe so genau wie möglich wo du einen Fehler gefunden hast.