Der Käufermarkt bezeichnet eine Marktsituation, in welcher sich der Käufer in einer günstigeren Position dem Verkäufer gegenüber befindet. Bei diesem Zustand stehen verhältnismäßig wenige Käufer einer Vielzahl an Verkäufern gegenüber. Die Anbieter sind gezwungen mit günstigen Preisen und absatzpolitischen Instrumenten zu arbeiten, um mehr Nachfrager zu gewinnen.
In dieser Lektion lernst Du wie ein Käufermarkt definiert ist und welche Voraussetzungen für seine Entstehung verantwortlich sind. Auf die Gründe für diesen Extremzustand eines Käufermarktes soll im Weiteren eingegangen werden. Einige Übungsfragen sollen das Gelernte vertiefen und festigen.
Was ist der Käufermarkt?
Bei einem Käufermarkt sinken die Preise. Grund ist der Überhang an Anbietern sowie dem Angebot an Waren und Gütern. Der Käufer befindet sich demnach in einer besonders komfortablem Situation, da er frei wählen kann, wo er kauft. Am Markt finden sich mehr Produkte, als der Käufer abzunehmen bereit ist. Idealerweise orientieren sich die Kunden am günstigsten angebotenen Preis. Der Anbieter steht in einer starken Abhängigkeit zum Käufer.
Um möglichst viele der überschaubaren Anzahl an Kunden vom eigenen Produkt zu überzeugen, muss der Anbieter zu unterschiedlichen Maßnahmen greifen. Die attraktivste Möglichkeit stellt hierbei das Gewähren von Rabatten dar. Aber auch die Verkürzung von Produktlebenszyklen und das Herausarbeiten von Alleinstellungsmerkmalen dienen der Stärkung der eigenen Position.
Der Zeitraum eines extremen Käufermarktes ist analog zu einem ausufernden Verkäufermarkt nicht von langer Dauer. Sind die Verkäufer über einen langen Zeitraum gezwungen die Preise zu senken, können sie ihre Produkte nicht mehr kostendeckend verkaufen.
Daraus resultieren Insolvenzen einiger Anbieter. Die Verringerung der Anbieter sowie des Warenangebotes führen mittelfristig wieder in Richtung eines Verkäufermarktes und somit zu einem Anstieg der Preise.
Dabei ist der Käufermarkt in einigen Branchen stärker ausgeprägt als in anderen. Bei preiswerten Artikeln des täglichen Gebrauchs wie Lebensmitteln oder Kosmetika tritt dieser nicht so stark in Erscheinung. Beim Kauf eines Automobils kann der Kunde hingegen stärker Einfluss nehmen und die Abhängigkeit zeigt sich dort stärker bei Preisnachlässen oder Zusatzleistungen.
Eine Ausnahme bildet beispielsweise der Buchhandel, bei dem die Buchpreisbindung eine freie Preisgestaltung weitgehend verhindert.
Voraussetzungen für einen Käufermarkt
Ein Interesse der Politik ist die Schaffung und Erhaltung eines Käufermarktes, da dieser aufgrund der starken Stellung des Käufers äußerst verbraucherfreundlich ist. Wichtige Rahmenbedingungen für eine Entstehung sind deshalb im Folgenden aufgeführt.
- Um die eigene Marktmacht zu stärken und einen Käufermarkt zu verhindern, treffen Unternehmen häufig Preisabsprachen untereinander oder versuchen sich durch Kooperationen Vorteile zu verschaffen. Kartellämter sollen verhindern, dass die Kontrolle der Verkäufer zu groß wird und die Verbraucher benachteiligt werden.
- Um die Entstehung eines Käufermarktes zu erleichtern, muss der Staat eingreifen. Dabei wird von ihm gefordert, möglichst wenige Regeln aufzustellen. So kann sich, wie seit einiger Zeit auf dem Telekommunikationsmarkt zu beobachten, ein verbraucherfreundlicher Käufermarkt etablieren.
- Information und Transparenz über die Marktsituation sowie die Preise sind eine wichtige Voraussetzung zur Entstehung eines Käufermarktes. Nur wenn der Verbraucher ausreichend informiert ist, kann er eine Wahl treffen, bei welchen Angeboten er zugreifen möchte.
Gründe für die Entstehung eines Käufermarktes
- Ist das Angebot eines Gutes deutlich größer als die Nachfrage danach, entsteht ein Angebotsüberhang. Wie oben erwähnt ist der Käufer in einer sehr komfortablen Situation und wir sprechen von einem Käufermarkt.
- Kann der Kunde mit dem Kauf warten, weil beispielsweise seine Läger gut gefüllt sind, hat er die Macht der freien Entscheidung, wann er seinen Bedarf befriedigt.
- In einer Marktsituation in der Waren und Güter schneller an Wert verlieren als monetäre Mittel, ist der Käufer in der günstigen Lage dieses nicht auszugeben. Somit kann der Verkäufer seine Güter nicht absetzen.
- Besitzt der Kunde eine größere Kenntnis über den Markt, so ist er vom Verkäufer weniger abhängig, was ihn in eine vorteilhaftere Lage versetzt.
- Besteht eine Abhängigkeit des Verkäufers vom Käufer, so unterstützt dies die Entstehung eines Käufermarktes. Das geschieht beispielsweise dann, wenn es sich um einen Großkunden handelt, von dem der Anbieter wesentlich abhängig ist. In der Automobilindustrie ist dieses Phänomen weit verbreitet.
Übungsfragen
#1. Gehen durch Insolvenzen einige Anbieter am Markt verloren, so hat dies nur eine geringe Auswirkung auf einen Käufermarkt.
#2. Wann entsteht ein Angebotsüberhang?
#3. Was ist ein möglicher Grund für einen Käufermarkt?
#4. Verliert Geld langsamer an Wert als Güter und Waren, so begünstigt dies den Käufermarkt.
#5. Was ist KEINE Voraussetzung zur Entstehung eines Käufermarktes?
Ergebnisse
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