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Verkäufermarkt

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Ein Verkäufermarkt besteht dann, wenn die Nachfrage größer ist als das Warenangebot. Aufgrund der Verknappung des Angebotes ist der Verkäufer dem Nachfrager gegenüber in einer besseren Verhandlungsposition. Der Käufer steht bei dieser Marktsituation in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Anbieter.

In dieser Lektion lernst Du, wodurch ein Verkäufermarkt charakterisiert ist und unter welchen Voraussetzungen dieser auftreten kann. Weiterhin erfährst Du, wie sich ein Angebotsüberhang grafisch darstellen lässt. Anschließend gibt diese Lektion einen Einblick in die Gründe zur Entstehung eines Verkäufermarktes sowie einige Fragen zur Vertiefung des Gelernten.

Nachfrageüberhang

Anstelle von Verkäufermarkt ist in der Literatur häufig von “Nachfrageüberhang” zu lesen. Ein Nachfrageüberhang ist die Folge des Zustandes Verkäufermarkt. Beide Begriffe werden in einigen Texten synonym verwendet.
In der internationalen Literatur findet man häufig die englische Entsprechung: “seller’s market”.

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was ist der Verkäufermarkt?
  • Gründe für einen Verkäufermarkt
  • Darstellung des Nachfrageüberhangs
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was ist der Verkäufermarkt?

Wie bereits erwähnt, befindet sich der Anbieter bei einem Verkäufermarkt in der günstigeren Position. Das bedeutet, die Nachfrage übersteigt das Angebot. Dadurch sind die Verkäufer in der Lage die Preise anzuheben, da das vorhandene Warenangebot die gesamte Nachfrage nicht befriedigen kann. Die Kunden konkurrieren miteinander um das bestehende, knappe Angebot.

In einer Marktwirtschaft besteht bei einem Verkäufermarkt die Gefahr einer Inflation. Dies geschieht allerdings nur dann, wenn dieser Zustand über einen längeren Zeitraum anhält. Der Markt reguliert sich in der Praxis aber selbst und die Nachfrage sinkt bei steigenden Preisen rasch bis zum Erreichen des Gleichgewichtspreises.

Beispiel
In Ländern mit einer plangesteuerten Volkswirtschaft wie den ehemaligen Ostblockstaaten ist es häufig zu einem Verkäufermarkt gekommen. Die Produktion von Waren und Gütern wurde künstlich verknappt und die Anbieter waren dem Nachfrager deutlich überlegen.

Aktuell sind Verkäufermärkte in der Ölindustrie zu beobachten. Durch die Steuerung der Fördermengen können die Anbieter die Preise regulieren.

Gründe für einen Verkäufermarkt

  • Der Verkäufer befindet sich in einer Monopolposition. Sind die Wettbewerber beispielsweise aufgrund von Insolvenzen nicht mehr am Markt existent, ist der Kunde an den letzten Anbieter gebunden, der somit die Preise nach seinen Wünschen frei festlegen kann.
  • Ist der Bedarf eines Kunden zum aktuellen Zeitpunkt dringend notwendig, kann sich dies unterstützend auf einen Verkäufermarkt auswirken. Dies ist dann der Fall, wenn etwa den Produktionslinien des Kunden bei Nichtversorgung der Stillstand droht.
  • Im Falle einer Inflation kann Ware plötzlich mehr wert sein als monetäre Mittel. In diesem Zustand steigt der Wert der Güter und die Nachfrage steigt. Der Eigentümer der begehrten Waren kann so die Preise in bestimmten Rahmen frei festlegen.
  • Verfügt der Verkäufer über eine höhere Fachkompetenz als der Käufer befindet sich dieser ebenfalls in einer vorteilhaften Position.
  • In einer volkswirtschaftlichen Umgebung ohne regulierende Behörden kann der Wettbewerb durch Kartelle ausgeschaltet worden sein. Dem Monopolisten ist so die Gewalt über die Preisgestaltung gegeben. Durch Kartellämter und vergleichbare staatliche Behörden ist diese Möglichkeit in der Praxis aber recht eingeschränkt.

Darstellung des Nachfrageüberhangs

Wie bereits weiter oben erwähnt entsteht auf einem Verkäufermarkt ein Nachfrageüberhang. In der nachfolgenden Grafik wird die Wirkung von sich verändernden Preisen erkennbar.

Nachfrageüberhang beim Verkäufermarkt
Nachfrageüberhang beim Verkäufermarkt

Kann ein Anbieter die Nachfrage nicht so schnell befriedigen wie durch die Kunden gewünscht entsteht ein Nachfrageüberhang. Dies ist der Bereich unter dem Gleichgewichtspreis in der Grafik. Je höher der Preis steigt, desto negativer entwickelt sich die Nachfrage.

Je größer der Abstand zwischen der Angebots- und der Nachfragekurve ist, desto größer ist die Menge, die der Anbieter absetzen könnte. Demnach ist dies der Bereich, in dem er seinen Preis frei festlegen kann. Am Schnittpunkt beider Kurven entsteht der Gleichgewichtspreis.

Übungsfragen

 

#1. Wann besteht ein Nachfrageüberhang?

#2. “Beim Zustand des Verkäufermarktes besteht die Gefahr einer inflatorischen Wirkung.” – Richtig oder falsch?

#3. Dieser Grund kann für einen Verkäufermarkt verantwortlich sein.

#4. “In einer funktionierenden Marktwirtschaft regulieren sich erhöhte Preise im Verkäufermarkt selbstständig wieder in Richtung Gleichgewichtspreis.” Richtig oder falsch?

#5. Welche Aussage über den Nachfrageüberhang ist richtig?

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