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Relativer Deckungsbeitrag

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Greift ein Unternehmen bei der Produktion auf begrenzte Kapazitäten zurück, muss es beispielsweise entscheiden, welches Produkt herzustellen ist. In aller Regel wird es das Produkt sein, mit dem die höchsten Gewinne zu erzielen sind. Für die Ermittlung dieses Gewinns bildet der Stückdeckungsbeitrag die Basis. Dazu wird der Deckungsbeitrag ins Verhältnis zum Engpassfaktor gesetzt. Mittels des relativen Deckungsbeitrags kann beispielsweise das ideale Produktionsprogramm hinsichtlich eingeschränkter Kapazitäten des Maschinenparks ermittelt werden.

Relativer Deckungsbeitrag: Berechnung
Relativer Deckungsbeitrag: Berechnung

In dieser Lerneinheit erfährst du, was der relative Deckungsbeitrag ist und welche Rolle er – zum Beispiel in produzierenden Unternehmen – spielt. Du lernst, wie er berechnet wird und welche Aussagen mit seiner Hilfe getroffen werden können. Am Schluss der Lektion findest du einige Übungsfragen zur Lernkontrolle.

  • Synonym: relative Deckungsspanne | engpassbezogener Deckungsbeitrag | spezifischer Deckungsbeitrag
  • Englisch: relative contribution margin | specific contribution margin

Inhalt dieser Lektion

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  • Warum ist der relative Deckungsbeitrag wichtig?
  • Was ist der relative Deckungsbeitrag?
    • Beispiel zur Berechnung
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum ist der relative Deckungsbeitrag wichtig?

Mit dem relativen Deckungsbeitrag wird das Verhältnis des Stückdeckungsbeitrags zu einem bestimmten Engpassfaktor dargestellt. Berechnet wird er immer dann, wenn ein Unternehmen Engpässe zu verzeichnen hat.

Klassische unternehmerische Engpässe sind:

  • begrenzte Kapazitäten der Produktionsmaschinen
  • Personalmangel aufgrund von Krankheit

Der relative Deckungsbeitrag wird vor allem im Falle beschränkter Produktionsmaschinenkapazitäten genutzt. Mit seiner Hilfe kann das Unternehmen das optimale Produktionsprogramm ermittelt.

Berechnet wird der relative Deckungsbeitrag, indem der Stückdeckungsbeitrag durch die Engpasseinheit geteilt wird.

Was ist der relative Deckungsbeitrag?

Sind die Fertigungskapazitäten in einem Unternehmen begrenzt, muss entschieden werden, welches Produkt herzustellen ist. Das Unternehmen entscheidet sich in aller Regel für das Produkt, mit dem die höchsten Gewinne erzielt werden können.

Um diesen Gewinn zu ermitteln, wird der Stückdeckungsbeitrag als Grundlage benötigt, auch wenn diese Information allein noch keine Entscheidung für ein zu fertigendes Produkt ermöglicht, denn die Fertigungszeit ist von Produkt zu Produkt unterschiedlich. Der Faktor Produktionszeit muss bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Dazu wird der relative Stückdeckungsbeitrag bestimmt, indem der Stückdeckungsbeitrag durch die Einheit des Engpasses dividiert wird.

Die Ergebnisse dieser Berechnungen geben Auskunft darüber, wie hoch der Deckungsbeitrag bei unterschiedlichen Produkten pro Zeiteinheit ist. So können die Produkte trotz unterschiedlicher Fertigungszeiten direkt miteinander verglichen werden.

Die Formel für die Berechnung lautet:

    \[ Relativer~St\ddot{u}ckdeckungsbeitrag = \frac{St\ddot{u}ckdeckungsbeitrag}{Engpasseinheit} \]

Der Stückdeckungsbeitrag bildet die Differenz aus Verkaufserlös pro Stück und variablen Kosten pro Stück.

Beispiel zur Berechnung

Beispiel
Das Unternehmen “Meyer & Schmidt GmbH” stellt zwei unterschiedliche Produkte an derselben Fertigungsmaschine her. Die Maschine ist täglich maximal 8 Stunden in Betrieb.

  • Produkt 1 weist einen Stückdeckungsbeitrag von 30 € auf. Die Produktionszeit pro Stück beträgt eine Stunde.
  • Produkt 2 weist einen Stückdeckungsbeitrag von 20 € auf. Die Produktionszeit pro Stück beträgt 30 Minuten.

Die Fertigungsmaschine stellt aufgrund der eingeschränkten Laufzeit pro Tag einen Engpass dar.

Der relative Deckungsbeitrag wird folgendermaßen berechnet:

  • Produkt 1: 30 € / 1 Std. = 30 €/Std.
  • Produkt 2: 20 € / 0,5 Std. = 40 €/Std.

Der relative Deckungsbeitrag von Produkt 2 ist höher als der von Produkt 1. Daher ist es für das Unternehmen sinnvoll, den Fokus auf die Herstellung von Produkt 2 zu legen.

Beim Gesamtdeckungsbeitrag pro Tag ist der Unterschied noch deutlicher zu erkennen:

  • Produkt 1: 30 €/Std. * 8 Std. = 240 €
  • Produkt 2: 40 € /Std. * 8 Std. = 320 €

Relativer Deckungsbeitrag als ökonomisches Konzept:

In Prüfungen taucht gelegentlich die Frage auf, ob der relative Deckungsbeitrag als ökonomisches Konzept verstanden werden kann. Dies ist dann der Fall, wenn das Unternehmen selbst entscheidet, welche Produkte zu fertigen sind bzw. welche Aufträge angenommen werden. Nicht selten jedoch bestimmt der Kunde, welches Produkt hergestellt werden muss. Ordert er das günstige Produkt mit geringerem Stückdeckungsbeitrag anstatt das teurere mit höherem Stückdeckungsbeitrag, ist der Auftrag vom Hersteller trotzdem auszuführen.

Übungsfragen

 

#1. Welche Aussage zum relativen Deckungsbeitrag ist FALSCH?

#2. Wie lautet die Formel zur Berechnung des relativen Deckungsbeitrags?

#3. Wie wird der Stückdeckungsbeitrag berechnet?

#4. Ein Unternehmen fertigt zwei unterschiedliche Produkte an derselben Maschine. Der relative Deckungsbeitrag für Produkt 1 beträgt pro Tag 400 €, der für Produkt 2 pro Tag 380 €. Welches Produkt sollte bevorzugt in die Fertigung gehen?

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Fertig

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Häufig gestellte Fragen zum Relativen Deckungsbeitrag

Der absolute Deckungsbeitrag gibt die Summe aller Deckungsbeiträge an, die in der Kostenrechnung eines Unternehmens innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums ermittelt werden. Der relative Deckungsbeitrag setzt den Deckungsbeitrag, den das Unternehmen für ein einzelnes Produkt ermittelt, ins Verhältnis zu einem Engpassfaktor. Dieser Engpassfaktor kann z. B. eine begrenzte Zeit oder eine begrenzte Maschinenauslastung sein.

Mit dem Deckungsbeitrag ermittelt ein Unternehmen den Teil eines Verkaufserlöses, der ihm für die Deckung der fixen Kosten zur Verfügung steht. Im Umkehrschluss heißt dies, dass bei der Ermittlung nur die variablen Kosten berücksichtigt werden. Zieht das Unternehmen anschließend von dem Deckungsbeitrag alle fixen Kosten ab, ermittelt es das Betriebsergebnis. Dieses ist mit dem Gewinn identisch.

Die Marge gibt den Unterschiedsbetrag zwischen dem Nettoverkaufspreis eines Produkts und den Kosten an, die das Unternehmen bei dem Bezug dieses Produkts aufgewendet hat. Die Ermittlung der Marge hat besonders Bedeutung für ein Handelsunternehmen. Dieses ermittelt mit der Marge den Gewinn, den es mit dem Verkauf eines Produkts erzielt.

Der Deckungsbeitrag ist für ein produzierendes Unternehmen die erste Stufe, den Gewinn zu ermitteln. Um den Deckungsbeitrag zu ermitteln, werden die Erlöse um die variablen Kosten gekürzt. Das Ergebnis bildet die Grundlage für die Deckung der Fixkosten. Sobald das Unternehmen diese in Abzug gebracht hat, ermittelt es den Gewinn, den es mit diesem Produkt erzielen kann.

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