Der Deckungsbeitrag eines Produktes soll die produktspezifischen Fixkosten abdecken. Für die Berechnung des Deckungsbeitrags werden im ersten Schritt die variablen Kosten vom Umsatzerlös abgezogen. Handelt es sich um eine einstufige Deckungsbeitragsrechnung, wird an dieser Stelle nicht weitergerechnet. Doch die Bestimmung des Deckungsbeitrags kann mittels der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung weiter verfeinert werden. Der Deckungsbeitrag 3 (DB III) wird ermittelt, indem die produktgruppenspezifischen Fixkosten vom Deckungsbeitrag 2 abgezogen werden.
In dieser Lektion gehen wir kurz auf den Begriff “Deckungsbeitrag” ein und erklären dir, was genau der Deckungsbeitrag 3 ist. Wir zeigen dir, wie dieser berechnet wird und welche Aussagen auf seiner Grundlage getroffen werden können. Du erfährst anhand einer Beispielrechnung, dass der Deckungsbeitrag 3 auch negativ sein kann, und lernst, was Unternehmen in einem solchen Fall für Möglichkeiten haben. Im Anschluss an die Erklärungen stellen wir dir einige Übungsfragen zur Verfügung.
- Synonym: Gewinnmarge III | DB III
- Englisch: contribution margin III
Warum ist der Deckungsbeitrag wichtig?
Der Deckungsbeitrag gibt Aufschluss darüber, wie viel das Unternehmen an einem einzelnen Produkt verdient. Wirtschaftlich betrachtet muss der Deckungsbeitrag immer positiv sein, da sonst mit jedem Verkauf ein Verlust erzielt wird. Unternehmen können ermitteln, welche Produkte aus wirtschaftlicher Sicht wertvoll sind und mit welchen Produkten nur kleinere Gewinne erwirtschaftet werden. Dazu werden die einzelnen Produkte und Produktgruppen gemeinsam mit ihren Deckungsbeiträgen gegenübergestellt.
In der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung können die Deckungsbeiträge weiter verfeinert werden, um genauere Ergebnisse zu ermitteln. Der Deckungsbeitrag 3 baut auf dem ersten und dem zweiten Deckungsbeitrag auf.
Was ist ein Deckungsbeitrag?
Der Deckungsbeitrag wird auch als Gewinnmarge bezeichnet und zeigt an, ob und wie viel ein Unternehmen an einem einzelnen Produkt verdient. So kann es ermitteln, welche Produkte eine besonders hohe Marge erzielen und mit welchen möglicherweise sogar Verluste erwirtschaftet werden.
Berechnet wird der Deckungsbeitrag entweder über die einstufige oder die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung. Der einfache Deckungsbeitrag wird ermittelt, indem die variablen Produktkosten von den jeweiligen Umsatzerlösen subtrahiert werden. Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung ermöglicht genauere Ergebnisse, denn sie berücksichtigt unterschiedliche Fixkosten und liefert detaillierte Aussagen darüber, welchen Beitrag ein bestimmtes Produkt zum Unternehmenserfolg leistet.
Die Deckungsbeitragsstufen
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung lässt sich in insgesamt fünf Stufen durchführen.
Die einzelnen Stufen werden wie folgt berechnet:
- Deckungsbeitrag 1 = produktspezifische Umsätze – variable Kosten
- Deckungsbeitrag 2 = Deckungsbeitrag 1 – produktspezifische Kosten
- Deckungsbeitrag 3 = Deckungsbeitrag 2 – produktgruppenspezifische Fixkosten
- Deckungsbeitrag 4 = Deckungsbeitrag 3 – bereichsfixe Kosten
- Deckungsbeitrag 5 = Deckungsbeitrag 4 – unternehmensfixe Kosten
Der Deckungsbeitrag 5 stellt schließlich den Unternehmenserfolg dar.
Der Deckungsbeitrag 3
Um den Deckungsbeitrag 3 ermitteln zu können, müssen zunächst die Deckungsbeiträge 1 und 2 berechnet werden.
Produkt 1: Festplatte HDD MX5001 (HDD = Hard Drive Disc)
Umsatzerlöse | 485.000 € | |
- | variable Produktkosten | 150.000 € |
= | Deckungsbeitrag 1 | 335.000 € |
- | produktfixe Kosten | 115.000 € |
= | Deckungsbeitrag 2 | 220.000 € |
- | produktgruppenfixe Kosten | 165.500 € |
= | Deckungsbeitrag 3 | 54.500 € |
Produkt 2: Festplatte SSD AC6001 (SSD = Solid State Disc)
Umsatzerlöse | 425.000 € | |
- | variable Produktkosten | 170.000 € |
= | Deckungsbeitrag 1 | 255.000 € |
- | produktfixe Kosten | 185.000 € |
= | Deckungsbeitrag 2 | 70.000 € |
- | produktgruppenfixe Kosten | 165.500 € |
= | Deckungsbeitrag 3 | -95.500 € |
Mittels der Deckungsbeitragsrechnung ist auf Stufe 3 eindeutig zu sehen, dass das Betriebsergebnis durch die SSD negativ beeinflusst wird, und zwar in solchem Ausmaß, dass die HDD den Verlust nicht ausgleichen kann.
Die Hanseatic Hardware AG hat nun mehrere Optionen:
- Sie kann die Produktion für die SSD sofort einstellen.
- Sie kann mit den Zulieferern über günstigere Einkaufskonditionen verhandeln.
- Sie kann die Verkaufspreise an den Großhandel erhöhen.
- Sie kann mehr oder größere Absatzmärkte erschließen.
Um die Optionen besser einschätzen und realistische Entscheidungen treffen zu können, bietet sich für die SSD eine Break-Even-Analyse an. In deren Rahmen wird ermittelt, wie viele SSD verkauft werden müssten, um bei unveränderten Preisen einen positiven Deckungsbeitrag zu realisieren.
Übungsfragen
#1. Welche Aussage zum Deckungsbeitrag ist FALSCH?
#2. Der Deckungsbeitrag 3 baut auf den Deckungsbeiträgen 1 und 2 auf. Richtig oder falsch?
#3. Wie viele Stufen können bei der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung maximal durchgerechnet werden?
#4. Für eine Deckungsbeitragsrechnung liegen folgende Zahlen vor: - Umsatzerlöse netto: 30.000 €
- variable Produktkosten: 8.000 €
- produktfixe Kosten: 4.000 €
- produktgruppenfixe Kosten: 3.000 €
- bereichsfixe Kosten: 7.500 €
- unternehmensfixe Kosten: 5.000 €
Wie hoch ist der Deckungsbeitrag 3 für dieses Produkt?
Ergebnisse
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