BWL-Lexikon.de
  • Home
  • Grundlagen
    • Aufbau eines Betriebs
    • Definitionen
    • Organisation
    • Personalwirtschaft
    • Planung und Entscheidung
    • Produktionsfaktoren
    • Unternehmensführung
  • BWL
    • Rechtsformen
    • Rechnungswesen
      • Finanzbuchhaltung
      • Kostenarten
      • Jahresabschluss
    • Marketing
    • Logistik
      • Logistik Kennzahlen
      • Beschaffung
      • Lagerverfahren
      • Materialarten
    • Kennzahlen
      • Bilanzkennzahlen
      • Produktivitätskennzahlen
      • Rentabilitätskennzahlen
      • Kennzahlen der GuV
  • VWL
    • Makroökonomie
    • Mikroökonomie
  • Fehler gefunden?

Du bist hier: Startseite » Alle Lektionen » Rechnungswesen » KLR: Kosten- und Leistungsrechnung » Kostenträgerrechnung » Äquivalenzziffernkalkulation

Äquivalenzziffernkalkulation

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Die Äquivalenzziffernkalkulation stammt aus der Kosten- und Leistungsrechnung. Sie zählt neben der Divisionskalkulation, der Zuschlagskalkulation und der Verrechnungssatzkalkulation zu den vier üblichen Methoden der Kalkulation in der Kostenträgerrechnung. Im Prinzip handelt es sich bei der Äquivalenzziffernkalkulation um eine Steigerung der Divisionskalkulation. Angewandt wird sie hauptsächlich bei der Sortenfertigung.

In dieser Lerneinheit erklären wir dir, was die Äquivalenzziffernkalkulation ist, wie sie in der Kosten- und Leistungsrechnung einzuordnen ist und in welchen Fällen sie am sinnvollsten angewendet wird. Wir erklären dir die Kalkulationsmethode anhand eines Beispiels und stellen dir zum Schluss einige Übungsfragen zur Lernkontrolle zur Verfügung.

  • Synonym: Verhältniszahlenkalkulation
  • Englisch: Äquivalenzziffer = equivalence number; Kalkulation = costing

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was ist die Äquivalenzziffernkalkulation?
  • Kalkulation mittels Äquivalenzziffern
    • Beispiel für eine Äquivalenzziffernkalkulation
  • Beurteilung der Äquivalenzziffernkalkulation
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was ist die Äquivalenzziffernkalkulation?

Bei der Äquivalenzziffernkalkulation handelt es sich um eine Kalkulationsmethode der Kostenträgerrechnung; sie wurde aus der Divisionskalkulation weiterentwickelt.

Anwendung findet sie in erster Linie bei der Sortenfertigung, also dort, wo die hergestellten Produkte sich in gewissen Eigenschaften ähneln und ihre Kostenstruktur mittels einfacher Verhältnisse dargestellt werden kann.

Mittels der Äquivalenzziffernkalkulation sollen Produkte mit ähnlichen Eigenschaften vergleichbar gemacht werden.

Klassische Beispiele für Produkte in Sortenfertigung sind:

  • Flaschen mit unterschiedlichem Volumen
  • Schrauben mit unterschiedlichem Durchmesser
  • Holzbretter unterschiedlicher Länge
Äquivalenzziffernkalkulation: Kalkulationsweisen nach Produktarten
Äquivalenzziffernkalkulation: Kalkulationsweisen nach Produktarten

Kalkulation mittels Äquivalenzziffern

Unterschiedlichen Leistungseinheiten werden Äquivalenzziffern bzw. Verhältniszahlen zugeordnet. Damit werden die Produkte vergleichbar gemacht, und die anteilige Kostenverursachung kann korrekt erfasst werden. Die Äquivalenzziffern werden aus der hauptsächlichen Eigenschaft des Produktes ermittelt, zum Beispiel Größe, Dicke, Umfang, Gewicht etc.

Steht die hauptsächliche Eigenschaft fest, ist eine Basiszahl festzulegen. Diese stellt die Äquivalenzziffer = 1 dar. Anhand dieser Basiszahl werden alle anderen Produkte bewertet. Die gefertigten Mengen jedes Produktes sind auf die Basiseinheit umzurechnen. Dazu wird die Produktionsmenge mit der jeweils entsprechenden Äquivalenzziffer multipliziert.

Schließlich sind die anfallenden Gesamtkosten durch die Summe der Basiseinheiten zu dividieren. Das Ergebnis sind die Selbstkosten je Mengeneinheit der Basissorte. Nun können die Selbstkosten pro Mengeneinheit mit der jeweiligen Äquivalenzziffer multipliziert werden, um die Selbstkosten pro Sorte zu ermitteln.

Beispiel für eine Äquivalenzziffernkalkulation

Beispiel
Eine Bau-Tischlerei fertigt vier unterschiedliche Sorten von Holzleisten. Die Produktionszahlen lauten pro Monat wie folgt:

  • 10.000 Leisten zu 0,5m
  • 4.000 Leisten zu 0,75m
  • 3.000 Leisten zu 1m
  • 750 Leisten zu 2m

Die monatlichen Gesamtkosten der Produktion betragen 10.000 €. Mittels der Äquivalenzziffernkalkulation sind die Selbstkosten pro Sorte zu ermitteln.

SorteÄquivalenzzifferProduktionsmengeUmrechnung auf BasiseinheitKosten pro BasiseinheitSelbstkosten pro MengeneinheitSelbstkosten pro Sorte
0,5 m1 (Basiszahl)10.000 Stück10.0000,40 €0,40 €4.000 €
0,75 m1,54.000 Stück6.0000,40 €0,60 €2.400 €
1 m23.000 Stück6.0000,40 €0,80 €2.400 €
2 m4750 Stück3.0000,40 €1,60 €1.200 €
Summe25.00010.000 €

Erläuterungen:

  • Als Basiseinheit wurde die Leiste mit einer Länge von 0,5m festgelegt. Diese erhielt die Äquivalenzziffer 1.
  • Anhand der Länge der anderen Leistensorten wurden deren Äquivalenzziffern ermittelt.
  • Die Umrechnung der Mengen in die Basiseinheit erfolgte mittels der Formel Produktionsmenge * Äquivalenzziffer.
  • Die Gesamtkosten dividiert durch die Summe der Basiseinheiten ergaben die Kosten pro Basiseinheit.
  • Im nächsten Schritt wurden die Kosten pro Basiseinheit mit der Äquivalenzziffer multipliziert, um die Selbstkosten pro Mengeneinheit zu ermitteln.
  • Die Selbstkosten pro Mengeneinheit multipliziert mit der jeweiligen Produktionsmenge ergaben die Selbstkosten pro Sorte.

Beurteilung der Äquivalenzziffernkalkulation

Die Äquivalenzziffernkalkulation bietet eine einfache Methode, um Kosten verursachungsgerecht zu erfassen. Sie ist wie die Divisionskalkulation einfach und schnell durchzuführen und liefert einen groben Überblick über die Kostenverteilung.

Die Äquivalenzziffernkalkulation ist auch für eine mehrstufige Durchführung geeignet. Allerdings werden heutzutage dank leistungsstarker Computer in der Regel sehr viel komplexere Kalkulationsverfahren angewendet. Die Äquivalenzziffernkalkulation ist daher inzwischen eher unüblich.

Übungsfragen

 

#1. Welche Aussage zur Äquivalenzziffernkalkulation ist FALSCH?

#2. Welches ist KEIN typisches Beispiel für eine Sortenfertigung?

#3. Woraus werden die Äquivalenzziffern ermittelt?

#4. Mittels welcher Formel werden die Kosten pro Basiseinheit berechnet?

Vorherige
Fertig

Ergebnisse

Share your score!
Tweet your score!
Share to other

Könnte dich auch interessieren:

Kostenträgerstückrechnung: Unterteilung der Selbstkosten in Verwaltungskosten, Herstellkosten und Vertriebskosten

Kostenträgerstückrechnung

Gemeinsam mit der Kostenträgerzeitrechnung bildet die Kostenträgerstückrechnung die Kostenträgerrechnung. Mittels der Kostenträgerstückrechnung werden die Selbstkosten eines einzelnen Stückes eines Erzeugnisses … weiterlesen >>

Divisionskalkulation: Kalkulationsverfahren der Kostenträgerrechnung

Divisionskalkulation

Die Divisionskalkulation gehört zu den vier üblichen Kalkulationsmethoden der Kostenträgerrechnung. Im Vergleich zu den anderen Methoden ist die Divisionskalkulation die … weiterlesen >>

Kostenträger: Unterteilung der Kostenträger in Absatzleistung und innerbetriebliche Leistung

Kostenträger

Unter dem Begriff “Kostenträger” sind in der Betriebswirtschaftslehre diejenigen Objekte zu verstehen, denen Kosten zugerechnet werden können. In erster Linie … weiterlesen >>

Vollkostenrechnung in der KLR

Vollkostenrechnung

Die Vollkostenrechnung ist Teil der Kosten- und Leistungsrechnung und beschreibt ein Kostenrechnungssystem, das sämtliche angefallenen Kosten in der jeweils betrachteten … weiterlesen >>

Kostenträgerrechnung

Kostenträgerrechnung

Als Kostenträger werden die Produkte und Leistungen eines Unternehmens bezeichnet, denen bestimmte Kosten zugerechnet werden. Zu diesen Kostenträgern zählen im … weiterlesen >>

Nichts passendes dabei?

Erkunde andere Fachbereiche oder benutze die Suchfunktion. Falls Du keine Antwort auf Deine Frage findest, schick uns gerne eine Nachricht, wir versuchen dann passenden Content für Dich zu schaffen.

Zur Übersicht
Oder lieber die Suche benutzen?
  • Eselsbrücke
  • |
  • Buchungssatz
  • |
  • Formeln
  • |
  • Beispiele
  • |
  • Grafiken
  • |
  • Definition
  • |
  • Übungsfragen
  • © BWL-Lexikon.de
  • Datenschutz
  • Impressum
Cookie Einstellungen
Fehler gefunden?

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, uns dein Feedback zu geben. Bitte beschreibe so genau wie möglich wo du einen Fehler gefunden hast.