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Fordismus

Enthält: Definition · Grafiken · Übungsfragen

Der Fordismus setzt eine bestimmte Art der Produktion voraus. Hierbei kam es dem Urheber – Henry Ford – darauf an, durch Fließbandarbeit eine hohe Menge von einem bestimmten Produkt zu produzieren. Zu den weiteren Merkmalen des Fordismus gehören der Arbeitsteilung, die Beschäftigung von ungelernten Mitarbeitern und eine standardisierte Fertigung.

In diesem Abschnitt stellen wir dir den Fordismus vor. Du erfährst, wer diese Produktionsart ins Leben gerufen hat und durch welche Merkmale der Fordismus geprägt ist. Nachdem wir die Vorteile und die Nachteile des Fordismus gegenübergestellt haben und du weißt, welche Alternative sich damals bot, beantworten wir abschließend die Frage, wann der Fordismus beendet wurde und was danach folgte. Damit du deine Kenntnisse zum Fordismus ausbauen kannst, beantwortest du nach diesem Text einige Übungsfragen.

Englisch: Fordism

Inhalt dieser Lektion

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  • Was solltest du über den Fordismus wissen?
  • Welche Merkmale prägen den Fordismus?
    • Massenproduktion
    • Fließbandarbeit
    • Arbeitsteilung
    • Kein kooperativer Führungsstil
    • Hohe Fertigungstiefe
  • Die Vor- und Nachteile des Fordismus
  • Welche Vorteile hat der Taylorismus gegenüber dem Fordismus?
  • Wann wurde das Ende des Fordismus eingeleitet?
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über den Fordismus wissen?

Der Fordismus machte sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zunächst in den USA bemerkbar. Sein Schöpfer, der amerikanische Unternehmer Henry Ford, wollte die Wirtschaft dadurch ankurbeln, dass er ein neues Produktionsverfahren entwickelte. Dabei ging es ihm darum, bestimmte innerbetriebliche Prozesse durch Fließbandarbeit und Massenproduktion zu optimieren. Sein Ziel war es, durch eine Arbeitsteilung und die Spezialisierung auf bestimmte Produkte oder Produktgruppen den Unternehmen einen größeren wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen. Allerdings legte Ford keinen Wert darauf, in seinen Überlegungen den Produktionsfaktor Arbeit einzubeziehen. Im Fordismus kam es hauptsächlich darauf an, dass standardisierte Verfahren von ungelernten Mitarbeitern unter schlechten Arbeitsbedingungen übernommen wurden.

Als der Fordismus nach mehreren Krisen nicht mehr das Allheilmittel für ein Unternehmen war, wurde er Ende der 1970er-Jahre vom Postfordismus abgelöst.

Fordismus
Fordismus

Welche Merkmale prägen den Fordismus?

Der Fordismus wurde insbesondere durch die folgenden Merkmale geprägt:

  • Massenproduktion
  • Fließbandarbeit
  • Arbeitsteilung
  • Kein kooperativer Führungsstil
  • Hohe Fertigungstiefe

Massenproduktion

Die Massenproduktion setzt darauf, dass hohe Stückzahlen angefertigt werden.

Fließbandarbeit

Die Fließbandarbeit gehört zu den taktgebundenen Arbeiten. Sie kennzeichnet sich dadurch, dass der Mitarbeiter seine Arbeit innerhalb einer vorgegebenen Zeit verrichten muss.

Arbeitsteilung

Arbeitsteilung bedeutete im Fordismus, dass einzelne Arbeitsschritte auf mehrere Mitarbeiter aufgeteilt wurden. Dies war möglich, wenn ein Teil der Belegschaft z. B. am Fließband eingesetzt wurde.

Kein kooperativer Führungsstil

Ein kooperativer Führungsstil kennzeichnet sich dadurch, dass die Mitarbeiter auf Augenhöhe angesprochen werden und ihre eigenen Ideen einbringen können. Hierfür war der Fordismus nicht bekannt.

Hohe Fertigungstiefe

Hohe Fertigungstiefe bedeutet, dass ein Unternehmen die benötigten Teile zu einem großen Teil selbst herstellt. Hierdurch können die Kosten für den Bezug von Rohstoffen und Waren eingeschränkt werden.

Die Vor- und Nachteile des Fordismus

Ein Vorteil des Fordismus war, dass Gegenstände wie Autos, Kühlschränke oder andere elektronische Geräte für den Konsumenten so billig waren, dass die Nachfrage deutlich anstieg. Grund für die niedrigen Preise war, dass die Unternehmen infolge der Massenproduktion und der Fließbandarbeit nicht so hohe Kosten hatten und ihre Preise besser kalkulieren konnten.

Überdies trug der Fordismus – bis zur Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 – dazu bei, dass viele Menschen Arbeit hatten.

Nachteilig war der Fordismus für die Arbeitnehmerschaft. Da sie nicht nur auf bessere Arbeitsbedingungen verzichten mussten. Auch auf eine fundierte Weiterbildung oder besseren Perspektiven für einen einfachen Arbeitnehmer wurde im Fordismus nicht viel Wert gelegt. Stattdessen wurden die Arbeiter mit eintöniger Arbeit betraut. Zudem mussten sie sich vor Augen führen, dass sie jederzeit ausgetauscht werden konnten.

Welche Vorteile hat der Taylorismus gegenüber dem Fordismus?

Frederic Winslow Taylor – der Vater des Taylorismus – hatte sich zum Ziel gesetzt, dass auch die Arbeitnehmerschaft an dem Erfolg eines Produktionsprozesses teilhaben durfte und unter besseren Arbeitsbedingungen beschäftigt werden sollte. Nach seinen Vorstellungen war auf diesem Weg möglich, die Arbeiter zu einer höheren Leistung zu bewegen.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzte er Geld als Motivationsfaktor ein. Die in vielen Akkordlöhne und Prämienlöhne, die auch heute noch in den Unternehmen bezahlt werden, gehen auf Frederic Winslow Taylor zurück. Außerdem setzte der Taylorismus voraus, dass die Unternehmensführung detaillierte Anweisungen für die Arbeitnehmerschaft entwickelte, damit diese ihre Tätigkeit so präzise wie möglich ausführen konnten.

Wann wurde das Ende des Fordismus eingeleitet?

Das Ende des Fordismus wurde in den letzten 1970er-Jahren eingeleitet. Ursächlich hierfür waren Rezessionen und eine Ölkrise, die vielen Wirtschaften eine hohe Inflation und einen niedrigen Beschäftigungsstand bescherten.

Nach der Ära des Fordismus folgte der Postfordismus. Dieser setzte auf eine wirtschaftliche Entwicklung seines Vorgängers. Für die Zeit des Postfordismus war es charakteristisch, dass neuartige Technologien dazu führen sollten, dass eine geringere Fertigungstiefe anvisiert werden konnte und die Kundenwünsche stärker bei der Herstellung eines neuen Produkts berücksichtigt wurde.

Übungsfragen

 

#1. Was zählt nicht zu den Merkmalen des Fordismus?

#2. Was folgte nach dem Fordismus?

#3. Was war keine Ursache für das Ende des Fordismus?

#4. Was war kein Vorteil des Fordismus?

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FAQ zum Fordismus

Der Fordismus ist eine Produktionsweise, die in vielen industriellen Betrieben angewandt wird. Er geht auf den amerikanischen Unternehmer Henry Ford zurück, der mit einem neuen Fertigungsverfahren die Automobilindustrie revolutionierte.

Kennzeichnend für den Fordismus ist, dass die standardisierte Massenproduktion im Vordergrund steht. Sowohl hiermit als auch mit der Herstellung der Autos am Fließband kam es Ford darauf an, hohe Stückzahlen zu produzieren, um eine entsprechende Nachfrage zu bedienen. Ziel dieser Bemühungen war es, den Marktanteil gegenüber der Konkurrenz auszubauen. Darüber hinaus ist der Fordismus mit einigen Vorteilen verbunden. Hierzu gehören z. B.die Arbeitsteilung, ein hoher Beschäftigungsstand und eine hohe Fertigungstiefe. Überdies kann ein Unternehmen seine Quoten für den Zukauf von Rohstoffen oder anderen Materialien drosseln, weil es einige Produkte selbst herstellt.

Ein Merkmal des Fordismus ist die Massenfertigung. Mit diesem Fertigungsverfahren stellt ein Unternehmen sicher, dass ein Produkt in großer Menge hergestellt wird. Die Massenfertigung ist zeitlich nicht begrenzt. Sie kennzeichnet sich dadurch, dass die Produktion fortwährend durchgeführt wird. Damit das Unternehmen dieses Fertigungsverfahren anwenden kann, ist es notwendig, die Maschinen entsprechend auszurüsten. Eventuell kommt auch eine Neuanschaffung des Maschinenparks in Betracht.

Bei der Massenproduktion profitiert das Unternehmen davon, dass die Kosten besser kalkuliert werden können, weil viele Arbeitsschritte automatisiert stattfinden und die Maschinen – einmal angeschafft – immer wieder für eine Produktion in hohen Stückzahlen verwendet werden kann.

Der Fordismus wurde in den 1920er-Jahren und den 1930er-Jahren von Henry Ford geprägt. Ihm ging es hauptsächlich darum, die Produktionskapazität seines Unternehmens zu erhöhen. Hierbei spielten die Massenproduktion und die Fließbandarbeit eine ebenso große Rolle wie ein hoher Beschäftigungsstand. Allerdings kam es Ford nicht so sehr darauf an, dass die Mitarbeiter mit den Arbeitsbedingungen zufrieden waren. In seiner Welt war es wichtig, die Belegschaft autoritär zu überwachen.

Am Ende des Fordismus stand Ende der 1970er-Jahre der Postfordismus. Dieser stand dafür, dass die Belange der Belegschaft stärker eingebunden wurden. Statt Massenproduktion und Fließbandarbeit sollten neue Voraussetzungen für einen innovativen Produktionsprozess und eine neue Unternehmensorganisation in den Vordergrund rücken.

Mit dem Fordismus hielten die Massenproduktion und die Fließbandarbeit Einzug in den Produktionsstätten der Industriebetriebe. Die Unternehmen versprachen sich von dem neuen Fertigungsverfahren einen höheren Produktionsoutput und bessere Verkaufszahlen. Eines blieb bei der Anwendung des Fordismus jedoch auf der Strecke. Dies war der Arbeiter an sich. Nicht nur, dass seine Arbeitsleistung nicht gewürdigt wurde, mussten sich die Mitarbeiter – wie z. B. am Fließband in der Automobilindustrie – mit nicht akzeptierbaren Arbeitsbedingungen auseinandersetzen.

Einen anderen Weg verfolgten die Unternehmen, die dem Taylorismus eine Chance gaben. Dieser beruhte auf den Vorstellungen des US-Amerikaners Frederic Winslow Taylor. Dieser setzte sich zum Ziel, dass alle an einem Produktionsprozess beteiligten Personen an dem Erfolg eines Unternehmens teilhaben sollten. Dazu gehörte für ihn auch die Arbeitnehmerschaft. Durch eine bessere Planung der gesamten Organisation sollte ein wirtschaftlicher Betriebsablauf gewährleistet werden, ohne dass die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmerschaft eingeschränkt wurden.

Der Fordismus scheiterte, nachdem zahlreiche Krisen die Situation der Unternehmen immer weiter verschärft hatten. Neben Rezessionen, die von hohen Inflationen und einer starken Arbeitslosigkeit´gekennzeichnet wurden, hatten die Unternehmen auch mit den Konsequenzen einer Ölkrise zu kämpfen. Hiernach gewannen der Postfordismus und andere Produktionsverfahren – wie z. B. Lean Production aus Japan – immer mehr an Bedeutung.

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