Der Fordismus setzt eine bestimmte Art der Produktion voraus. Hierbei kam es dem Urheber – Henry Ford – darauf an, durch Fließbandarbeit eine hohe Menge von einem bestimmten Produkt zu produzieren. Zu den weiteren Merkmalen des Fordismus gehören der Arbeitsteilung, die Beschäftigung von ungelernten Mitarbeitern und eine standardisierte Fertigung.
In diesem Abschnitt stellen wir dir den Fordismus vor. Du erfährst, wer diese Produktionsart ins Leben gerufen hat und durch welche Merkmale der Fordismus geprägt ist. Nachdem wir die Vorteile und die Nachteile des Fordismus gegenübergestellt haben und du weißt, welche Alternative sich damals bot, beantworten wir abschließend die Frage, wann der Fordismus beendet wurde und was danach folgte. Damit du deine Kenntnisse zum Fordismus ausbauen kannst, beantwortest du nach diesem Text einige Übungsfragen.
Englisch: Fordism
Was solltest du über den Fordismus wissen?
Der Fordismus machte sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zunächst in den USA bemerkbar. Sein Schöpfer, der amerikanische Unternehmer Henry Ford, wollte die Wirtschaft dadurch ankurbeln, dass er ein neues Produktionsverfahren entwickelte. Dabei ging es ihm darum, bestimmte innerbetriebliche Prozesse durch Fließbandarbeit und Massenproduktion zu optimieren. Sein Ziel war es, durch eine Arbeitsteilung und die Spezialisierung auf bestimmte Produkte oder Produktgruppen den Unternehmen einen größeren wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen. Allerdings legte Ford keinen Wert darauf, in seinen Überlegungen den Produktionsfaktor Arbeit einzubeziehen. Im Fordismus kam es hauptsächlich darauf an, dass standardisierte Verfahren von ungelernten Mitarbeitern unter schlechten Arbeitsbedingungen übernommen wurden.
Als der Fordismus nach mehreren Krisen nicht mehr das Allheilmittel für ein Unternehmen war, wurde er Ende der 1970er-Jahre vom Postfordismus abgelöst.
Welche Merkmale prägen den Fordismus?
Der Fordismus wurde insbesondere durch die folgenden Merkmale geprägt:
- Massenproduktion
- Fließbandarbeit
- Arbeitsteilung
- Kein kooperativer Führungsstil
- Hohe Fertigungstiefe
Massenproduktion
Die Massenproduktion setzt darauf, dass hohe Stückzahlen angefertigt werden.
Fließbandarbeit
Die Fließbandarbeit gehört zu den taktgebundenen Arbeiten. Sie kennzeichnet sich dadurch, dass der Mitarbeiter seine Arbeit innerhalb einer vorgegebenen Zeit verrichten muss.
Arbeitsteilung
Arbeitsteilung bedeutete im Fordismus, dass einzelne Arbeitsschritte auf mehrere Mitarbeiter aufgeteilt wurden. Dies war möglich, wenn ein Teil der Belegschaft z. B. am Fließband eingesetzt wurde.
Kein kooperativer Führungsstil
Ein kooperativer Führungsstil kennzeichnet sich dadurch, dass die Mitarbeiter auf Augenhöhe angesprochen werden und ihre eigenen Ideen einbringen können. Hierfür war der Fordismus nicht bekannt.
Hohe Fertigungstiefe
Hohe Fertigungstiefe bedeutet, dass ein Unternehmen die benötigten Teile zu einem großen Teil selbst herstellt. Hierdurch können die Kosten für den Bezug von Rohstoffen und Waren eingeschränkt werden.
Die Vor- und Nachteile des Fordismus
Ein Vorteil des Fordismus war, dass Gegenstände wie Autos, Kühlschränke oder andere elektronische Geräte für den Konsumenten so billig waren, dass die Nachfrage deutlich anstieg. Grund für die niedrigen Preise war, dass die Unternehmen infolge der Massenproduktion und der Fließbandarbeit nicht so hohe Kosten hatten und ihre Preise besser kalkulieren konnten.
Überdies trug der Fordismus – bis zur Weltwirtschaftskrise im Jahr 1929 – dazu bei, dass viele Menschen Arbeit hatten.
Nachteilig war der Fordismus für die Arbeitnehmerschaft. Da sie nicht nur auf bessere Arbeitsbedingungen verzichten mussten. Auch auf eine fundierte Weiterbildung oder besseren Perspektiven für einen einfachen Arbeitnehmer wurde im Fordismus nicht viel Wert gelegt. Stattdessen wurden die Arbeiter mit eintöniger Arbeit betraut. Zudem mussten sie sich vor Augen führen, dass sie jederzeit ausgetauscht werden konnten.
Welche Vorteile hat der Taylorismus gegenüber dem Fordismus?
Frederic Winslow Taylor – der Vater des Taylorismus – hatte sich zum Ziel gesetzt, dass auch die Arbeitnehmerschaft an dem Erfolg eines Produktionsprozesses teilhaben durfte und unter besseren Arbeitsbedingungen beschäftigt werden sollte. Nach seinen Vorstellungen war auf diesem Weg möglich, die Arbeiter zu einer höheren Leistung zu bewegen.
Um dieses Ziel zu erreichen, setzte er Geld als Motivationsfaktor ein. Die in vielen Akkordlöhne und Prämienlöhne, die auch heute noch in den Unternehmen bezahlt werden, gehen auf Frederic Winslow Taylor zurück. Außerdem setzte der Taylorismus voraus, dass die Unternehmensführung detaillierte Anweisungen für die Arbeitnehmerschaft entwickelte, damit diese ihre Tätigkeit so präzise wie möglich ausführen konnten.
Wann wurde das Ende des Fordismus eingeleitet?
Das Ende des Fordismus wurde in den letzten 1970er-Jahren eingeleitet. Ursächlich hierfür waren Rezessionen und eine Ölkrise, die vielen Wirtschaften eine hohe Inflation und einen niedrigen Beschäftigungsstand bescherten.
Nach der Ära des Fordismus folgte der Postfordismus. Dieser setzte auf eine wirtschaftliche Entwicklung seines Vorgängers. Für die Zeit des Postfordismus war es charakteristisch, dass neuartige Technologien dazu führen sollten, dass eine geringere Fertigungstiefe anvisiert werden konnte und die Kundenwünsche stärker bei der Herstellung eines neuen Produkts berücksichtigt wurde.
Übungsfragen
#1. Was zählt nicht zu den Merkmalen des Fordismus?
#2. Was folgte nach dem Fordismus?
#3. Was war keine Ursache für das Ende des Fordismus?
#4. Was war kein Vorteil des Fordismus?
Ergebnisse
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