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Lagerzinssatz

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Übungsfragen

Als Lagerzinssatz wird der kalkulatorische Zins bezeichnet, der bei der Ermittlung der durchschnittlichen Lagerdauer angibt, wie hoch die Zinsen auf das gebundene Kapital sind. Die auf dem Lager vorhandenen Waren und Materialien bilden das Kapital, das dem Unternehmen für die Dauer der Lagerung nicht zur Verfügung steht. Mithilfe des Lagerzinssatzes wird ermittelt, wie viel Kosten dafür aufgewendet werden müssen.

In dieser Lektion wird der Lagerzinssatz behandelt. Du erfährst, was der Lagerzinssatz ist und welche Relevanz er in einem Unternehmen hat. Nach der Berechnung des Lagerzinssatzes wirst du darüber informiert, wie der Lagerzinssatz eingesetzt wird. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

  • Synonym: Lagerzinsen
  • Englisch: inventory interest rate

Inhalt dieser Lektion

  • Warum ist der Lagerzinssatz wichtig?
  • Faktoren und Berechnung des Lagerzinssatzes
    • Wie hoch ist der marktübliche Zinssatz?
    • Wie wird die durchschnittliche Lagerdauer ermittelt?
    • Funktion der Lagerumschlagshäufigkeit bei der Ermittlung der Lagerzinsen
  • Formel: Ermittlung des Lagerzinssatzes
  • Wie werden die Lagerzinsen ermittelt?
  • Übungsfragen

Warum ist der Lagerzinssatz wichtig?

Der Lagerzinssatz wird benötigt, um die Lagerzinsen zu ermitteln. Zur Ermittlung der Kosten für das durch die Lagerung gebundene Kapital wird ein Refinanzierungszinssatz festgelegt, der mit einem Risikozuschlag ausgestattet ist.

Alternativ kann das Unternehmen für den Lagerzinssatz einen unternehmensinternen Mindestzinssatz kalkulieren. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass der Lagerzinssatz nicht zu hoch angesetzt wird.

Ein hoher Lagerzinssatz ist mit einer Steigerung der intern verrechneten Lagerkosten verbunden. Dies kann zu unternehmeninternen Störungen während der Produktion führen. Die Folge hieraus wäre, dass Absprachen mit Lieferanten und Kunden nicht eingehalten würden. Im Extremfall geht die Nachfrage zurück.

Faktoren und Berechnung des Lagerzinssatzes

Der Lagerzinssatz ist die Grundlage für die Ermittlung der Lagerzinsen.

Der Lagerzinssatz wird auf Basis der folgenden Faktoren ermittelt:

Lagerzinssatz: Einflussfaktoren
Lagerzinssatz: Einflussfaktoren

Wie hoch ist der marktübliche Zinssatz?

Der marktübliche Zinssatz ist keine feste Größe. Die Höhe des marktüblichen Zinssatzes ist abhängig von dem Anlass, für den er verwendet wird. Um den Lagerzinssatz zu ermitteln, orientiert sich ein Unternehmen an dem für Banken üblichen Zinssatz.

Wie wird die durchschnittliche Lagerdauer ermittelt?

Die durchschnittliche Lagerdauer gibt an, für welche Zeitperiode Materialien und Waren im Durchschnitt auf einem Lager verbleiben. Die Lagerdauer ist von der Unternehmenspolitik abhängig. Diese trifft ihre Entscheidungen aufgrund der Verhältnisse, die auf dem Beschaffungsmarkt und dem Absatzmarkt herrschen.

Die durchschnittliche Lagerdauer wird auf dem folgenden Weg berechnet:

    \[ Durchschnittliche~Lagerdauer = \frac{360~Tage}{Lagerumschlagsh\ddot{a}ufigkeit} \]

Funktion der Lagerumschlagshäufigkeit bei der Ermittlung der Lagerzinsen

Die Lagerumschlagshäufigkeit wird bei der Ermittlung der durchschnittlichen Lagerdauer benötigt. Die durchschnittliche Lagerdauer bildet die Grundlage für die Berechnung des Lagerzinssatzes.

Die Lagerumschlagshäufigkeit ermittelst du, indem du den Lagerabgang durch den durchschnittlichen Lagerbestand dividierst.

Formel: Ermittlung des Lagerzinssatzes

Sind alle Faktoren bekannt, kannst du den Lagerzinssatz mit der folgenden Formel ermitteln:

    \[ Lagerzinssatz = \frac{Markt\ddot{u}blicher~Zinssatz*durschn.~Lagerdauer}{360} \]

Beispiel
Die ‚Y-GmbH‘ möchte in Erfahrung bringen, wie teuer das auf dem Lager gebundene Kapital für sie ist. Für die Berechnung muss der Lagerzinssatz ermittelt werden.

Folgende Informationen sind bekannt:

Aus dem Lager wurden 450 Stücke verkauft (Lagerabgang). Der durchschnittliche Lagerbestand wurde mit 30 Stück ermittelt. Eine Anfrage bei der Hausbank ergab, dass der marktübliche Zinssatz bei 3 % liegt.

Für die Ermittlung des Lagerzinssatzes muss die Lagerumschlagshäufigkeit bekannt sein.

Die Lagerumschlagshäufigkeit ermittelt sich wie folgt:

    \[ Lagerumschlagsh\ddot{a}ufigkeit = \frac{450~St\ddot{u}ck}{30~St\ddot{u}ck}  = 15~St\ddot{u}ck \]

Auf dieser Basis ermittelt sich die durchschnittliche Lagerdauer wie folgt:

    \[ durchschnittliche~Lagerdauer = \frac{360~Tage}{15~St\ddot{u}ck} = 24~Tage \]

Der Lagerzinssatz wird wie folgt festgestellt:

    \[ Lagerzinssatz = \frac{3\% * 24~Tage}{360~Tage} = 0,2\% \]

Wie werden die Lagerzinsen ermittelt?

Die Lagerzinsen geben Auskunft darüber, wie viele Kosten durch das auf dem Lager gebundene Kapital verursacht werden.

Die Kennzahl wird mit der folgenden Formel ermittelt:

    \[ Lagerzinsen = \frac{(Lagerzinssatz * durchschn.~Lagerbestand * Einstandspreis)}{100} \]

Beispiel
Bei der ‚A-GmbH‘ wurde der Lagerzinssatz mit 0,2 % ermittelt. Der Einstandspreis betrug 35 €. Am Jahresanfang wurde der Lagerbestand mit 10.000 Stück gezählt. Zum Jahresende waren noch 14.000 Stück auf Lager.

Die ‚A-GmbH‘ muss bei der Ermittlung der Lagerzinsen wie folgt vorgehen:

1.: Ermittlung des durchschnittlichen Lagerbestandes:

    \[ durchschnittlicher~Lagerbestand = \frac{10.000~St\ddot{u}ck + 14.000~St\ddot{u}ck}{2} 12.000~St\ddot{u}ck \]

2.: Ermittlung der Lagerzinsen:

    \[ Lagerzinsen = (0,2\% * 12.000~St\ddot{u}ck * 35~EUR) = 840~EUR  \]

Übungsfragen

Ergebnis

#1. Wofür wird der Lagerzinssatz benötigt?

#2. Welcher Faktor wird nicht für die Ermittlung des Lagerzinssatzes benötigt?

#3. Welcher Faktor spielt bei der Ermittlung der Lagerzinsen keine Rolle?

#4. Der Lagerzinssatz der “ABD-GmbH” wurde mit 0,25% ermittelt. Der Einstandspreis betrug 50 €. Am Jahresanfang wurde der Lagerbestand mit 3.000 Stück gezählt. Zum Jahresende waren noch 2.200 Stück auf Lager. Wie hoch sind die Lagerzinsen?

Fertig

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