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Lagerdauer

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Übungsfragen

Mit der Lagerdauer wird der Zeitraum definiert, in welchem produzierte Waren oder benötigtes Material von der Einlagerung bis zur Entnahme durchschnittlich im Lager verbleiben. Hierdurch ergeben sich Auswirkungen, die den Umsatz und die Liquidität eines Unternehmens betreffen. Die Lagerdauer ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, mit deren Hilfe ein Unternehmer feststellt, wie viel Kapital in seinem Lager gebunden ist. Gegebenenfalls müssen Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um Liquidität für Investitionen freizusetzen.

In dieser Lektion wird die Lagerdauer behandelt. Du erfährst, warum die Lagerdauer wichtig ist und welche Arten unterschieden werden können. Die Ermittlung der durchschnittlichen Lagerdauer wird durch einige Beispiele ergänzt. Zur Vertiefung deines Wissens beantworte nach dem Beitrag einige Übungsfragen.

Englisch: shelf life

Inhalt dieser Lektion

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  • Warum ist die Lagerdauer wichtig?
  • Welche Arten der Lagerdauer lassen sich unterscheiden?
    • Produktionsbedingte Lagerdauer
    • Marktbedingte Lagerdauer
  • Welche Komponenten müssen für die Ermittlung der durchschnittlichen Lagerdauer bekannt sein?
    • Formel: Wareneinsatz berechnen
    • Ermittlung des durchschnittlichen Lagerbestandes (Formel)
    • Ermittlung der Lagerumschlaghäufigkeit (Formel)
  • Durchschnittliche Lagerdauer ermittelt (Formel)
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum ist die Lagerdauer wichtig?

Die Lagerdauer gibt einem Unternehmer Auskunft über das im Lager gebundene Kapital. Bei einer geringeren Lagerdauer könnte das Unternehmen mehr Kapital freisetzen und wäre liquider. Auf diese Weise steht dem Unternehmen mehr Geld für Investitionen zur Verfügung.

Verbleiben Waren und Material lange auf dem Lager, wird zu viel Kapital gebunden. Notwendige Investitionen können nicht getätigt werden, weil das Unternehmen nicht liquide ist. Ziel des Unternehmens muss es daher sein, die durchschnittliche Lagerdauer so gering wie möglich zu halten.

Welche Arten der Lagerdauer lassen sich unterscheiden?

Es können zwei Arten der Lagerdauer unterschieden werden:

  • Produktionsbedingte Lagerdauer
  • Marktbedingte Lagerdauer

Produktionsbedingte Lagerdauer

Die ‘produktionsbedingte Lagerdauer’ wirkt sich unternehmensintern aus. Hier steht die Lagerdauer in einem engen Zusammenhang zu der für die Produktion der Waren benötigten Zeit. Dies ist z. B. in der Papierindustrie der Fall. Ein Unternehmen kann durch geeignete Maßnahmen auf die produktionsbedingte Lagerdauer einwirken.

Marktbedingte Lagerdauer

Die ‘marktbedingte Lagerdauer’ wirkt sich unternehmensextern aus. Sie steht in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Beschaffungs- und Absatzmarkt.

Ein Weinverkäufer ist z. B. von der Weinernte eines Jahrgangs abhängig. Bei einem schlechten Jahrgang wird die Nachfrage deutlich von dem Umsatz abweichen, den der Weinhändler mit einem guten Jahrgang erzielen könnte. Dies wirkt sich nicht zuletzt auch auf die Lagerdauer aus.

Im Gegensatz zur produktionsbedingten Lagerdauer kann die marktorientierte Lagerdauer nicht durch das Unternehmen beeinflusst werden.

Welche Komponenten müssen für die Ermittlung der durchschnittlichen Lagerdauer bekannt sein?

Für die Ermittlung der durchschnittlichen Lagerdauer müssen neben der festgelegten Zeitperiode die folgenden Komponenten bekannt sein:

  • Wareneinsatz
  • durchschnittlicher Lagerbestand
  • Lagerumschlaghäufigkeit

Formel: Wareneinsatz berechnen

Der Wareneinsatz ermittelt sich wie folgt:

    \[ Wareneinsatz = Lageranfangsbestand + Lagerzug\ddot{a}nge - Lagerendbestand \]

Beispiel: Wareneinsatz ermitteln
Die ‘BeiSpiel GmbH’ hatte zu Jahresanfang einen Lagerbestand von 15.000 Stück. Im Laufe des Jahres wurde 12.000 Stück auf Lager genommen.

Als Lagerendbestand werden 20.000 Stück gezählt. Die Produkte wurden mit einem Einstandspreis von 3,00 € bewertet.

Der Wareneinsatz ergibt sich wie folgt:

    \[ 15.000~St\ddot{u}ck + 12.000~St\ddot{u}ck - 20.000~St\ddot{u}ck = 7.000~St\ddot{u}ck \]

    \[ 7.000~St\ddot{u}ck * 3,00~Euro = 21.000~Euro \]

Ermittlung des durchschnittlichen Lagerbestandes (Formel)

Der ‘durchschnittliche Lagerbestand’ wird wie folgt berechnet:

    \[ \varnothing Lagerbestand = \frac{Lageranfangsbestand + Lagerendbestand}{2} \]

Beispiel: durchschnittlicher Lagerbestand
In einem Unternehmen wurde zum Jahresanfang ein Lagerbestand von 20.000 Stück festgestellt. Am Jahresende lagen 22.000 Stück auf Lager. Die Produkte werden mit dem Einstandspreis von 2,50 € bewertet.

Der durchschnittliche Lagerbestand ergibt sich wie folgt:

    \[ \frac{20.000~St\ddot{u}ck + 22.000~St\ddot{u}ck}{2} = 21.000~St\ddot{u}ck \]

Für die Bewertung wird die Stückzahl mit dem Einstandspreis multipliziert:

    \[ 21.000~St\ddot{u}ck * 2,50~EUR = 52.500~EUR \]

Ermittlung der Lagerumschlaghäufigkeit (Formel)

Die Lagerumschlaghäufigkeit gibt dem Unternehmen Auskunft darüber, wie oft ein kompletter Lagerbestand im Durchschnitt aus dem Lager entnommen und durch neues Material und neue Produkte ersetzt wurde.

Sind der Wareneinsatz und der durchschnittliche Lagerbestand bekannt, kann die Lagerumschlagshäufigkeit mit der folgenden Formel berechnet werden:

    \[ \varnothing Lagerumschlagsh\ddot{a}ufigkeit = \frac{Wareneinsatz}{\varnothing Lagerbestand}  \]

Beispiel: Lagerumschlaghäufigkeit
In einem Unternehmen wird ein Wareneinsatz von 30.000 € ermittelt. Der durchschnittliche Lagerbestand wird mit 10.000 € ermittelt.

Es ergibt sich die folgende Lagerumschlaghäufigkeit:

    \[ \varnothing Lagerumschlagsh\ddot{a}ufigkeit = \frac{30.000~EUR}{10.000~EUR} = 3 \]

Durchschnittliche Lagerdauer ermittelt
(Formel)

Für die Ermittlung der Lagerdauer muss eine Zeitperiode festgelegt werden. Die durchschnittliche Lagerdauer kann für Tage, Wochen, Monate oder ein Jahr ermittelt werden.

Sind die anderen Komponenten bekannt, kann die durchschnittliche Lagerdauer z.B. für ein Jahr mit der folgenden Formel ermittelt werden:

    \[ \varnothing Lagerdauer = \frac{360~Tage}{Lagerumschlagsh\ddot{a}ufigkeit} \]

Beispiel: durchschnittliche Lagerdauer
Wird die Lagerumschlaghäufigkeit aus Beispiel 3 angenommen, ergibt sich eine durchschnittliche Lagerdauer von:

    \[ durchschnittliche~Lagerdauer = \frac{360~Tage}{3} = 120~Tage \]

Übungsfragen

 

#1. Führe den folgenden Satz zu Ende: Ziel des Unternehmens ist es, …

#2. Was unterscheidet die produktionsbedingte Lagerdauer von der marktbedingten Lagerdauer?

#3. Was kennzeichnet eine zu lange Lagerdauer?

#4. Ein Unternehmen hatte am Jahresanfang einen Lagerbestand von 5.000 Stück. Im Laufe des Jahres wurde 2.000 Stück auf Lager genommen. Als Lagerendbestand werden 4.000 Stück gezählt. Die Produkte wurden mit einem Einstandspreis von 1,50 € bewertet. Wie hoch war der Wareneinsatz in dem Jahr?

#5. Bei der “A GmbH” wird ein Wareneinsatz von 4.000 Stück ermittelt. Der durchschnittliche Lagerbestand betrug 1.000 Stück. Wie hoch ist die durchschnittliche Lagerdauer in einem Jahr?

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