Mit der Materialdisposition regelt das Unternehmen die effiziente Beschaffung von Rohstoffen und Materialien. Einerseits muss der Materialdisponent darauf achten, dass immer genügend Material vorhanden ist. Allerdings darf im Lager auch kein Überbestand an Rohstoffen entstehen, weil das Unternehmen hierdurch zu viel Kapital bindet.
In diesem Text behandeln wir die Materialdisposition. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und was ein Materialdisponent bei seiner Tätigkeit zu beachten hat. Wir grenzen die einzelnen Teilbereiche der Materialdisposition ab und zeigen dir, welche Aufgaben ein Materialdisponent zu erledigen hat. Abschließend stellen wir dir die automatisierte Materialdisposition und dessen Vorteile vor. Um dein Wissen zu dem Thema Materialdisposition zu erweitern, kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: material scheduling | inventory control
Was solltest du über die Materialdisposition wissen?
Ein Produktionsbetrieb muss gewährleisten, dass benötigte Rohstoffe und Materialien immer in ausreichender Menge vorhanden sind. Nur so kann sichergestellt werden, dass ein Herstellungsprozess wie geplant abläuft und die fertigen Produkte termingerecht an die Kunden ausgeliefert werden können.
Die Materialdisposition unterteilt sich in drei Teilbereiche: Dies sind die Materialbedarfsplanung, die Materialbeschaffungsplanung und die Lagerhaltung.
Damit sich bei der Beschaffung oder Lagerhaltung von Rohstoffen und Materialien keine Probleme ergeben, wird ein Materialdisponent mit der Erledigung der erforderlichen Aufgaben betraut.
Was ist bei der Materialdisposition zu beachten?
Bei der Beschaffung des Materials orientiert sich der Materialdisponent an dem Bedarf, den das Unternehmen hat.
Dieser Bedarf wird wie folgt unterschieden:
- Primärbedarf
- Sekundärbedarf
- Tertiärbedarf

Primärbedarf
Bei der Ermittlung des Primärbedarfs steht der Markt im Fokus, auf dem das Unternehmen seine Produkte absetzen möchte. Vorrangig geht es darum, den Bedarf an verkaufsfähigen Endprodukten und Ersatzteilen zu ermitteln.
Um den Primärbedarf zu ermitteln, holt der Materialdisponent Informationen über die Nachfrage der Kunden und die Höhe der Lageraufträge ein.
Sekundärbedarf
Bei der Ermittlung des Sekundärbedarfs richtet der Materialdisponent seine Planung an den Rohstoffen und Materialien aus, die für die Herstellung des Produkts (z. B. Taschenrechner), die dem Primärbedarf entsprechen, benötigt werden. Die beschafften Rohstoffe grenzen sich von den Hilfs- und Betriebsstoffen ab, weil sie vollständig in das Endprodukt eingehen und einen wesentlichen Bestandteil des fertigen Erzeugnisses bilden.
Tertiärbedarf
Kümmert sich der Materialdisponent um den Tertiärbedarf, steht die Ermittlung des Bedarfs an Hilfs- und Betriebsstoffen für ihn an. Hilfsstoffe gehen wie Rohstoffe in das Endprodukt ein. Sie bilden jedoch keinen wesentlichen Bestandteil. Betriebsstoffe werden eingesetzt, um den Produktionsprozess zu ermöglichen. Vorrangig handelt es sich um Stoffe, die die Funktionsfähigkeit einer Maschine unterstützen. Dies sind z. B. Schmierstoffe, Öle oder Reinigungsmittel.
Teilbereiche der Materialdisposition
Die Materialdisposition gliedert sich in die folgenden Teilbereiche:
- Materialbedarfsplanung
- Materialbeschaffungsplanung
- Lagerhaltung
Materialbedarfsplanung
Bei der Materialbedarfsplanung besteht die Aufgabe des Materialdisponenten darin, den Materialbedarf für einen Produktionsprozess zu planen. Hierbei geht es nicht nur darum, dass das Material nach Art und Menge bereitsteht. Der Materialdisponent muss bei der Bestellung des Materials auch den Zeitpunkt berücksichtigen, zu dem die Rohstoffe und Materialien zur Verfügung stehen müssen.
Materialbeschaffungsplanung
Die Materialbeschaffungsplanung baut auf der Materialbedarfsplanung auf. Zu den wichtigsten Aufgaben des Materialdisponenten gehört es, die richtige Bedarfsmenge, den Bestellzeitpunkt und den Ort festzulegen. Außerdem muss der Materialdisponent darauf achten, dass die Qualität der Rohstoffe und Materialien den Ansprüchen des Unternehmens gerecht wird.
Lagerhaltung
Im Rahmen der Lagerhaltung muss ein Materialdisponent dafür sorgen, dass bei der Lagerung von Rohstoffen und Materialien die wirtschaftlichen Grundsätze beachtet werden und der Transport kostengünstig organisiert wird. Mit seiner Tätigkeit trägt der Materialdisponent dazu bei, dass das Unternehmen den Produktionsprozess reibungslos organisieren kann.
Was gehört zu dem Aufgabenbereich eines Materialdisponenten?
Wegen der Unterteilung der Materialdisposition in unterschiedliche Teilbereiche gestaltet sich der Aufgabenbereich eines Materialdisponenten sehr vielseitig.
Zu seinem Verantwortungsbereich gehören z. B. die folgenden Aufgaben:
- Überwachung der Kosten, die für die Lagerhaltung entstehen
- Bereitschaft der Lieferanten zu einer termingerechten Lieferung zu erhöhen
- Materialbedarf planen und die Materialbeschaffung organisieren
- Bestellzeitpunkte festlegen und benötigte Menge an Materialien ermitteln
- Lagerbestandsermittlung
Wie wird eine automatisierte Materialdisposition durchgeführt?
Die Materialdisposition ist verantwortlich für die Ermittlung der Bestände an Materialien und Rohstoffen, die ein Unternehmen auf dem Lager vorrätig hält. Werden die Bestände zu knapp, muss der Materialdisponent dafür sorgen, dass rechtzeitig eine Materialbestellung ausgelöst wird.
Unterstützung findet ein Materialdisponent, wenn das Unternehmen eine automatisierte Materialdisposition einführt. Ein computergestütztes System sorgt dafür, dass die richtige Bestellmenge rechtzeitig ermittelt und eine Bestellung termingerecht ausgeführt wird.
Das Unternehmen profitiert hiervon, weil das benötigte Material immer in ausreichender Menge vorhanden ist.
Welche Vorteile kann ein Unternehmen bei der automatisierten Materialdisposition für sich nutzen?
Bei einer automatisierten Materialdisposition kann das Unternehmen die folgenden Vorteile für sich nutzen:
- Termingerechte Lieferungen können sichergestellt werden
- Die Kosten für das Lager können reduziert werden
- Der Lagerbestand ist weder zu hoch noch zu niedrig
- Die Materialdurchlaufzeiten können reduziert werden
- Verzögerungen bei der Materialbeschaffung können minimiert werden
Übungsfragen
#1. Welcher Teilbereich gehört nicht zum Aufgabengebiet eines Materialdisponenten?
#2. Was steht bei der Ermittlung des Sekundärbedarfs im Fokus?
#3. Worauf musst du als Materialdisponent bei der Materialbedarfsplanung nicht achten?
#4. Welche Aussage ist nicht richtig?
Ergebnisse
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