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Lagerhaltung

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Lagerungen stellen für Unternehmen meist ungewollte Kosten dar, doch sind diese in der Beschaffung, der Produktion und bei der Auslagerung oft unumgänglich. Damit der Materialfluss in einem Unternehmen sichergestellt werden kann, muss an manchen Stellen trotz logistischer Optimierungen eine Lagerung erfolgen. Die Lagerhaltung beschäftigt sich damit, welche Güter in welcher Form gelagert werden.

Diese Lektion erklärt dir, welche Lagerarten es gibt, welche Aufgaben und Ziele die Lagerhaltung verfolgt und welche Strategien für die Lagerhaltung genutzt werden. Zum Abschluss der Lektion stehen dir Übungsfragen zur Verfügung, mit denen du dein gewonnenes Wissen überprüfen kannst.

  • Synonyme: Lagerwirtschaft | Lagermanagement
  • Englisch: Warehousing

Inhalt dieser Lektion

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  • Warum ist die Lagerhaltung wichtig?
  • Die Aufgaben der Lagerhaltung
  • Die Lagerarten
  • Die Lagerstrategien
  • Die Funktionen der Lagerhaltung
    • Versorgefunktion
    • Pufferfunktion
    • Sortierungsfunktion
    • Darbietungsfunktion
    • Veredelungsfunktion
    • Spekulationsfunktion
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum ist die Lagerhaltung wichtig?

Die Lagerhaltung übernimmt zahlreiche Aufgaben, wie beispielsweise die Versorgung, die Darbietung, die Veredelung oder die Spekulation von und mit Lagergütern.

Damit all diese Funktionen im Unternehmen durchgeführt werden können, müssen Lager betrieben werden. Damit Materialien und Produkte nicht wahllos gelagert werden, beschäftigt sich die Lagerhaltung zudem mit der Optimierung von Lagerprozessen, weshalb zahlreiche Strategien und Möglichkeiten hierzu bestehen.

Die Aufgaben der Lagerhaltung

Die Lagerhaltung betrifft die Bereiche der Warenannahme, der Warenprüfung, der Zwischenlagerung, der Warenpflege und der Warenabgabe aus dem Unternehmen.

In all diesen Bereichen kann es zu einer ungewollten oder gewollten Unterbrechung des Materialflusses kommen. Es lassen sich bewusst Bestände aufbauen, deren Lagerung es bedarf. Es kann aber auch zu produktionsbedingten Zwischenlagerungen kommen.

Zur Lagerhaltung im eigentlichen Sinne gehört die Pflege der Bestände. Hierzu müssen die Transportwege und die Lagerplätze für die Artikel bestimmt werden. Damit die Lagerhaltung wirtschaftlich durchgeführt wird, erfolgt anhand der Lagerdisposition eine stetige Kontrolle und Optimierung.

Lagerhaltung: Aufgabenbereiche des Lagers
Lagerhaltung: Aufgabenbereiche des Lagers

Aufgaben der Lagerdisposition:

  • Lagerbuchhaltung inklusive Inventur
  • Nachbestellung von Lagerbeständen
  • Eliminierung von “Lagerhütern”
  • Typenbereinigung vom Material
  • Optimierung von Zolllägern

Die Lagerarten

Wie die Lagerhaltung aussieht, hängt meist von den Produkten ab, die gelagert werden. Außerdem ergibt sich häufig aus dem zur Verfügung stehenden Platz eine Lagerart, die ein Unternehmen mangels Alternativen wählen muss.

Lagerarten lassen sich durch ihr Vorkommen im Wertschöpfungsprozess unterteilen. Eingangslager für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe oder Komponenten liegen vor der Produktion. Zwischenlager für Halbfabrikate entstehen während der Produktion. Ausgangslager sind für Fertigprodukte nach der Produktion angegliedert. Hauptsächlich werden Lagerarten anhand der Bauweise klassifiziert.

Lagerarten durch die Bauweise:

  • Freilager sind für Güter, die nicht diebstahlgefährdet und witterungsunabhängig sind. Die entstehenden Kosten sind sehr gering.
  • Etagenlager befinden sich auf mehreren Stockwerken in einem Gebäude. Es besteht der Nachteil von Treppen und Aufzügen.
  • Flachlager sind die einfachste Form der Innenlager. Es handelt sich um ein Gebäude mit maximal sieben Meter Höhe, bei dem auf der Fläche oder in Regalen gelagert wird.
  • Hochregallager besitzen eine Höhe zwischen zwölf und 45 Meter. Die Regale sind hoch gebaut und werden über Lifte befüllt und entladen.
  • Tanklager sind für flüssige Produkte wie Benzin oder Milch geeignet. Die Lagerung findet in Tanks statt.

Die Lagerstrategien

Lagerstrategien befassen sich mit der Organisation von Ein- und Auslagerungen. Hinter der Strategie steckt die wirtschaftlichste und effizienteste Nutzung der Lagerfläche.

Die Strategie hängt vom Material ab. Stahl kann beispielsweise anders gelagert werden, als verderbliche Ware, bei der immer das Produkt ausgelagert werden sollte, welches sich am längsten auf dem Lager befindet.

Lagerstrategien:

  • FiFo
  • LiFo
  • HiFo
  • FeFo
  • LoFo
  • Dynamische Lagerhaltung

Die Funktionen der Lagerhaltung

Ein Lager kann an verschiedenen Stellen im Materialfluss in einem Unternehmen gewollt oder ungewollt entstehen. Die Gründe für die Einlagerungen können verschieden sein. Jeder dieser Gründe erfolgt jedoch aus den Funktionen der Versorgung, der Pufferung, der Sortierung, der Darbietung, der Veredelung oder der Spekulation.

Versorgefunktion

Die Versorgefunktion eines Lagers ist in der Beschaffungslogistik gerade für Unternehmen wichtig, die ohne Materialien einen Stillstand der Produktion hätten. Das Lager nimmt über die Versorgefunktion eine Sicherstellung der Produktion vor, sodass die Unternehmensziele über fehlende Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe nicht in Gefahr geraten.

Beispiel: Die Versorgefunktion
Die ‘BeiSpiel AG’ stellt alkoholische Getränke her. Die Cashcow im Unternehmen ist ein Erdbeerlikör, der 23 % des Unternehmensgewinns ausmacht. Die ‘BeiSpiel AG’ stellt den Likör aus tiefgekühlten Erdbeeren her, sodass sie den notwendigen Rohstoff lagern kann. Das Unternehmen hat einen Meldebestand von drei Tonnen, wodurch die Produktion stetig sichergestellt ist.

Pufferfunktion

In vielen Unternehmen lässt sich die Just-in-Time Belieferung und ein hundertprozentiger Leistungsprozess ohne Schwankungen nicht durchführen. Sobald es daher zu erhöhten Aufkommen während der Bestellung, beim Absatz oder in der Produktion kommt, müssen Materialien zwischengelagert werden, wofür die Lagerhaltung die Funktion der Pufferung einnimmt.

Beispiel: Pufferfunktion
Für die Herstellung vom Erdbeerlikör produziert die BeiSpiel AG zunächst den Erdbeersaft aus tiefgefrorenen Erdbeeren. Da die Produkte jedoch im Sommer auch frisch zur Verfügung stehen, produziert die ‘BeiSpiel AG’ in dieser Phase mehr Saft und puffert diesen für die ganzjährige Produktion des Likörs.

Sortierungsfunktion

Das Sortieren ist eine der wichtigsten Funktionen eines Lagers. Materialien, die für die Produktion benutzt werden, müssen zusammengestellt werden, damit die Mitarbeiter diese schnell verwenden können und nicht erst danach suchen müssen. Außerdem gibt es die Sortierfunktion im Distributionslager. Hier werden die Produkte kommissioniert und für die Kunden nach deren Bestellung zusammengeführt.

Beispiel: Sortierungsfunktion
Eine Supermarktkette hat bei der BeiSpiel AG eine größere Bestellung abgegeben. Alle Filialen der Kette sollen mit einer Mischung an Getränken versorgt werden, die in einem Display angeboten werden. Die BeiSpiel AG kommissioniert die Produkte im Sortierlager. Hierzu werden verschiedene Liköre aus der Produktion auf einem Display verpackt und in alle Filialen der Supermarktkette verschickt.

Darbietungsfunktion

Ein Lager kann als Verkaufsort dienen, was vor allem in großen Möbelhäusern der Fall ist. Hier sind Kunden dazu angehalten, die Waren, die sie zuvor in den Showrooms angesehen haben, nach Anweisung aus den Regalen zu holen und diese an den Kassen zu bezahlen. Aber auch der klassische Werkverkauf kann als Darbietungsfunktion betrachtet werden, wenn die Kunden direkt auf dem Lager einkaufen gehen dürfen.

Beispiel: Darbietungsfunktion
Die BeiSpiel AG hat direkt am Lager einen Werkverkauf installiert. Kunden können, mit oder ohne vorherige Besichtigung und Verköstigung der Produktion, die Liköre zu vergünstigten Preisen am Stammsitz kaufen. Hierzu nehmen Kunden die Flaschen oder ganze Kisten aus den Regalen am Lagerstandort und bezahlen diese im Anschluss an der Kasse.

Veredelungsfunktion

Besondere Produkte müssen reifen, wozu es einer Lagerung bedarf. Während der Zeit am Lager gewinnen die Artikel an Qualität. Außerdem kann es notwendig werden, dass die Produkte während der Phase der Veredelung behandelt werden müssen, was ebenfalls am Lager geschieht.

Beispiel: Produkte, die durch eine Veredelung an Qualität gewinnen können

  • Wurstwaren
  • Käse
  • Holz
  • Alkoholische Getränke
  • Obst
Beispiel: Veredelungsfunktion
Neu im Sortiment bei der BeiSpiel AG ist ein hochwertiger Whiskey. Nach langjährigen Testverfahren wurde in der Produktion festgestellt, dass sich der optimale Geschmack nach 18 Monaten Reife in Eichenfässern entwickelt. Die BeiSpiel AG lagert produzierten Whiskey ein, füllt diesen nach eineinhalb Jahren in Flaschen ab und gibt ihn in den Verkauf.

Spekulationsfunktion

Ein Lager kann aus Preisgründen geführt werden. Benötigt ein Unternehmen viele Rohstoffe, die preislichen Schwankungen unterliegen, kann es den Einkauf in Zeiten legen, zu denen die Preise günstig sind. Gleiches gilt für den Verkauf von Produkten, bei denen der Marktpreis schwankt. Hier können die Verkäufe zu Zeiten durchgeführt werden, in denen die Preise hoch sind.

Beispiel: Spekulationsfunktion
Zum Angebot der BeiSpiel AG gehört ein Mandellikör. Die Mandeln importiert das Unternehmen aus Anbaugebieten in Kalifornien. Durch die klimatischen Bedingungen und Ernteerlöse können die Preise stark schwanken. Die BeiSpiel AG kauft die Mandeln bei günstigen Preisen und lagert diese ein.

Übungsfragen

 

Ergebnisse

#1. Was ist keine Aufgabe der Lagerhaltung?

#2. Welche Lagerarten beim Lagerbau existieren?

#3. Die Veredelungsfunktion von einem Lager sorgt dafür, dass Produkte reifen können und hierdurch an Qualität gewinnen.

#4. Das Spekulationslager dient einem Unternehmen,

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