Eine Stagflation liegt in einer Volkswirtschaft vor, wenn sich die Konjunktur in einer Inflation befindet und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum stagniert. Die Stagflation kennzeichnet sich dadurch, dass Unternehmen vermehrt ihre Mitarbeiter entlassen und diesen ein geringeres Einkommen für den Konsum und zum Sparen zur Verfügung steht.
In diesem Beitrag behandeln wir das Thema Stagflation. Du erfährst, wie sich eine Stagflation entwickelt und wodurch sie sich von einer Rezession unterscheidet. Anschließend informieren wir dich darüber, wie eine Stagflation beendet werden kann. Um deinen Wissensstand zum Thema Stagflation zu erweitern, kannst du nach diesem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: stagflation
Inhalt dieser Lektion
Was solltest du über die Stagflation wissen?
Eine Stagflation liegt vor, wenn in einer Volkswirtschaft gleichzeitig eine Stagnation und eine Inflation herrschen.
Stagniert die Wirtschaft, wächst auch das Bruttoinlandsprodukt allenfalls nur langsam an. In einer Stagflation ist es sogar möglich, dass das Bruttoinlandsprodukt schrumpft. Eine Volkswirtschaft stagniert, wenn die wirtschaftliche Leistung der Unternehmen für einen längeren Zeitraum auf demselben Level verharrt.
Zu einer Inflation kommt es, wenn sich die Nettoverkaufspreise für Produkte und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft ständig erhöhen. Dies hat zur Folge, dass die Kaufkraft des Geldes sinkt. Ein Ansteigen der Inflation von zwei bis drei Prozentpunkten wird als normal angesehen. Steigt die Inflationsrate jedoch um mehr als fünf oder sechs Prozent im Jahr, ergeben sich für eine Volkswirtschaft schwerwiegende Folgen. So können die privaten Haushalte ihren Bedarf nicht mehr decken, weil sie sich die teuren Preise nicht leisten können.
Treffen beiden Faktoren zusammen, befindet sich eine Volkswirtschaft in einer Rezession.
Wie entwickelt sich eine Stagflation?
Bevor in einer Volkswirtschaft eine Stagflation herrscht, müssen die beiden folgenden Faktoren gleichzeitig eintreten:
- Die Konjunktur entwickelt sich zu einer Inflation
- Das Wirtschaftswachstum stagniert
Die beiden Faktoren der Stagflation entwickeln sich auf mehreren Stufen. Es beginnt damit, dass das Wirtschaftswachstum stagniert bzw. zurückgeht und die Unternehmen gezwungen sind Mitarbeiter zu entlassen. Weil die privaten Haushalte in der Folge über ein geringeres Einkommen verfügen, können sie weniger konsumieren. Weil das Geld weniger wert ist, steuert die Konjunktur in eine Inflation. Die Geldentwertung macht sich aber nicht nur bei den monatlichen Einkommen bemerkbar. Auch das Ersparte der privaten Haushalte wird weniger wert.

Durch eine Abwertung des Dollars versuchte man der Stagflation wirksam entgegenzutreten. Doch damit erreichte man das Ziel nicht. Die Krise verschärfte sich weiter und führte zu diesen schwerwiegenden Folgen für die amerikanische Bevölkerung:
- Die Ölpreise stiegen stetig weiter an.
- Die Unternehmen mussten höhere Produktionskosten aufwenden.
- Durch Massenentlassungen stieg auch die Arbeitslosenquote dramatisch an.
Wodurch unterscheidet sich eine Stagflation von einer Rezession?
Die Rezession gehört zu den regelmäßigen Phasen, die in einem Konjunkturzyklus auftreten. Dies ist bei einer Stagflation nicht der Fall. Denn hier kommen zusätzlich zu dem mäßig anwachsenden oder stagnierenden Wirtschaftswachstum auch hohe Inflationsraten hinzu.
Wie kann eine Stagflation beendet werden?
Möchte ein Staat die Stagflation in der Volkswirtschaft beenden, muss er die Inflation bekämpfen. Dies geschieht, in dem die Unternehmen mit einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik unterstützt werden. Durch Subventionen und Steuererleichterungen wird die Kostenseite der Unternehmen entlastet. Können wieder höhere Umsätze erzielt werden oder verbessert sich die Auftragslage eines Betriebs, werden neue Arbeitskräfte gesucht. Damit steigt das verfügbare Einkommen der Haushalte und es wird wieder mehr konsumiert.