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Zinsstrukturkurve

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Die Zinsstruk­turkurve beschreibt die grafis­che Darstel­lung für die gülti­gen Zinssätze von lang‑, mit­tel- und kurzfristi­gen Gel­dan­la­gen. In den meis­ten Fällen wer­den staatliche Anlei­hen, die eine Rest­laufzeit von ein bis zehn Jahren haben, mit in die Zinsstruk­turkurve einbezogen.

Du lernst in diesem Kapi­tel, welche Bedeu­tung die Zinsstruk­turkurve hat und was man darunter ver­ste­ht. Dein dazu erwor­benes Wis­sen kannst du anhand unser­er Übungsauf­gaben überprüfen.

Syn­onym: Zin­skurve

Welche Bedeutung hat die Zinsstrukturkurve? 

Die Zinsstruk­turkurve kann von Anlegern genutzt wer­den, um die zu erwartenden Zin­sen bei unter­schiedlichen Laufzeit­en von Anlei­hen miteinan­der zu ver­gle­ichen. So lässt sich anhand der Zinsstruk­turkurve erken­nen, welche Anlei­he bei welch­er Laufzeit eine lohnenswerte Investi­tion sein kön­nte. Sinken die Zin­sen bei län­geren Laufzeit­en, so kann es beispiel­sweise attrak­tiv­er sein in kurz- oder mit­tel­fristige Anlei­hen zu investieren. Banken kön­nen anhand ein­er Zinsstruk­turkurve ableit­en, zu welchen Kon­di­tio­nen neue Anlei­hen, aber auch Kred­ite aus­gegeben wer­den sollten.

In den meis­ten Fällen erken­nt man anhand der Zinsstruk­turkurve, dass die Zin­sen für langfristige Anla­gen höher liegen, als die für kurzfristige Anla­gen. Das hängt mit dem nor­maler­weise höheren Risiko bei steigen­der Laufzeit zusam­men. Man nen­nt solch eine Kon­stel­la­tion auch “nor­male Zinsstruk­tur”. Daneben kann es aber auch “flache” oder “inverse” Zinsstruk­turen geben, bei denen die Zin­sen egal bei welch­er Laufzeit gle­ich bleiben oder im Fall der inversen Zinsstruk­tur mit zunehmender Laufzeit abfallen.

Was versteht man unter der Zinsstrukturkurve?

Die Zinsstruk­turkurve ist nichts weit­er als die grafis­che Darstel­lung des Ver­hal­tens des Zinssatzes ein­er Anlage in Abhängigkeit von der Laufzeit der Anlage oder auch eines Kredites.

Normale Zinsstrukturkurve

Der nor­male Fall der Zinsstruk­turkurve zeigt einen mit zunehmender Laufzeit steigen­den Zinssatz an. Da das Risiko für einen Anleger oder auch einen Kred­it­ge­ber mit zunehmender Laufzeit im Nor­mal­fall auf­grund zunehmender Unsicher­heit steigt, wer­den auch höhere Zin­sen aus­gezahlt bzw. bei einem Kred­it höhere Zin­sen veranschlagt. 

Die Stei­gung der Zinsstruk­turkurve gibt zudem einen Auf­schluss darüber, wie sich die all­ge­meine Kon­junk­tur­erwartung darstellt. Je stärk­er die Stei­gung der Zinsstruk­turkurve, desto höher sind die Erwartun­gen der Mark­t­teil­nehmer an eine pos­i­tive Kon­junk­turen­twick­lung. Am Ende ein­er Rezes­sion ist die Stei­gung der Zinsstruk­turkurve meist am steilsten.

Zinsstrukturkurve: Normale Zinskurve
Zinsstruk­turkurve: Nor­male Zinskurve
Beispiel
Die “Zins­eszins Bank” bietet ihren Kun­den zur Gel­dan­lage Fest­geld­kon­ten an. Bei ein­er ein­jähri­gen Laufzeit für das Fest­geld bekom­men Kun­den 1 % p.a. auf ihr angelegtes Kap­i­tal. Wählen Kun­den die 3‑jährige Laufzeit, so erhal­ten sie 1,5 % Zin­sen p.a. Bei ein­er 10-jähri­gen Laufzeit ver­spricht die Bank eine Zin­szahlung von 2,5 % p.a.

Hier sieht man ein klas­sis­ches Beispiel ein­er nor­malen Zinsstruk­turkurve, da die Verzin­sung der Anlage mit steigen­der Laufzeit zunimmt.

Flache Zinsstrukturkurve

Bei ein­er flachen Zin­skurve gibt es keine Verän­derung der Zinssätze, ganz gle­ich, welche Laufzeit gewählt wird. Das Risiko für den Emit­ten­ten ist also unab­hängig von der Laufzeit. Die Zinssätze bleiben also unab­hängig von der Laufzeit auf gle­ichem Niveau. Oft wird eine flache Zinsstruk­turkurve von Experten als ein Warnsignal für eine bevorste­hende Rezes­sion gedeutet.

Zinsstrukturkurve: Flache Zinskurve
Zinsstruk­turkurve: Flache Zinskurve
Beispiel
Die “Zins­eszins Bank” ver­langt für die Aus­gabe von Kred­iten einen Zinssatz von 2,5 % p.a. Die Laufzeit kann vom Kun­den dabei frei zwis­chen 12, 24 und 48 Monat­en gewählt wer­den. Die ver­an­schlagten Zin­sen für den Kred­it ändern sich nicht.

Inverse Zinsstrukturkurve

Den Gegen­satz zur nor­malen Zinsstruk­turkurve bildet die inverse Zinsstruk­turkurve, auch neg­a­tive Zinsstruk­turkurve genan­nt. Hier­bei nehmen die Zin­sen mit zunehmender Laufzeit ab. Solch eine inverse Zinsstruk­turkurve spiegelt schwache Kon­junk­tur­erwartun­gen wieder, die sich neg­a­tiv auf die zukün­ftige Zin­sen­twick­lung auswirken. 

Zudem befeuern neg­a­tive Zinsstruk­turkur­ven die Angst vor ein­er bevorste­hen­den Rezes­sion. Inverse Zin­skur­ven kön­nen auch ein Indiz dafür sein, dass der Emit­tent ein­er Anlage drin­gend kurzfristi­gen Kap­i­talbe­darf deck­en muss.

Zinsstrukturkurve: Inverse Zinskurve
Zinsstruk­turkurve: Inverse Zinskurve
Beispiel
Die “Zins­eszins Bank” gibt Anlei­hen her­aus mit ein­er Laufzeit von 3, 5 und 10 Jahren. Auf die 3‑jährige Anlei­he erhal­ten Anleger einen Zinssatz von 3 % p.a. Bei der 5‑jährigen Anlei­he sind es jedoch nur 2,5 % p.a., bei der Anlei­he mit 10-jähriger Laufzeit sog­ar nur 1,5 % p.a.

Übungsfragen

#1. Was versteht man unter einer Zinsstrukturkurve? 

#2. Was beschreibt die normale Zinsstrukturkurve? 

#3. “Die inverse Zinsstrukturkurve zeigt sinkende Zinssätze bei zunehmenden Laufzeiten, was ein Zeichen für eine wirtschaftliche Rezession sein kann.” — Diese Aussage ist: 

#4. “Eine flache Zinsstrukturkurve steht für Stabilität und wird daher oft als Zeichen eines bevorstehenden wirtschaftlichen Aufschwungs gedeutet.” — Diese Aussage ist: 

#5. “Anhand der Zinsstrukturkurve können Anleger ableiten, welche Anlage mit welcher Laufzeit lohnenswert sein kann.” — diese Aussage ist: 

Fer­tig

Ergebnis

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