Bei einem Aktiensplit erhöht die Aktiengesellschaft die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Die Vervielfältigung des Wertpapierbestandes setzt zum einen voraus, dass die ausgebende AG ein Splitverhältnis herausgibt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Genehmigung des Aktiensplits durch die Hauptversammlung.
In dieser Lektion wird der Aktiensplit behandelt. Du erfährst, wie ein Aktiensplit funktioniert und welche Gründe es dafür gibt. Anhand eines konkreten Beispiels bringen wir dir den Aktiensplit näher. Abschließend informieren wir dich über die Vor- und Nachteile, die sich bei einem Aktiensplit für die Aktionäre und die ausgebenden Unternehmen ergeben.Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: forward stock split
Wie funktioniert ein Aktiensplit?
Stellt ein börsennotiertes Unternehmen fest, dass die Aktie auf dem Markt einen starken Kursanstieg verzeichnet, kann es mit einfacher Mehrheit den Beschluss fassen, die Aktien zu splitten, also aus einer alten Aktie mehrere neue zu machen. Dadurch sinkt der Nominalwert der einzelnen Aktie.
Wird das Splitverhältnis 1:2 ausgegeben, sinkt also der Wert der Aktie, die ein Aktionär hält. Um zu vermeiden, dass der Aktionär einen Verlust erleidet, erhält er die doppelte Anzahl an Aktien. Bewegt sich der Aktienkurs wieder auf einem normalen Niveau, macht der Aktionär einen Gewinn. Die AG profitiert von dem Aktiensplit, weil sich die Anzahl der kaufbaren Aktien auf den Börsenplätzen verdoppelt hat.

Welche Gründe gibt es für einen Aktiensplit?
Die Gründe für einen Aktiensplit können sehr vielfältig sein. Eine Aktiengesellschaft wird z. B. bei folgenden Anlässen dazu bewegt, ein Splitverhältnis auf die eigenen Aktien auszugeben.
Übliche Gründe für einen Aktiensplit:
- Erheblicher Kursanstieg der eigenen Aktie
- Maßnahme ist psychologisch
- Reverse Split
Kursanstieg der eigenen Aktie
Erkennt eine AG, dass der Kurs der eigenen Aktie stark ansteigt, nimmt es häufig einen Aktiensplit vor, um weitere Aktionäre zu gewinnen. Durch den Aktiensplit verringert sich der Wert der einzelnen Aktie entsprechend des ausgegebenen Splitverhältnisses. Der Erwerber nimmt den niedrigeren Preis der Aktie zur Kenntnis und greift zu.
Durch den Aktiensplit befindet sich eine höhere Anzahl von Aktien des Unternehmens im Umlauf. Die AG kann hierdurch nachhaltig ihre Liquidität steigern.
Maßnahme ist psychologisch
Ein Aktiensplit wird häufig mit einem psychologischen Hintergrund beschlossen. Durch die Maßnahme ändert sich das Grundkapital der AG nicht. Neue Anleger sollen durch einen optisch billigeren Aktienpreis auf die Aktie aufmerksam gemacht werden.
Reverse Split
Der Reverse Split ist die umgekehrte Form des Aktiensplits. Der Reverse Split wird auch als Aktienzusammenlegung bezeichnet. Mehrere Aktien werden auf einem Anteilsschein zusammengefasst.
Welche Vor- und Nachteile ergeben sich für Aktionäre und Unternehmen bei einem Aktiensplit?
Ein Aktiensplit hat Vor- und Nachteile für die Aktionäre und für die Unternehmen, die die Aktien ausgegeben:
Vorteile
Nachteile
Aktiensplits und Steuern
Sofern nach einem Aktiensplit die Wertpapierkennnummer (WKN) identisch bleibt, fallen keine Steuern an. Die Abgeltungssteuer kann aber dann anfallen, wenn sich die WKN ändert und der Staat den Aktiensplit als Sachdividende einordnet.
Im Normalfall ergeben sich durch einen Split aber keinerlei Nachteile für Investoren.
Übungsfragen
#1. Wer beschließt einen Aktiensplit?
#2. Was passiert, bevor eine Aktiengesellschaft einen Aktiensplit vornimmt?
#3. Welchen wirtschaftlichen Vorteil kann ein Aktiensplit auslösen?
#4. Was ist das Gegenteil eines Aktiensplits?
Ergebnisse
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen