Junge Aktien

Junge Aktien werden von einer Aktiengesellschaft ausgegeben, wenn die Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung auf das Grundkapital vorgenommen hat. Die ausgebende Aktiengesellschaft möchte auf dem Aktienmarkt auf sich aufmerksam machen, um für neue Investitionen frisches Kapital zu bekommen. Dies ist für das Unternehmen günstiger als einen Kredit bei der Bank zu beantragen.

In diesem Beitrag stellen wir dir das Thema “Junge Aktien” vor. Du erfährst, welche Rolle junge Aktien im deutschen Aktienrecht spielen und wie sie sich von alten Aktien abgrenzen. Wir informieren dich darüber, wann eine AG junge Aktien ausgibt und welche Aktionäre berechtigt sind, diese zu erwerben. Abschließend zeigen dir, was es mit dem Ex-Bezugsrecht und dem Inhaber-Bezugsrecht auf sich hat. Um dein Wissen zu vertiefen, kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.

• Synonym: neue Aktien
• Englisch: new shares

Welche Rolle spielen junge Aktien im deutschen Aktienrecht?

Junge Aktien spielen im deutschen Aktienrecht eine eher untergeordnete Rolle. Eine AG gibt junge Aktien aus, wenn die Hauptversammlung des Unternehmens eine Kapitalerhöhung auf das Grundkapital beschlossen hat. Aus diesem Grund werden junge Aktien auch als neue Aktien bezeichnet.

Abgrenzung von alten Aktien

Aktiengesellschaften geben an ihre Aktionäre alte und junge Aktien aus. Für die Abgrenzung ist wichtig, zu welchem Zeitpunkt die Aktien ausgegeben werden. Alte Aktien wurden schon vor längerer Zeit (z.B. bei Gründung der AG) zum Kauf angeboten. Junge Aktien gehen häufig mit einer Kapitalerhöhung einher. Meist sind junge Aktien nach einem Geschäftsjahr den alten Aktien – z. B. auch was die Dividende betrifft – gleichgestellt.

Zudem lassen sich alte und neue Aktien anhand der folgenden Kriterien unterscheiden:

• Junge Aktien können von einem Altaktionär oft zu einem deutlich niedrigeren Preis erworben werden. Die Aktionäre können überdies von einem Bezugsrecht profitieren.
• Alte Alten können schneller veräußert werden als junge Aktien.
• Alte Aktien werden von allen Aktionären gekauft. Junge Aktien werden von erfahrenen Investoren bevorzugt.

Wann gibt eine Aktiengesellschaft junge Aktien aus?

Möchte ein Unternehmen ein größeres Investitionsvorhaben in die Wege leiten, muss die innerbetriebliche Liquidität erhöht werden. Die Hauptversammlung der AG beschließt eine Kapitalerhöhung auf das Grundkapital und gibt junge Aktien aus. Dasselbe gilt, wenn die AG eine höhere Verbindlichkeit tilgen muss.

Die Anzahl der neuen Aktien wird festgelegt, so ergibt sich ein bestimmtes Bezugsverhältnis von alten zu neuen Aktien.

Welche Aktionäre können junge Aktien erwerben?

Junge Aktien können von allen Altaktionären erworben werden, wenn sie von der AG ein Bezugsrecht erhalten. Macht ein Altaktionär keinen Gebrauch von dem Bezugsrecht, kann die AG die jungen Aktien frei an der Börse handeln.

Das Bezugsrecht selbst kann ebenfalls am Kapitalmarkt verkauft werden.

Was bedeutet Ex-Bezugsrecht und Inhaber-Bezugsrecht?

Im Zusammenhang mit junge Aktien spielen die folgenden Aktionärsrechte eine bedeutsame Rolle:

• Ex-Bezugsrecht
• Inhaber-Bezugsrecht

Ex-Bezugsrecht

Ex-Bezugsrecht bedeutet, dass junge Aktien gehandelt werden, nachdem ein Altaktionär auf sein Bezugsrecht verzichtet hat. Diese jungen Aktien werden unter dem ursprünglichen Ausgabepreis gehandelt.

Inhaber-Bezugsrecht

Das Inhaber-Bezugsrecht steht den Aktionären einer AG zu, wenn die Aktiengesellschaft nach einer Kapitalerhöhung junge Aktien ausgibt. Das Bezugsrecht ist für den Altaktionär nicht verbindlich. Er muss es nicht zwangsweise in Anspruch nehmen, sondern hat lediglich die Möglichkeit eine Option auf den Kauf junger Aktien auszuüben.

Übungsfragen