Bei der arithmetisch-degressiven Abschreibung (AfA) sinken die jährlichen Abschreibungen von Jahr zu Jahr um einen konstanten Betrag. Im Gegensatz zur geometrisch-degressiven Methode ist auf diese Weise eine vollständige Abschreibung ohne Restwert möglich.
In dieser Lektion lernst du, inwiefern die arithmetisch-degressive Abschreibung für das externe und interne Rechnungswesen relevant ist und wie du die Abschreibungsbeträge berechnest. Zum Schluss stellen wir dir noch einige Übungsaufgaben zur Lernkontrolle zur Verfügung.
Anwendung der arithmetisch-degressiven Abschreibung
Für das externe Rechnungswesen hat die arithmetisch-degressive Abschreibung nur eingeschränkt Bedeutung, denn das Steuerrecht sieht diese Methode nicht vor. Bei der Erstellung des handelsrechtlichen Jahresabschlusses kann sie jedoch zur Anwendung kommen. Das führt zu Unterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanz.
Im internen Rechnungswesen gibt es keine Beschränkungen, was die Wahl der Methode angeht. Es geht es primär um die verursachungsgerechte Erfassung der Abnutzung als Kosten. Hier eignet sich die arithmetisch-degressive Abschreibung für Wirtschaftsgüter, bei denen man von einem im Zeitverlauf gleichmäßig abnehmenden Wertverlust ausgehen kann.
Aufstellung des Abschreibungsplans
Die ‚digitale Abschreibung‘ ist die häufigste Form der arithmetisch-degressiven Methode, weshalb sich die folgenden Ausführungen darauf beziehen. Das bedeutet, der Degressionsbetrag wird nicht willkürlich festgelegt, sondern anhand der Nutzungsdauer und der Abschreibungsgrundlage berechnet.
Die Aufstellung des Abschreibungsplans erfordert daher folgende Schritte:
- Berechnung des Degressionsbetrags
- Bestimmung der Abschreibungsbeträge
- Ermittlung der Restwerte
Berechnung des Degressionsbetrags
Der Degressionsbetrag errechnet sich wie folgt:
Der Degressionsbetrag wird folgendermaßen berechnet:
Für die bilanzielle Abschreibung im externen Rechnungswesen legt man dabei die Anschaffungs- oder Herstellungskosten zugrunde und schreibt vollständig ab. Es gibt keinen Restwert. Die kalkulatorische Abschreibung im internen Rechnungswesen geht von den Wiederbeschaffungskosten aus und es kann ein Restwert stehen bleiben. Bei der Berechnung muss dieser zuerst vom Wiederbeschaffungswert abgezogen werden.
Folgende Formel führt zum gleichen Ergebnis. Sie ist vor allem bei einer längeren Abschreibungsdauer einfacher anzuwenden:
Degressionsbetrag berechnen bei bilanzieller Abschreibung:
Degressionsbetrag berechnen bei kalkulatorischer Abschreibung:
Legende:
- D: Degressionsbetrag
- n: Anzahl der Nutzungsjahre
- AHK: Anschaffungs- oder Herstellungskosten
- WK: Wiederbeschaffungskosten
- RW: Restwert im Jahr n
Bestimmung der Abschreibungsbeträge
Der Abschreibungsbetrag für das erste Jahr ergibt sich durch Multiplikation des Degressionsbetrags mit der Nutzungsdauer. Für die folgenden Jahre wird jeweils der Degressionsbetrag von der Abschreibung des vorhergehenden Jahres abgezogen.
Alternativ kann man die Abschreibung für ein bestimmtes Jahr auch nach folgender Formel berechnen:
Durch fortlaufende Subtraktion des Degressionsbetrags erhält man die Abschreibungsbeträge der folgenden Jahre: 1.200 €, 900 €, 600 € und 300 €.
Bei alternativer Anwendung der genannten Formel erfolgt die Berechnung z. B. für das Jahr 3 auf diese Weise:
Ermittlung der Restwerte
Den Abschreibungsbetrag für das erste Jahr zieht man vom Wiederbeschaffungswert bzw. von den Anschaffungs- oder Herstellungskosten ab, um den Restwert am Jahresende zu erhalten. Davon wird wiederum die Abschreibung des zweiten Jahres abgezogen usw..
Jahr | Abschreibung (€) | Restwert (€) |
---|---|---|
1 | 1.500 | 3.500 |
2 | 1.200 | 2.300 |
3 | 900 | 1.400 |
4 | 600 | 800 |
5 | 300 | 500 |
Am zugehörigen Diagramm wird sichtbar, dass die Abschreibungen im Zeitverlauf gleichmäßig, aber die Restwerte zu Beginn stärker abnehmen.
Übungsfragen
#1. Wofür darf die arithmetisch-degressive Abschreibung NICHT verwendet werden?
#2. Von welcher Entwicklung des Wertverlusts im Zeitverlauf geht die arithmetisch-degressive Abschreibung aus?
#3. Was ist der Degressionsbetrag?
#4. Kann man ein Wirtschaftsgut mit der arithmetisch-degressiven Methode vollständig abschreiben?
#5. Wie hoch ist die Abschreibung im 6. Jahr, wenn ein Wirtschaftsgut 15 Jahre lang genutzt werden soll und der Degressionsbetrag 100 € beträgt.
Ergebnisse
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