Befindet sich eine Volkswirtschaft im außenwirtschaftlichen Gleichgewicht, besteht zwischen dem Import und dem Export von Waren und Dienstleistungen kein Unterschied. Das außenwirtschaftliche Gleichgewicht ist eines von vier Zielen, die durch das magische Viereck festgelegt wurden. Die Vorgaben des magischen Vierecks sollen die Erreichung der wirtschaftspolitischen Ziele eines Staates unterstützen. Der entscheidende Indikator für das außenwirtschaftliche Gleichgewicht ist die Zahlungsbilanz.
In dieser Lektion wird das außenwirtschaftliche Gleichgewicht behandelt. Du erfährst, was für das außenwirtschaftliche Gleichgewicht bedeutsam ist und mit welchem Zielindikator es gemessen wird. Abschließend zeigen dir, welche Verbindung zwischen dem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht und dem magischen Viereck besteht. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: foreign trade balance
Welche Bedeutung hat das außenwirtschaftliche Gleichgewicht?
Die Bedeutung des außenwirtschaftlichen Gleichgewichts wird durch diese Faktoren deutlich:
- Vorteile des internationalen Handels
- Abbau von Monopolstellungen
Vom internationalen Handel kann eine Volkswirtschaft profitieren, wenn komparative Kostenvorteile genutzt werden können. Besteht für ein Land die Möglichkeit, ein Gut mit geringen Fixkosten herzustellen, betreibt es Handel mit einem Land, wo die Kosten für dieses Gut hoch sind. Als Gegenleistung werden Güter zur Verfügung gestellt, bei denen sich die Kostenverteilung genau umgekehrt verhält.
Durch grenzüberschreitende Beziehungen können Monopolstellungen abgebaut werden. Werden internationale Konkurrenten auf dem Markt zugelassen, verlieren Alleinanbieter von Produkten ihre Marktmacht. Der Wettbewerb wird intensiviert. Durch eine marktgerechtere Preispolitik ergeben sich Vorteile für die Nachfrageseite.
Die Zahlungsbilanz
Die Zahlungsbilanz besteht aus den folgenden fünf Teilbilanzen:
Handelsbilanz
In der Handelsbilanz werden auf der Aktivseite die Warenexporte einer Volkswirtschaft erfasst. Auf der Passivseite werden die Warenimporte des Staates ausgewiesen. Überwiegt am Ende des Jahres die Aktivseite – Handelsbilanzüberschuss – besteht gegenüber dem Ausland eine Zahlungsforderung. Sind die Warenimporte höher, wird in der Bilanz ein Handelsbilanzdefizit ausgewiesen. Das eigene Land muss gegenüber dem Ausland eine Zahlungsverbindlichkeit erfüllen.
Dienstleistungsbilanz
Die Dienstleistungsbilanz weist alle Zahlungen aus, die aufgrund grenzüberschreitender Dienstleistungen eingenommen und ausgegeben wurden. Die Dienstleistungsbilanz setzt sich insbesondere aus Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Patent- und Lizenzgebühren, Transportdienstleistungen und Beratungsleistungen zusammen.
Aus der Differenz zwischen den Exporten und Importen der Handelsbilanz und der Dienstleistungsbilanz wird der Außenbeitrag ermittelt.
Übertragungsbilanz
In der Übertragungsbilanz werden die unentgeltlichen Leistungen, die in den Staat kommen oder herausgehen, festgehalten. Für diese Leistungen gibt es keine Gegenleistung.
Kapitalbilanz
Die Kapitalbilanz weist die finanziellen Ströme einer Volkswirtschaft mit dem Ausland aus.
Devisenbilanz
Die Devisenbilanz bezieht sich auf die Devisen- und Goldbestände, die innerhalb einer bestimmten Periode zwischen der Volkswirtschaft und dem Ausland transferiert werden.
Was gehört zum magischen Viereck?
Zur Sicherung einer Volkswirtschaft sollen die Ziele des magischen Vierecks beitragen. Dies wurde im Stabilitätsgesetz von 1967 vereinbart und hat heute noch Bestand.
Das magische Viereck definiert sich durch diese Ziele:
- Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
- Stabiles Preisniveau
- Stetig wachsendes Wirtschaftswachstum
- Hoher Beschäftigungsstand
Stabiles Preisniveau
Die Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft werden mithilfe einer repräsentativen Auswahl in einem Warenkorb zusammengetragen. Ein stabiles Preisniveau soll dazu beitragen, dass die Preise für diesen Warenkorb für eine möglichst lange Zeit konstant bleiben.
Stetig wachsendes Wirtschaftswachstum
Mit einem stetig wachsenden Wirtschaftswachstum ist ein kontinuierlicher Anstieg der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung verbunden. Hauptsächlich möchte der Staat starke Schwankungen in der Konjunktur vermeiden. Durch Vermeidung dieser Abweichungen soll z. B. auf den Arbeitsmarkt und andere Bereiche der Volkswirtschaft eingewirkt werden.
Ein stetiges Wirtschaftswachstum ist deshalb bedeutsam, weil es den Wohlstand der Gesellschaft ausdrückt.
Hoher Beschäftigungsstand
Eine funktionierende Volkswirtschaft wird durch einen hohen Beschäftigungsstand ermöglicht. Ein Indikator für die Messung des Beschäftigungsstandes ist die Arbeitslosenquote. Liegt diese unter 3 %, besteht in der Volkswirtschaft Vollbeschäftigung.
Übungsfragen
#1. Mit welchem Indikator wird das außenwirtschaftliche Gleichgewicht überprüft?
#2. Welcher Teil ist kein Bereich der Zahlungsbilanz?
#3. Welche Bedeutung hat ein Handelsbilanzüberschuss?
#4. In welchem Zusammenhang stehen Handels- und Dienstleistungsbilanz?
#5. In welchem Teilbereich der Zahlungsbilanz werden die unentgeltlichen Leistungen einer Volkswirtschaft mit dem Ausland dargestellt?
#6. Wie hoch darf die Arbeitslosenquote sein, damit die Voraussetzung der Vollbeschäftigung erfüllt ist?
Ergebnisse
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