BWL-Lexikon.de
  • Home
  • Grundlagen
    • Aufbau eines Betriebs
    • Definitionen
    • Organisation
    • Personalwirtschaft
    • Planung und Entscheidung
    • Produktionsfaktoren
    • Unternehmensführung
  • BWL
    • Rechtsformen
    • Rechnungswesen
      • Finanzbuchhaltung
      • Kostenarten
      • Jahresabschluss
    • Marketing
    • Logistik
      • Logistik Kennzahlen
      • Beschaffung
      • Lagerverfahren
      • Materialarten
    • Kennzahlen
      • Bilanzkennzahlen
      • Produktivitätskennzahlen
      • Rentabilitätskennzahlen
      • Kennzahlen der GuV
  • VWL
    • Makroökonomie
    • Mikroökonomie
  • Fehler gefunden?

Du bist hier: Startseite » Alle Lektionen » VWL » Mikroökonomie » Kostenvorteile

Kostenvorteile

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Kostenvorteile können sich betriebswirtschaftlich oder volkswirtschaftlich dadurch ergeben, dass die Gesamtkosten bei der Herstellung eines Guts an einem Ort geringer sind als an einem anderen. Voraussetzung ist, dass es sich um exakt genau dasselbe Produktionsgut handelt. Die Kostenvorteile entstehen hauptsächlich in den Unternehmen einer Volkswirtschaft. Daneben können aber auch der Staat oder ausländische Firmen – beim Export oder Import ihrer Güter – Kostenvorteile generieren. Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft unterscheiden absolute und komparative Kostenvorteile

In dieser Lektion lernst du das Thema Kostenvorteile kennen. Wir erklären dir, was sich hinter dem Begriff verbirgt und wodurch sich absolute Kostenvorteile von komparativen Kostenvorteilen unterscheiden.Zur Vertiefung deiner Kenntnisse kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: cost benefits | cost advantages

Inhalt dieser Lektion

  • Was solltest du über Kostenvorteile wissen?
  • Was bedeutet absoluter Kostenvorteil?
  • Abgrenzung: Komparativer Kostenvorteil
  • Hindernisse bei Kostenvorteilen
  • Übungsfragen

Was solltest du über Kostenvorteile wissen?

Kostenvorteile ergeben sich dadurch, dass die Herstellungskosten eines Guts regional variieren.

Von den Kostenvorteilen profitieren:

  • Im Inland tätige Unternehmen
  • Ins Ausland exportierende Unternehmen
  • Ein Staat

Kostenvorteile wirken sich auf die Liquidität eines Unternehmens aus. Dies ist für ein produzierendes Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Denn jedes Unternehmen muss bei der Produktion eines Guts Kosten einkalkulieren, die vor, während und nach dem Produktionsprozess anfallen können.

Bevor das Unternehmen mit der Produktion beginnt, schafft es eine Maschine an. Diese wird über mehrere Jahre abgeschrieben. Außerdem müssen vor der eigentlichen Produktion Rohstoffe und andere Materialien beschafft werden, damit das Gut hergestellt werden kann. Während der Produktion entstehen Kosten durch die Nutzung der Produktionshalle und den Energieaufwand. Personalkosten fallen erst nach dem Produktionsprozess an, weil die Produktionsmaschine von mindestens einem Mitarbeiter bedient werden muss.

Kostenvorteile können sich hier vor, während und nach dem Produktionsprozess ergeben. Sie können z. B. standortbedingt sein.

Beispiel: Kostenvorteile
In der ”Schreinerei GmbH” am Standort A werden Möbel aus Holz angefertigt. Das notwendige Holz bezieht das Unternehmen von einem Sägewerk, das 50 Kilometer entfernt ist. Die Transportkosten für die Lieferung des Materials betragen monatlich zwischen 200 Euro und 300 Euro. Die ”Tischler KG” produziert ebenfalls Möbel aus Holz. Sie profitiert davon, dass das Sägewerk keine fünf Kilometer entfernt ist. Weil Mitarbeiter der KG das Holz am Sägewerk abholen, muss die ”Tischler KG” keine Transportkosten veranschlagen. Hierdurch ergibt sich gegenüber der ”Schreinerei GmbH” ein Kostenvorteil.
Kostenvorteile: Absoluter und komparativer Kostenvorteil
Kostenvorteile: Absoluter und komparativer Kostenvorteil

Was bedeutet absoluter Kostenvorteil?

Gedanklicher Vater des absoluten Kostenvorteils war der britische Wirtschaftler Adam Smith. Er gelangte schon im Jahr 1776 zu der Ansicht, dass ein Unternehmen bei der Produktion eines Guts auch den Kostenvorteil im Blick haben muss. Nach seiner Ansicht würde sich die Möglichkeit der absoluten Kostenvorteile positiv auf den Handel der einzelnen Staaten untereinander auswirken. Würde jedes Land das Gut produzieren, was es am günstigsten herstellen kann, könnte jede Volkswirtschaft für sich einen eigenen Nutzen ziehen.

Beispiel: Absoluter Kostenvorteil
Für die Herstellung eines Autos muss ein Unternehmen in Frankreich dem Mitarbeiter 12 Euro pro Stunde zahlen. In Deutschland betragen die Personalkosten 15 Euro für jede Arbeitsstunde. Hier liegt der Kostenvorteil beim Staat, wenn mehr Unternehmen ihre Autos in Frankreich produzieren lassen.

Abgrenzung: Komparativer Kostenvorteil

Für die Entwicklung des komparativen Kostenvorteils war Anfang des 19. Jahrhunderts der britische Ökonom David Ricardo verantwortlich. Aufbauend auf der Theorie des absoluten Kostenvorteils ging Ricardo davon aus, dass auch der internationale Handel von Kostenvorteilen profitieren kann. Dies ist z. B. der Fall, wenn den Kostennachteilen eines Landes die Kostenvorteile eines anderen Landes gegenüberstehen.

Komparative Kostenvorteile entstehen aber nicht nur länderübergreifend. Sie ergeben sich auch in unterschiedlichen Regionen oder zwischen zwei Unternehmen. Entscheidend ist, dass ein Unternehmen das Gut zu geringeren Opportunitätskosten produzieren kann als der Konkurrent. Als Opportunitätskosten gilt in der Betriebswirtschaftslehre der entgangene Nutzen, der durch entsteht, dass ein Unternehmen eine andere Handlungsalternative gewählt hat.

Opportunitätskosten entstehen z. B., wenn ein Unternehmen sich zwischen zwei Investitionsalternativen entscheiden muss. Schafft das Unternehmen die Maschine 1 an, kann es nicht von dem Nutzen profitieren, den es beim Kauf der Maschine 2 gehabt hätte.

Hindernisse bei Kostenvorteilen

Sowohl beim absoluten als auch beim komparativen Kostenvorteil gilt, dass der internationale Handel durch Hindernisse gehemmt werden kann. Solche Handelshemmnisse und -beschränkungen können dazu führen, dass Güter – trotz Kostennachteilen – im eigenen Land produziert werden.

Auch Zölle, wie Antidumping-Zölle, oder Subventionen gehören zu den Handelshemmnissen, genauso wie die Normung von Gütern oder Vorschriften zur Erfüllung gesundheitlicher oder technischer Standards.

Übungsfragen

#1. Wer kann nicht von Kostenvorteilen im wirtschaftlichen Sinn profitieren?

#2. Welcher Ökonom beschäftigte sich schon 1776 mit absoluten Kostenvorteilen?

#3. Was bedeutet komparativer Kostenvorteil?

#4. Die Einsparung welcher Kosten ermöglicht einem Unternehmen einen komparativen Kostenvorteil?

Fertig

Ergebnis

Könnte dich auch interessieren:

Absolute Kostenvorteile - Beispiel

Absolute Kostenvorteile

Absolute Kostenvorteile beschreiben den Zustand, dass ein Land bei der Produktion einer bestimmten Ware finanzielle Vorteile gegenüber einem anderen Land … weiterlesen >>

Opportunitätskosten (Verzichtskosten): Nettonutzen, tatsächlicher Nutzen & Opportunität

Opportunitätskosten

Bei den Opportunitätskosten handelt es sich um Alternativkosten, die entgangene Erträge oder Nutzen im Vergleich zu einer anderen Handlungsalternative abbilden. … weiterlesen >>

Angebotskurve

Angebotsfunktion

Die Angebotsfunktion stellt dar, wie viele Produkte die Hersteller in Relation zum Preis anbieten. Die Angebotsfunktion stellt somit den Zusammenhang … weiterlesen >>

Betriebsoptimum vs. Betriebsminimum

Betriebsoptimum

Das Betriebsoptimum entspricht dem Minimum der durchschnittlichen Stückkosten. Stückkosten wendet das Unternehmen für die Herstellung eines einzelnen Produkts auf. Sie … weiterlesen >>

Budgetgerade

Budgetgerade

Die Budgetgerade ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl, die sich auf die privaten Haushalte bezieht. Konsumenten müssen das ihnen zur Verfügung stehende … weiterlesen >>

Nichts passendes dabei?

Erkunde andere Fachbereiche oder benutze die Suchfunktion. Falls Du keine Antwort auf Deine Frage findest, schick uns gerne eine Nachricht, wir versuchen dann passenden Content für Dich zu schaffen.

Zur Übersicht
Oder lieber die Suche benutzen?
  • Eselsbrücke
  • |
  • Buchungssatz
  • |
  • Formeln
  • |
  • Beispiele
  • |
  • Grafiken
  • |
  • Definition
  • |
  • Übungsfragen
  • © BWL-Lexikon.de
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Cookie Einstellungen
Fehler gefunden?

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, uns dein Feedback zu geben. Bitte beschreibe so genau wie möglich wo du einen Fehler gefunden hast.