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Magisches Sechseck

Enthält: Definition · Grafiken · Übungsfragen

Das Magis­che Sech­seck der Wirtschaft­spoli­tik basiert auf den vier quan­ti­ta­tiv­en Zie­len des Magis­chen Vierecks, die um zwei qual­i­ta­tive Ziele zum Magis­chen Sech­seck erweit­ert wer­den. Im Fokus ste­hen Frei­heit, Sicher­heit, Gerechtigkeit und Wohl­stand. Die Abwehr von Gefahren, die durch Umweltver­schmutzung und Kli­mawan­del entste­hen, sowie eine gerechte Einkom­mens- und Ver­mö­gensverteilung sind die Inhalte der qual­i­ta­tiv­en Ziele des Magis­chen Sech­secks. Insoweit spie­len nicht nur rein wirtschaft­spoli­tis­che Ziele eine tra­gende Rolle, son­dern auch gesellschaft­spoli­tis­che Werte. 

In dieser Lek­tion lernst du das Magis­che Sech­seck ken­nen, das die Summe aus qual­i­ta­tiv­en und quan­ti­ta­tiv­en Zie­len ist. Die Übungs­fra­gen am Ende der Lek­tion helfen dir, deinen aktuellen Wis­sens­stand zu prüfen. 

Englisch: mag­i­cal hexagon

Inhalt dieser Lektion

  • Wann ist das Magis­che Sech­seck von Bedeutung?
  • Das Magis­che Sech­seck: Qual­i­ta­tive und quan­ti­ta­tive Ziele
    • Möglichst hoher Beschäftigungsgrad
    • Stetes und angemessenes Wirtschaftswachstum
    • Sta­biles Preisniveau
    • Außen­wirtschaftlich­es Gleichgewicht
    • Erhal­tung ein­er lebenswerten Umwelt
    • Gerechte Einkom­mens- und Vermögensverteilung
  • Übungs­fra­gen

Wann ist das Magische Sechseck von Bedeutung?

Das Magis­che Sech­seck spielt eine wichtige Rolle bei:

  • Unternehmensführung
  • Mitar­beit­er­führung
  • Ausweit­en der Marktposition
  • Nutzung von Steuervorteilen
  • Glob­al­isierung
  • Expan­sions­be­stre­bun­gen im In- und Ausland
  • Struk­turellen Verbesserungen
  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Umge­hen von Kapitalbeteiligungsgrenzen
  • Inte­gra­tion von akquiri­erten Unternehmen
  • Haf­tungsrechtlichen Fragen

Das Magische Sechseck: Qualitative und quantitative Ziele

Magisches Sechseck - Ziele der Wirtschaftspolitik
Magis­ches Sech­seck — Ziele der Wirtschaftspolitik

Das Magis­che Sech­seck ist die Summe aus den vier quan­ti­ta­tiv­en Zie­len des Magis­chen Vierecks und den zwei qual­i­ta­tiv­en Zie­len des Magis­chen Sechsecks. 

Quan­ti­ta­tive Ziele oder Magis­ches Viereck:

  • Möglichst hoher Beschäf­ti­gungs­grad
  • Stetes und angemessenes Wirtschaftswach­s­tum
  • Sta­biles Preisniveau
  • Außen­wirtschaftlich­es Gleichgewicht

Qual­i­ta­tive Ziele oder Magis­ches Sechseck:

  • Erhal­tung ein­er lebenswerten Umwelt
  • Gerechte Einkom­mens- und Vermögensverteilung

Wer­den die wirtschaftlichen beziehungsweise quan­ti­ta­tiv­en Ziele gle­ichzeit­ig und voll­ständig erre­icht, hat sich ein makroökonomis­ches Gle­ichgewicht eingestellt. 

Die Beze­ich­nung “magisch” deutet darauf hin, dass es dem Grunde unmöglich ist, alle vier beziehungsweise sechs Ziele gle­ichzeit­ig zu erfüllen. Das liegt daran, dass die ver­schiede­nen Zielset­zun­gen nicht kon­gru­ent sind und deshalb nicht miteinan­der in Ein­klang gebracht wer­den kön­nen. Zwangsläu­fige Fol­gen des Ver­suchs, alle Ziele gle­ichzeit­ig zu erfüllen, sind steigende Infla­tion, sink­ende Investi­tio­nen und eine steigende Arbeitslosigkeit. 

Möglichst hoher Beschäftigungsgrad

Ein möglichst hoher Beschäf­ti­gungs­grad ist eines der wichtig­sten von ins­ge­samt sechs Zie­len in der deutschen Wirtschaft­spoli­tik. Das set­zt voraus, dass es fast keine Arbeit­slosigkeit gibt. Dieses Ziel gilt als erre­icht, wenn die Arbeit­slosen­quote bei rund 3 % oder darunter liegt. 

Ein hoher Beschäf­ti­gungs­stand sowie das Ziel eines steti­gen und angemesse­nen Wirtschaftswach­s­tums ste­hen in einem pos­i­tiv­en Zusam­men­hang. Wächst die Wirtschaft, nimmt auch der Grad der Beschäf­ti­gung zu. Das bedeutet eine höhere Kaufkraft, sodass mehr Arbeit­nehmer eingestellt wer­den, um die steigende Kon­sum­nach­frage zu befriedigen. 

Ein hoher Beschäf­ti­gungs­stand geht regelmäßig mit hohen Unternehmensgewin­nen ein­her, was durch pos­i­tive Rah­menbe­din­gun­gen begün­stigt wird. So, wie sich pos­i­tive Entwick­lun­gen gegen­seit­ig fördern, kön­nen auch neg­a­tive Entwick­lun­gen über­tra­gen wer­den. Eine schrumpfende Wirtschaft­sleis­tung wirkt sich neg­a­tiv auf die Beschäf­ti­gung aus, die infolgedessen sinkt. Gle­ichzeit­ig stag­nieren oder sinken Löhne und Gehäl­ter, was gle­icher­maßen für die Nach­frage gilt, was sich wiederum neg­a­tiv auf die Kaufkraft auswirkt. 

Stetes und angemessenes Wirtschaftswachstum

Notwendi­ge Bedin­gung für die langfristige Sta­bil­ität eines Lan­des ist ein stetes und angemessenes Wach­s­tum der Wirtschaft. Dieses zweite Ziel des Magis­chen Sech­seck­es set­zt wiederum eine hohe Beschäf­ti­gungsquote voraus, wodurch die Kaufkraft gestärkt wird, und die Steuere­in­nah­men für den Staat fließen. Das ist ein Kreis­lauf, der ohne den Han­del nicht funk­tion­ieren würde. 

Wichtig ist, dass das Wirtschaftswach­s­tum angemessen ist, wobei eine Steigerung des Brut­toin­land­spro­duk­tes (BIP) von bis zu 5 % jährlich ide­al ist. Angemessen deshalb, weil ein zu schnelles Wirtschaftswach­s­tum unter anderem das Preis­niveau desta­bil­isieren kann, mit der Folge, dass die Beschäf­ti­gungszahlen sinken. Bei einem zu schnellen Wirtschaftswach­s­tum kann auch das außen­wirtschaftliche Gle­ichgewicht ins Wanken ger­at­en, woraus sich eine Wirtschaft­skrise entwick­eln kann. Gle­ich­es gilt für ein zu geringes Wach­s­tum. Staatliche Lenkungs­maß­nah­men kön­nen beispiel­sweise Steuersenkun­gen oder Steuer­erhöhun­gen sein.

Was ist das Brut­toin­land­spro­dukt?

Steigt die wirtschaftliche Leis­tungs­fähigkeit eines Lan­des, zeigt sich dieses Wirtschaftswach­s­tum beim Brut­toin­land­spro­dukt. Es wird aus allen Gütern und Dien­stleis­tun­gen errech­net, die inner­halb eines bes­timmten Zeitraums in einem Land erbracht wer­den. Zuständig für die Berech­nung des BIP ist das Sta­tis­tis­che Bun­de­samt. Nicht dazu zählen Waren, die von deutschen Fir­men im Aus­land pro­duziert wer­den. Das Brut­toin­land­spro­dukt sagt jedoch nichts über den tat­säch­lichen Wohl­stand eines Lan­des aus. 

Stabiles Preisniveau

Voraus­set­zung für eine funk­tion­ierende Mark­twirtschaft ist ein sta­biles Preis­niveau, das das dritte Ziel inner­halb des Magis­chen Sech­seck­es ist. Es erlaubt nicht nur Anschaf­fun­gen und Investi­tio­nen, son­dern sichert auch den sozialen Frieden. Ein sta­biles Preis­niveau wird unter anderem begün­stigt durch gemäßigte Lohn­ab­schlüsse im Rah­men von Tar­ifver­hand­lun­gen sowie durch die Schaf­fung von Anreizen, um die inländis­che Nach­frage zu steigern. 

Finanzpoli­tis­che Lenkungs­maß­nah­men kön­nen eine Anhebung des Leitzins­es und eine damit ein­herge­hende Reduzierung der Geld­menge auf dem Markt sein. Nach Auf­fas­sung der Europäis­chen Zen­tral­bank (EZB) ist eine Infla­tion­srate von 2 % ide­al für ein sta­biles Preis­niveau, während eine ras­ant steigende Rate zu einem enor­men Wertver­lust bei nahezu allen Gütern führt. 

Außenwirtschaftliches Gleichgewicht

Das vierte Ziel des Magis­chen Sech­seck­es ist das außen­wirtschaftliche Gle­ichgewicht, das die Voraus­set­zung für gute Han­dels­beziehun­gen ist. Außen­wirtschaftlich­es Gle­ichgewicht bedeutet, dass sich Import und Export eines Lan­des aneinan­der angle­ichen. Wer über­wiegend Import betreibt, kann keine funk­tion­ierende Bin­nen­wirtschaft auf­bauen, wobei die Han­dels­bi­lanz über das Brut­toin­land­spro­dukt gemessen wird. 

Maßge­blich ist die Außen­beitragsquote, für deren Ermit­tlung die Importe von den Exporten abge­zo­gen und durch das BIP geteilt wer­den. Außen­poli­tis­ches Gle­ichgewicht kann durch gezielte Maß­nah­men erre­icht wer­den, beispiel­sweise durch Ein­fuhrbeschränkun­gen oder die Ein­führung von Exportzöllen.

Erhaltung einer lebenswerten Umwelt

Ein qual­i­ta­tives und das fün­fte Ziel des Magis­chen Sech­seck­es ist die Erhal­tung ein­er lebenswerten Umwelt, die in Art. 20a GG (Grundge­setz) seit 1994 ver­fas­sungsrechtlich garantiert ist. Seit­dem sind rund 300 Geset­ze und Verord­nun­gen zum Umweltschutz erlassen wor­den, die einen eige­nen Rechts­bere­ich unter dem Sam­mel­be­griff Umweltschutzrecht bilden. Noch davor, näm­lich im Jahr 1986, wurde das Bun­desmin­is­teri­um für Umwelt, Naturschutz und Reak­tor­sicher­heit eingerichtet. 

Heute ist der Umweltschutz nicht nur Gegen­stand der Wirtschaft­spoli­tik, son­dern zu einem schützenswerten Wirtschafts­fak­tor gewor­den. Die Erhal­tung ein­er lebenswerten Umwelt ist ein Ziel, das dem wirtschaftlichen Wach­s­tum ent­ge­gen­ste­ht. So wer­den beispiel­sweise für die Holzwirtschaft genutzte Wälder nicht ohne Weit­eres abge­holzt. Auch der Bau von Straßen, der zu ein­er Verbesserung der Infra­struk­tur und der Verkehr­swege führt, ist aus Grün­den des Umweltschutzes nicht so ein­fach möglich. 

Das zweite Ziel des Magis­chen Sech­secks — ein stetes und angemessenes Wirtschaftswach­s­tum — und das fün­fte Ziel — die Erhal­tung ein­er lebenswerten Umwelt — sind also oft­mals kon­trär zueinan­der. Das verdeut­licht, dass eine uneingeschränk­te Umset­zung des Magis­chen Sech­secks nicht ohne Schwierigkeit­en möglich ist. 

Gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung

Das sech­ste Ziel im Magis­chen Sech­seck ist der soziale Aus­gle­ich durch eine gerechte Verteilung von Einkom­men und Ver­mö­gen. Dieses Ziel ist mit dem in Deutsch­land prak­tizierten Mod­ell der sozialen Mark­twirtschaft nicht real­isier­bar. Neben der Sicherung per­sön­lich­er Frei­heit­srechte, zum Beispiel das Recht auf freie wirtschaftliche Betä­ti­gung und der Möglichkeit, ein selb­st­ständi­ges Gewerbe zu grün­den, geht die Gewährleis­tung des mark­twirtschaftlichen Wet­tbe­werbs einher. 

Zu den Gestal­tungsmerk­malen der sozialen Mark­twirtschaft gehören:

  • die freie Preis­bil­dung für Güter und Leistungen
  • Gewinnstreben als Leistungsanreiz
  • das Pri­vateigen­tum an den Produktionsmitteln

Die im sech­sten Ziel des Magis­chen Sech­secks definierte gerechte Einkom­mens- und Ver­mö­gensverteilung lässt sich nicht beliebig bilden, son­dern ist von Ange­bot und Nach­frage abhängig. 

Allein das Gewinnstreben als Leis­tungsan­reiz betont den Charak­ter ein­er Leis­tungs­ge­sellschaft, die nicht kon­gru­ent ist mit ein­er gerecht­en Verteilung von Einkom­men und Ver­mö­gen. Stattdessen schützt ein Netz von Sozialleis­tun­gen diejeni­gen vor wirtschaftlich­er Not, denen Eigen­ver­ant­wor­tung aus unter­schiedlichen Grün­den nicht möglich ist. 

Übungsfragen

#1. Welche Werte stehen im Fokus des Magischen Sechsecks? 

#2. Das Magische Sechseck beinhaltet die wirtschaftspolitischen Ziele des Magischen Vierecks. Welche Inhalte haben die beiden Ziele, die es zum Magischen Sechseck machen? 

#3. Innerhalb des Magischen Sechsecks gibt es insbesondere zwei Ziele, die zueinander konträr sind und für Konfliktpotenzial sorgen. Welche beiden Ziele sind das? 

#4. Werden alle wirtschaftlichen und qualitativen Ziele des Magischen Sechsecks erreicht, spricht man in betriebswirtschaftlicher Hinsicht von einem … 

Fer­tig

Ergebnis

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