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Bedürfnisse und Bedarf

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Bedürfnis und Bedarf beschreiben in der Wirtschaftslehre zwei unterschiedliche Sachverhalte. Ein Bedürfnis resultiert aus einem subjektiv empfundenen Mangel. Sobald ein materielles Bedürfnis in einem konkreten Wunsch mündet, den sich die jeweilige Person auch finanziell leisten kann, wird es zum Bedarf. Äußert die Person gegenüber einem Anbieter eine entsprechende Kaufabsicht, spricht man von Nachfrage.

In dieser Lektion lernst du, inwiefern das Thema volks- und betriebswirtschaftlich relevant ist, welche Arten von Bedürfnissen es gibt und wie daraus der Bedarf und die Nachfrage entstehen.

Inhalt dieser Lektion

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  • Warum beschäftigt sich die Wirtschaftslehre mit Bedürfnissen und Bedarf?
  • Bedürfnisse
    • Was sind Bedürfnisse?
    • Wie lassen sich Bedürfnisse kategorisieren?
      • Primär- und Sekundärbedürfnisse
      • Bedürfnispyramide nach Maslow
      • Materielle und immaterielle Bedürfnisse
      • Individual- und Kollektivbedürfnisse
  • Bedarf
    • Was versteht man unter Bedarf?
    • Originärer und derivativer Bedarf
    • Wie hängen Bedarf und Nachfrage zusammen?
  • Übungsaufgaben
  • Ergebnisse

Warum beschäftigt sich die Wirtschaftslehre mit Bedürfnissen und Bedarf?

In welchem Maß die Nachfrage durch das Angebot am Markt befriedigt wird, beeinflusst aus volkswirtschaftlicher Sicht die Preisbildung und das Konsumentenverhalten. Da die Nachfrage aus dem Bedarf und somit aus den Bedürfnissen der Menschen resultiert, sind diese einzelnen Stadien und ihre Abhängigkeiten voneinander für wirtschaftswissenschaftliche Betrachtungen interessant.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht geht es vor allem um die Analyse und Prognose der Bedarfs- und Nachfrageentwicklung, die sich letztendlich ebenfalls aus den Bedürfnissen der Konsumenten ergibt. Wie gut ein Unternehmen mit passenden Angeboten darauf reagieren kann, ist einer seiner wichtigsten Erfolgsfaktoren. Daneben kann auch das Interesse im Mittelpunkt stehen, Bedürfnisse durch Werbung gezielt zu wecken und somit die eigenen Absatzmöglichkeiten zu erweitern.

Bedürfnisse

Bedürfnisse sind der Antrieb dafür, dass Menschen überhaupt handeln. Sie bilden deshalb die Basis für die gesamte Wirtschaft.

Was sind Bedürfnisse?

Ein Bedürfnis ist das Verlangen, einen subjektiv empfundenen Mangel zu beheben. Dabei geht es noch nicht um einen konkreten Wunsch.

Beispiel: Bedürfnis
Eine Person hat Hunger (= Mangel) und deshalb das Bedürfnis, etwas zu essen. Mit welchen Lebensmitteln der Hunger gestillt werden soll, ist zunächst nicht relevant.

Wie lassen sich Bedürfnisse kategorisieren?

Es gibt sehr unterschiedliche menschliche Bedürfnisse. Für die nähere Beschäftigung damit ist die Einteilung in Kategorien hilfreich. Dafür existieren mehrere Ansätze.

Primär- und Sekundärbedürfnisse

Diese Kategorisierung berücksichtigt, dass Bedürfnisse für Menschen unterschiedlich wichtig sind. Dementsprechend ist die Beseitigung des Mangels mehr oder weniger dringend.

In diesem Sinne lassen sich folgende Gruppen unterscheiden:

Primär- und Sekundärbedürfnisse
Primär- und Sekundärbedürfnisse
Primärbedürfnisse:

Primärbedürfnisse decken das Existenzminimum ab und haben deshalb Vorrang.

Sie lassen sich unterteilen in:

  • Existenzbedürfnisse, die einen Menschen am Leben erhalten (Nahrung, Trinken, Kleidung)
  • Grundbedürfnisse, die gesellschaftlich als notwendig betrachtet werden (Wohnung, Sicherheit, Freiheit)
Sekundärbedürfnisse:

Befriedigung der Sekundär- oder auch Wahlbedürfnisse erhöht die Lebensqualität. Bei einem Verzicht bleibt die Existenz aber trotzdem gewahrt.

Man unterscheidet:

  • Kulturbedürfnisse, die im jeweiligen Kulturkreis zum Standard gehören (Auto, Computer, Reisen)
  • Luxusbedürfnisse, die über das allgemein Übliche hinausgehen (Villa, Jacht, Schmuck)

Bedürfnispyramide nach Maslow

Die Bedürfnishierarchie nach Maslow teilt menschliche Bedürfnisse in 5 Stufen ein. Das Modell sagt aus, dass die Bedürfnisse eines Menschen auf einer Stufe weitestgehend erfüllt sein müssen, bevor die der nächsten Stufe für ihn interessant werden.

Meist wird diese Hierarchie in Pyramidenform mit den folgenden fünf Ebenen dargestellt:

  1. Physiologische Bedürfnisse: Nahrung, Trinken, Schlafen
  2. Sicherheitsbedürfnisse: persönliche Sicherheit, Sicherheit des Einkommens und der Wohnung
  3. Soziale Bedürfnisse: Freundschaft, Gruppenzugehörigkeit
  4. Individualbedürfnisse: Wertschätzung, Status
  5. Selbstverwirklichung: Potenzialentfaltung
Bedürfnispyramide nach Maslow
Bedürfnispyramide nach Maslow

Materielle und immaterielle Bedürfnisse

Eine weitere Unterscheidung ist besonders hinsichtlich der wirtschaftlichen Bedeutung menschlicher Bedürfnisse wichtig.

Es geht um:

  • Materielle Bedürfnisse, die man mit dem Kauf von Waren oder Dienstleistungen erfüllen kann (Nahrung, Kleidung, Mobilität)
  • Immaterielle Bedürfnisse, die sich nicht durch Kauf befriedigen lassen (Wertschätzung, Freundschaft)

Für Betrachtungen aus wirtschaftlicher Sicht sind nur die materiellen Bedürfnisse wichtig. Immaterielle Bedürfnisse wirken sich nicht direkt auf die Bedarfs- und Nachfrageentstehung am Markt aus.

Individual- und Kollektivbedürfnisse

Bedürfnisse lassen sich auch dahingehend kategorisieren, wem sie entstehen. In diesem Zusammenhang unterscheidet man:

  • Individuelle Bedürfnisse einer einzelnen Person, die diese auch selbst erfüllen kann (unter anderem durch den Kauf von Produkten oder Dienstleistungen)
  • Kollektivbedürfnisse einer Gruppe, die nur gemeinschaftlich befriedigt werden können (Wasserversorgung für die Bürger einer Stadt, Sicherheit für die Besucher einer Veranstaltung)

Bedarf

Menschliche Bedürfnisse an sich sind für das Marktgeschehen noch nicht direkt relevant. Das gilt erst für den Bedarf, der unter bestimmten Voraussetzungen aus den Bedürfnissen entsteht.

Was versteht man unter Bedarf?

Unter Bedarf versteht man ein konkretisiertes, materielles Bedürfnis, für dessen Befriedigung ausreichend Kaufkraft vorhanden ist.
Beispiel: Bedarf
Einer Person fehlt es an persönlicher Mobilität (Mangel), woraus das Bedürfnis nach einem eigenen Fahrzeug entsteht. Sobald sich die Person ein konkretes Fahrzeugmodell wünscht, für das sie auch das notwendige Geld besitzt, wird das Bedürfnis zum Bedarf. Eine Kaufentscheidung ist hierfür noch keine Voraussetzung.

Originärer und derivativer Bedarf

Bedarf, der aus menschlichen Bedürfnissen entsteht, beeinflusst wiederum den Bedarf der Unternehmen.

Deshalb unterscheidet man die Bedarfsformen:

  • Originärer Bedarf, der nicht von anderem Bedarf abhängt (Bedarf der Endverbraucher)
  • Derivativer Bedarf, der sich aus anderem Bedarf ergibt (Bedarf der Unternehmen an Material, Energie und weiteren Produktionsfaktoren)
Beispiel: Originärer und derivativer Bedarf
Aus dem originären Bedarf der Verbraucher an Backwaren ergibt sich für eine Bäckerei der derivative Bedarf an Backzutaten, Energie, Wasser und Arbeitskraft.

Wie hängen Bedarf und Nachfrage zusammen?

Sobald aus dem Bedarf eine Kaufentscheidung resultiert, mit welcher die jeweilige Person auf dem Markt auftritt, spricht man von Nachfrage.

Beispiel: Bedarf und Nachfrage
Das Bedürfnis einer Person nach mehr Mobilität mündet in dem Bedarf an einem bestimmten Fahrrad. Wenn sie ein Geschäft aufsucht, und ihre Kaufabsicht für das Fahrrad äußert, spricht man von Nachfrage.

Die folgende Übersicht zeigt, wie aus menschlichen Bedürfnissen Bedarf und Nachfrage entstehen:

Bedarf und Nachfrage
Bedarf und Nachfrage

Übungsaufgaben

 

#1. Was ist für Unternehmen KEIN Grund, sich mit Bedürfnissen und Bedarf zu beschäftigen?

#2. Wenn die Existenzbedürfnisse eines Menschen nicht erfüllt werden, wird er daran sterben. Stimmt diese Aussage?

#3. Welches der folgenden Bedürfnisse hat keinen wirtschaftlich relevanten Bedarf zur Folge?

#4. Aus welchen Bedürfnissen kann Bedarf entstehen?

#5. Zu welchem Zeitpunkt entsteht im folgenden Beispiel der Bedarf?

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Ergebnisse

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Häufig gestellte Fragen zu Bedürfnissen und Bedarf

Bedürfnisse sind grundlegende Verlangen oder Mangelempfinden, die jedoch nicht konkretisiert wurden. Beim Bedarf geht es um ein konkretes Bedürfnis, das erfüllt werden soll.

In der Maslowschen Bedürfnispyramide gibt es diese 5 Bedürfnisse:

  • Physiologische Bedürfnisse
  • Sicherheitsbedürfnisse
  • Soziale Bedürfnisse
  • Individualbedürfnisse
  • Selbstverwirklichung

Bedürfnisse hat der Mensch von Grund auf. Besteht die erforderliche Kaufkraft, kann ein Bedürfnis zum Bedarf werden: Es wird konkretisiert und kanalisiert, sodass die Nachfrage für ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung wird.

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