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Durchschnittswertprinzip

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Übungsfragen

Das Durchschnittswertprinzip gehört zu den Kostenzurechnungsprinzipien. Es wird in erster Linie im Vollkostenrechnungssystem genutzt, um beschäftigungsfixe Gemeinkosten auf die Produkteinheiten umzulegen. Die Verteilung der Kosten auf die Kostenträger erfolgt mittels einer statistischen Beziehungszahl.

In dieser Lektion erklären wir dir, was das Durchschnittswertprinzip ist, welche beiden Verfahren es gibt und warum es in der Praxis kaum bis gar nicht mehr verwendet wird. Am Schluss der Lektion stellen wir dir einige Übungsfragen zur Lernkontrolle zur Verfügung.

  • Synonym: Durchschnittsprinzip
  • Englisch: principle of average

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was ist das Durchschnittswertprinzip?
    • Das Plausibilitätsprinzip
    • Das Tragfähigkeitsprinzip
  • Kritik am Durchschnittswertprinzip
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was ist das Durchschnittswertprinzip?

Das Durchschnittswertprinzip stammt aus der Kosten- und Leistungsrechnung und gehört zu den Kostenzurechnungsverfahren. Es handelt sich um ein sogenanntes ‘eindimensionales Kostenzurechnungsprinzip’, auf dessen Grundlage Kosten mittels einer statistischen Beziehungszahl auf die Kostenträger verteilt werden.

Anwendung findet dieses Prinzip vor allem in der Vollkostenrechnung, wo die beschäftigungsfixen Gemeinkosten auf die Produkteinheiten umgerechnet werden.

Durchschnittswertprinzip: Verrechnungsprinzipien
Durchschnittswertprinzip: Verrechnungsprinzipien

Das Durchschnittswertprinzip wird in zwei Varianten verwendet:

  • als Plausibilitätsprinzip
  • als Tragfähigkeitsprinzip

Das Plausibilitätsprinzip

Beim Plausibilitätsprinzip wird als Bezugsgröße bzw. als Beziehungszahl eine andere Kostenart hinzugezogen.

Beispiel
Die Materialeinzelkosten betragen für Produkt A 15.000 €, für Produkt B 20.000 € und für Produkt C 5.000 €. Die Materialgemeinkosten betragen für alle drei Produkte gemeinsam 60.000 €.

Werden diese nach dem Einzelkostenschlüssel verteilt, sieht das Ganze so aus:

ProduktartenEinzelkostenAnteil in %Gemeinkosten
Produkt A15.000 €37,5%22.500 €
Produkt B20.000 €50,0%30.000 €
Produkt C5.000 €12,5%7.500 €
Summe40.000 €100%60.000 €

Das Tragfähigkeitsprinzip

Beim Tragfähigkeitsprinzip geht das Unternehmen davon aus, dass, je höher die Erlöse eines Produktes sind, diese auch höhere Kosten verursachen. Also werden die Kosten den einzelnen Produkten in Abhängigkeit von den Umsatzerlösen zugerechnet. Je höher der Erlös, desto tragfähiger das Produkt hinsichtlich der entstandenen Kosten.

Beispiel
Die zu verteilenden Kosten belaufen sich wie im ersten Beispiel auf insgesamt 60.000 €.

ProduktartenUmsatzerlöse im betrachteten ZeitraumAnteil in %Gemeinkosten
Produkt A40.000 €40,0%24.000 €
Produkt B35.000 €35,0%21.000 €
Produkt C25.000 €25,0%15.000 €
Summe100.000 €100,0%60.000 €

Kritik am Durchschnittswertprinzip

Die moderne Kostenrechnungstheorie lehnt das Durchschnittswertprinzip weitgehend ab. Mit diesen Verfahren lassen sich keine Kosten ermitteln, die als entscheidungsrelevant herangezogen werden könnten. Somit eignen sie sich nicht für die Kostenplanung und Kostenkontrolle. Das Durchschnittswertprinzip erlaubt keine nähere Analyse der Kosteneinflussgrößen, und auch die Ursachenanalyse für Abweichungen ist im Rahmen der Kostenkontrolle nicht möglich.

Übungsfragen

 

Ergebnisse

#1. Welche Aussage zum Durchschnittswertprinzip ist FALSCH?

#2. Wie lauten die Verfahren, in denen das Durchschnittswertprinzip angewandt wird?

#3. Welche Bezugsgröße bzw. welche Beziehungszahl wird beim Plausibilitätsprinzip herangezogen?

#4. Beim Tragfähigkeitsprinzip geht das Unternehmen davon aus, …

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Fertig

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