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Erfahrungskurve

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Die Erfahrungskurve ist ein Konzept, das bei der Produktion eines Unternehmens eine Rolle spielt. Es zielt darauf ab, dass die Kosten pro Stück konstant sinken, wenn die Produktionsmenge verdoppelt werden kann. Hier kann eine Reduzierung der Stückkosten von 20 bis 30 % festgestellt werden.

In diesem Abschnitt stellen wir dir die Erfahrungskurve vor. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und in welchem Zusammenhang die Erfahrungskurve und der Marktanteil eines Unternehmens stehen. Wir zeigen dir, wodurch die Erfahrungskurve sich von der Lernkurve abgrenzt und was du mit der Erfahrungskurvenanalyse ermitteln kannst. Abschließend stellen wir die Vor- und Nachteile des Erfahrungskurveneffekts gegenüber.

  • Englisch: experience curve
  • Synonym: Erfahrungskurveneffekt

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was solltest du über die Erfahrungskurve?
  • Erfahrungskurve und Marktanteil: Welcher Zusammenhang besteht?
  • Wodurch grenzt sich die Erfahrungskurve von der Lernkurve ab?
  • Was lässt sich mit der Erfahrungskurvenanalyse ermitteln?
  • Vorteile und Nachteile der Erfahrungskurvenanalyse
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über die Erfahrungskurve?

Die Erfahrungskurve – oder auch der Erfahrungskurveneffekt – zeigen, dass eine Verdoppelung der gesamten Produktionsmenge zu einem Rückgang der Stückkosten von 20 bis 30 % führt. Die gesamte Produktionsmenge bezieht sich auf den Output, den das Unternehmen von dem Beginn der Produktion bis zum Zeitpunkt der Analyse herstellen konnte. Sie wird auch als kumulative Produktionsmenge bezeichnet.

Beispiel
Ein Produktionsbetrieb stellt Regenschirme her. Im ersten Quartal liegt der monatliche Output bei 50.000 Stück. Die Stückkosten liegen in diesem Zeitraum bei 1.000 Euro. Im zweiten Quartal des Jahres kann die Produktionsmenge auf 100.000 Stück gesteigert werden. Die Stückkosten reduzieren sich auf 750 Euro pro Stück. Damit haben sie sich gegenüber dem Vor-Quartal um 25 % verringert. Im dritten Quartal erzielt das Unternehmen einen monatlichen Produktionsausstoß von 150.000 Stück. Die Stückkosten gehen auf 600 Euro zurück. Der prozentuale Anteil der Kostenreduzierung beträgt 20 %.
Erfahrungskurve
Erfahrungskurve

Als Gründe für den Effekt der Erfahrungskurve können die folgenden vier Punkte genannt werden:

  • Die Produktionsmenge wurde optimiert, weil einige Produktionsschritte zusammengefasst werden konnten.
  • Bei den Arbeitern ist ein Lerneffekt eingetreten. Je öfter sie einen Produktionsschritt ausführen, desto schneller geht er ihnen von der Hand.
  • Präzises Arbeiten führt dazu, dass der Ausschuss verringert werden kann.
  • Eine Make-or-Buy-Analyse führte dazu, dass sich einige Teile günstiger einkaufen lassen. Dies bedeutet, dass sich ein Produktentstehungsprozess schneller realisieren lässt.

Erfahrungskurve und Marktanteil: Welcher Zusammenhang besteht?

Zwischen der Erfahrungskurve und dem Marktanteil eines Unternehmens ergibt sich ein Zusammenhang, den das Unternehmen für sich nutzen kann.

Unter dem Marktanteil wird der prozentuale Anteil an verkauften Produkten verstanden, den das Unternehmen auf dem gesamten Markt erzielen kann. Je höher dieser Marktanteil ist, desto höher ist auch der Umsatz.

Jedes Unternehmen mit einem hohen Marktanteil hat auch einen hohen Produktionsausstoß. Dies führt dazu, dass sich die Kosten pro Stück automatisch verringern, wenn die Produktionsmenge verdoppelt werden kann. Hier wird der hohe Marktanteil durch die Kostenführerschaft erreicht. Dies ist ein ganz klarer Wettbewerbsvorteil.

Die Lehre, die ein Unternehmen hieraus für sich ziehen kann: Wird man auf den Märkten aktiv, auf denen sich ein hoher Marktanteil generieren lässt, lassen sich die Kosten pro Stück in Schach halten. Damit maximiert das Unternehmen seinen Gewinn.

Wodurch grenzt sich die Erfahrungskurve von der Lernkurve ab?

Die Erfahrungskurve grenzt sich von der Lernkurve ab.

Bei der Lernkurve steht das Human Capital eines Unternehmens im Fokus. Man kann aus der Lernkurve folgern, dass sich die Stückkosten einer Produktion verringern, wenn der Mensch diese Tätigkeit mehrmals ausführt. Der Effekt tritt durch das ständige Wiederholen einer Arbeit ein.

Bei der Erfahrungskurve steht die menschliche Arbeit nicht im Vordergrund. Hier beschäftigt man sich ausschließlich mit dem Thema Stückkosten. Hier liegt der Fokus auf der Herstellung von Gütern und den Produktionskosten.

Es ist aber möglich, aus beiden Lehren einen gemeinsamen Effekt zu erzielen. Hierfür müsste der Bereich menschliche Arbeit in den Vordergrund gerückt werden. Dies ist z. B. bei einem Unternehmen der Fall, das einige Tätigkeiten noch in Handarbeit verrichtet. Hierdurch entwickelt sich die Lernkurve, auf die die Erfahrungskurve aufgebaut werden kann.

Was lässt sich mit der Erfahrungskurvenanalyse ermitteln?

Die Erfahrungskurvenanalyse wird im Rahmen des internen Rechnungswesens eines Unternehmens (Controlling) angewendet. Durch die Unterstützung des Kostenmanagements sichert ein Unternehmen sich Standort- und Wettbewerbsvorteile. Dies sind die besten Voraussetzungen, um langfristig auf einem Markt zu bestehen und sich gegen die Mitbewerber durchzusetzen.

Beispiel: Erfahrungskurvenanalyse
Durch die Verdopplung der Produktionsmenge können die Stückkosten reduziert werden. Dies macht sich auch bei der Preisfestsetzung des Unternehmens bemerkbar. Ein niedrigerer Preis führt dazu, dass einige Konkurrenten einen anderen Standort für ihre Absatzmöglichkeiten wählen. Außerdem steigt mit einem niedrigeren Kostenanteil auch die Marge. Dies hat ebenfalls zur Folge, dass das Unternehmen einen höheren Gewinn erwirtschaftet.

Vorteile und Nachteile der Erfahrungskurvenanalyse

Mit der Erfahrungskurvenanalyse sind für den Anwender die folgenden Vor- und Nachteile verbunden:

Vorteile:

  • Die steigende Erfahrung sorgt dafür, dass das Unternehmen sich langfristig Kostenvorteile sichern kann.
  • Mit der Anwendung der Erfahrungswertkurve lassen sich verschiedene Kostensenkungspotenziale aufdecken.
  • Die Ergebnisse aus der Erfahrungskurvenanalyse können für andere Unternehmensentscheidungen genutzt werden.
  • Das interne Kostenmanagement wird mit einer Anwendung der Erfahrungskurvenanalyse entlastet.
Nachteile:

  • Die Erfassung der Daten, die für die Erfahrungskurve benötigt werden, kosten das Unternehmen viel Zeit.
  • Die Erfahrungskurve kann nur bei einem hohen Marktanteil die notwendigen Erkenntnisse liefern. In anderen Fällen verpufft der Effekt.
  • Das Gesamtziel steht nicht bei allen Plänen zur Erfahrungskurve im Fokus.

Übungsfragen

 

#1. Welches Konzept verbirgt sich hinter der Erfahrungskurve?

#2. Was ist unter der kumulativen Produktionsmenge zu verstehen?

#3. Welcher Produktionsfaktor steht bei der Lernkurve im Fokus?

#4. Was ist kein Nachteil der Erfahrungskurve?

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