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First In – First Out (FiFo)

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Das FIFO-Verfahren ist eine Methode aus der Lagerhaltung. Es besagt, dass Produkte, die zuerst eingelagert werden, auch zuerst ausgelagert werden. Das Wort ist eine Abkürzung aus dem Englischen “First In – First Out” und bedeutet “der Reihe nach”. Das FIFO-Verfahren ist von vielen Unternehmen favorisiert, da immer die ältesten Produkte zuerst verwendet werden. Außerdem wird das FIFO-Verfahren im Handelsrecht bei der Bilanzierung genutzt.

In dieser Lektion erfährst du, was Lagerstrategien sind. Im Anschluss wird das Verfahren First In – First Out im Detail erklärt. Du erhältst Beispiele für die Anwendung, und wir erklären dir die Verwendung vom FIFO-Verfahren im Handelsrecht. Einige Übungsfragen zum Abschluss dienen dir zur Wissensüberprüfung.

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Lagerstrategien
  • Das FIFO-Verfahren
    • Anwendungsbereiche
    • Lagersysteme
  • Handelsrecht und Steuerrecht
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Lagerstrategien

Ein Unternehmen, welches ein Lager unterhält, muss sich darüber Gedanken machen, in welcher Reihenfolge es Produkte ein- und auslagern möchte. Hierzu existieren mehrere Prinzipien der Warenbereitstellung. Bei den Lagerstrategien finden die Überlegungen statt, welche Lagerplätze ausgewählt werden und welche Lager- und Regalsysteme in Frage kommen.

Bei einem standardmäßigen Ablauf ohne vorherige Planung kommt es meist automatisch zum LiFo-Verfahren, da neue Waren aufgestapelt oder vorne im Regal gelagert werden. Diese Produkte werden dann bei Bedarf zuerst wieder entnommen.

Lagerstrategien:

  • FiFo
  • LiFo
  • HiFo
  • FeFo
  • LoFo
  • Dynamische Lagerhaltung

Das FIFO-Verfahren

Das FIFO-Verfahren wird von vielen Unternehmen angestrebt, da alte Produkte hierdurch nicht lange im Lager bleiben, sondern alle Produkte stetig durchlaufen und immer wieder ersetzt werden. Das Verfahren stellt sicher, dass Produkte, die sich am längsten auf dem Lager befinden, als erstes entnommen werden. Insbesondere die Lebensmittelindustrie ist durch Haltbarkeitsdaten auf dieses Verfahren angewiesen.

FiFo Verfahren: First in - First out
FiFo Verfahren: First in – First out

Vorteile des FIFO-Verfahrens:

  • Überwachung der Haltbarkeitsdaten
  • Schnelle Kommissionierung von Aufträgen
  • Ausnutzung von Lagerflächen
  • Kein Verschleiß bei älteren haltbaren Produkten
  • Verzicht auf EDV-Steuerung zur Lagerplatzbestimmung
  • Räumliche Trennung zwischen Beschickung und Entnahme der Waren

Anwendungsbereiche

Das FIFO-Verfahren ist in manchen Branchen sinnvoller als in anderen. Beispielsweise bei verderblichen Artikeln ist es wichtig, dass diese nicht länger am Lager liegen als notwendig. Lebensmittel, tierische sowie pflanzliche Rohstoffe oder Medikamente gehören zu der Kategorie der verderblichen Artikel.

Ein anderer Bereich sind Schüttgüter, die im Laufe der Zeit verkleben könnten. Hier wird das FIFO-Verfahren über Silos angewendet. Außerdem sind Witterungseinflüsse ein Grund für das First in – First Out-Verfahren. Metalle, die im Laufe der Zeit rosten, sollten regelmäßig ausgelagert werden.

Nicht gewünscht ist das FIFO-Verfahren beispielsweise in einem Veredelungslager. Hier müssen die Produkte reifen und an Qualität gewinnen, weshalb FIFO gegenteilig wirken würde.

Beispiel: Anwendung vom FIFO-Verfahren in der Lagerhaltung
Die “Unicorn Ltd.” ist eine moderne Mühle, die Getreide zu Mehl mahlt. Die Bauern der Region liefern ihr Getreide direkt an der Mühle an.

Damit die Rohstoffe nicht verderben, hat sich die “Unicorn Ltd.” für eine Lagerhaltung nach FIFO-Verfahren entschieden. Sie nutzt für die Lagerung Silos, wodurch sichergestellt ist, dass neue Lagerprodukte oben im Silo eingefüllt und somit zuletzt verwendet werden.

Die Produkte die bereits das Silo durchlaufen haben, befinden sich am längsten auf dem Lager und können unten am Silo entnommen werden. Hierdurch ist eine stetige Entnahme der ältesten Produkte sichergestellt.

Lagersysteme

Damit das FIFO-Verfahren durchgeführt werden kann, muss das Lager entsprechend aufgebaut sein. Beispielsweise sind ein Freilager oder ein Regallager, bei dem die Regale direkt an der Wand stehen, ungeeignet.

Lagersysteme für das FIFO-Verfahren

  • Palettendurchlaufregallager: Das Regallager kann von beiden Seiten bedient werden, wobei eine Seite nur für die Bestückung und eine Seite für die Entnahme genutzt wird. Dadurch, dass die Paletten von der Bestückung bis zur Entnahme durchgeschoben werden, ist das FIFO-Verfahren gesichert.
  • Behälterdurchlaufregallager: Gleiches System wie beim Palettendurchlauflager, nur dass eigene Behälter genutzt werden, die mit Einzelprodukten bestückt werden.
  • Hochregallager: Das Hochregallager besitzt Lagerplätze, sodass keine Artikel zugestellt sind. Ein Computersystem gibt die Lagerplätze vor und hilft bei der Be- und Entladung.
  • Silo: Ein Silo sorgt für das FIFO-Verfahren bei Schüttgütern. Das Silo wird oben nachgefüllt und die Ware unten wieder entnommen, wodurch die Güter durchrutschen.

Handelsrecht und Steuerrecht

Gelagerte Vorräte sind Vermögensgegenstände und müssen somit in einer Bilanz bewertet und aufgeführt werden. Wird für die Bilanzierung nach Handelsrecht § 256 Satz 1 HGB angewendet, so sind zum Bilanzstichtag die Produkte nach den letzten Einkaufspreisen zu bewerten. Es wird angenommen, dass die Artikel mit Einkaufspreisen aus der Vergangenheit bereits im Unternehmen verbraucht wurden.

Für die Bewertung kann im Rechnungswesen das permanente oder das periodische FIFO-Verfahren genutzt werden. Beim permanenten FIFO wird bei jedem Lagerabgang der Restbestand neu bewertet, was für das Unternehmen einen erhöhten Aufwand darstellt, jedoch zu praxisnahen Bewertungen führt. Beim periodischen FIFO werden die Endbestände hingegen nach den Preisen der zuletzt eingekauften Chargen bewertet. Eine einfache Methode, die jedoch zu ungenauen Ergebnissen beiträgt.

Zudem ist das strenge Niederstwertprinzip zu beachten. Dieses besagt, dass die Warenwerte vom Bilanzstichtag genommen werden müssen, wenn diese unter den Einkaufspreisen der Produkte liegt. Im Steuerrecht ist lediglich das Verfahren LIFO erlaubt.

Beispiel: Anwendung vom periodischen FIFO-Verfahren in der Bilanzierung
Die “Utzan GmbH” hält Schrauben vorrätig, die nach dem periodischen FIFO-Verfahren bewertet werden. Im März wurde der Bestand erstmals mit 5.000 Schrauben zu einem Einkaufspreis von 50 € aufgefüllt. Im Januar wurden nochmals 5.000 Schrauben gekauft, die zu diesem Zeitpunkt 48 € kosteten. Im Jahr wurden 4.800 Schrauben verbraucht.

Die 5.200 Schrauben im Restbestand werden nach FIFO-Verfahren bewertet. Das bedeutet, dass von der ersten Charge noch 200 Schrauben vorrätig sind, welche zu damaligen Preisen bilanziert werden. 2 € fallen hierfür an. Die restlichen 5.000 Schrauben werden zum neuesten Preis bilanziert, wofür 48 € anfallen. Alle Schrauben haben einen Wert von 50 €, die so in die Bilanz einfließen.

Beispiel: Anwendung vom strengen Niederstwertprinzip in der Bilanzierung
Der Marktpreis der Schrauben ist auf 0,92 Cent pro Schraube zum Bilanzstichtag gefallen. Da das strenge Niederstwertprinzip gilt, muss der Marktpreis mit dem Bilanzpreis nach FIFO verglichen werden. Der Marktpreis beträgt für alle Schrauben 46 €. Da der Wert nach FIFO 50 € beträgt, muss der Wert nach Marktpreis bilanziert werden.

Übungsfragen

 

#1. Beim FIFO-Verfahren werden die Produkte zuerst entnommen, die..

#2. Stimmt die Aussage? “Das FIFO-Verfahren darf im Steuerrecht Anwendung finden, im Handelsrecht jedoch nicht.”

#3. Ein Motor soll nach FIFO-Verfahren bilanziert werden. Der erste Motor wurde zu 150 € eingekauft und bereits verwertet. Ein zweiter Motor wurde zu 160 € eingekauft. Der Marktwert von diesem Motor liegt zum Bilanzstichtag bei 175 €. Welcher Wert wird bilanziert?

#4. Geeignete Lager für das FIFO-Verfahren sind:

Vorherige
Fertig

Ergebnisse

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