Nationalökonomie wird gleichgesetzt mit Volkswirtschaftslehre. In der Nationalökonomie werden die Beziehungen dargestellt, die zwischen der Produktion und dem Verkauf von Gütern bestehen. Im Zentrum steht die Frage, wie das menschliche Handeln an ökonomische Bedingungen angepasst werden kann. Dabei geht die Nationalökonomie stets von der Voraussetzung aus, dass Güter und Ressourcen zu knapp sind, um menschliche Bedürfnisse zu befriedigen.
In dieser Lektion wird die Nationalökonomie behandelt. Du erfährst, welche Relevanz die Nationalökonomie spielt und auf welchen Grundlagen sie fußt. Du lernst die wichtigsten Vertreter der Nationalökonomie kennen. Abschließend erfährst du, welchen Einfluss der britische Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes heute noch auf die deutsche Wirtschaft hat. Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
- Synonyme: Volkswirtschaftslehre | VWL
- Englisch: economics
Warum ist die Nationalökonomie wichtig?
Die Nationalökonomie analysiert gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge. Auf der einen Seite stehen die Betriebe, die Güter herstellen und dafür auf Ressourcen zurückgreifen. Sie erstellen ein Angebot, das Konsumenten nachfragen. Durch das Angebot und die Nachfrage bestimmt sich der Preis, die die Hersteller für ihre Güter verlangen und die Nachfrager bereit sind, zu zahlen.
Welche Produktionsfaktoren sind für die Nationalökonomie relevant?
Das Fundament einer Volkswirtschaft sind die Produktionsfaktoren:
Boden
Der Produktionsfaktor Boden gehört zu den natürlichen Ressourcen. Was ein Unternehmen für die Produktion benötigt, wird auf Feldern, in Wäldern und in Gewässern gewonnen. Zum Produktionsfaktor Boden gehört auch das Grundstück, auf dem das Betriebsgebäude steht.
Arbeit
Der Produktionsfaktor Arbeit wird auch als ”Humankapital” bezeichnet. Unter Arbeit versteht die Nationalökonomie die menschliche Arbeitskraft, die bei einem Produktionsfaktor eingesetzt wird.
Kapital
Im Gegensatz zu Boden und Arbeit gehört das Kapital nicht zu den originären Produktionsfaktoren. Hierunter versteht die Nationalökonomie nicht allein die finanziellen Mittel, die z. B. für die Anschaffung von Maschinen erforderlich sind. Zum Kapital gehören auch die Bildung und das technische Wissen, das während eines Produktionsprozesses benötigt wird.
Die wichtigsten Vertreter der Nationalökonomie
Die bedeutendsten Vertreter der Nationalökonomie sind:
- Adam Smith (1723 bis 1790)
- David Ricardo (1772 bis 1823)
- Jean-Baptiste Say (1767 bis 1832)
Adam Smith vertrat die Theorie, dass der Mensch arbeitet, um seine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Mit seinem wirtschaftlichen Handeln unterstützt er aber gleichzeitig Interessen, die der Gemeinschaft dienen.
David Ricardo war ein Mitbegründer der Außenhandelstheorie. Die Außenhandelstheorie untersuchte die Auswirkungen des internationalen Handels auf die beteiligten Betriebe und die persönlichen Vorteile der Beschäftigten.
Jean-Baptiste Say entwickelte das ”Saysche Theorem”. Hiernach ist jedes Angebot dazu in der Lage, seine eigene Nachfrage zu bestimmen.
Was verbindet die keynesianischen Theorien mit der Nationalökonomie?
Auch der britische Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes (1883 bis 1946) hat sich mit volkswirtschaftlichen Theorien befasst. Er analysierte das Nachfrageverhalten der Konsumenten und entwickelte Theorien, die dazu beitrugen, dass die Betriebe bei der Produktion der Güter bedürfnisorientierter vorgingen.
Der Ökonom befasste sich u. a. mit der Kassenbuchhaltung eines Betriebes. Er ging der Frage nach, wieso Geld an einem Ort gehortet wurde, an dem es dem Verwahrer keine Zinsen einbringt.
Nach Keynes’ Analyse gab es hierfür vier Gründe:
- Einkommensmotiv: Der Verwahrer verschafft sich durch einen kleinen Vorrat an Bargeld Sicherheit, wenn das Konto einen kurzfristigen Sollsaldo ausweist.
- Geschäftsmotiv: Mit dem Bargeld überbrückt der Unternehmer die Zeit zwischen dem Wareneinkauf und dem Warenverkauf.
- Vorsichtsmotiv: Das Bargeld dient als Sicherheit für nicht kalkulierbare Aufwendungen.
- Spekulationsmotiv: Das Geld wird angelegt, wenn sich dazu eine Gelegenheit ergibt.
In seinem Buch „The General Theory of Employment, Interest and Money“, kurz: „General Theory“, fasste der Ökonom volkswirtschaftliche Kerngedanken zusammen, die sich auch heute noch auf die Produktion und die Beschäftigung auswirken.
Das Nullwachstum des Jahres 1967 setzte sich im Folgejahr nicht fort. Dass einige Kritiker die darauffolgende Belebung der Wirtschaft nicht allein auf Keynes und seine Theorie zurückführten, hatte auf das Gesetz keine Auswirkung. Es hat bis heute Bestand.
Übungsfragen
#1. Womit wird die Nationalökonomie gleichgesetzt?
#2. Von welcher Voraussetzung geht die Nationalökonomie aus?
#3. Welcher Faktor zählt nicht zu den Produktionsfaktoren einer Volkswirtschaft?
#4. Was unterstellt das Saysche Theorem?
#5. Worin sah Keynes keinen Beweggrund, Bargeld in einer Kasse vorzuhalten?
Ergebnisse
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