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Lieferbereitschaft

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Übungsfragen

Die Lieferbereitschaft stellt die Liefermöglichkeit eines Unternehmens dar. Die betriebswirtschaftliche Kennzahl stellt darauf ab, dass die angeforderten Produkte aus einem bestehenden Lagerbestand geliefert werden können. Gemessen wird die Lieferbereitschaft mit dem Lieferbereitschaftsgrad. Dieser liegt unter 100 %, wenn eine Lieferung zu den gewünschten Terminen nicht möglich war, obwohl die Nachfrage vorhanden ist.

In dieser Lektion wird die Lieferbereitschaft behandelt. Du lernst die Relevanz der Lieferbereitschaft kennen und erfährst, welche Möglichkeit es gibt, um die Kennzahl zu messen. Abschließend wirst du über die Strategien informiert, die zur Erhöhung der Lieferbereitschaft eingesetzt werden können.

Zur Vertiefung deines Wissens kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: Readiness to deliver

Inhalt dieser Lektion

  • Warum ist die Lieferbereitschaft wichtig?
  • Wie wird die Lieferbereitschaft gemessen?
    • Lieferbereitschaft berechnen
  • Wie kann die Lieferbereitschaft erhöht werden?
  • Übungsfragen

Warum ist die Lieferbereitschaft wichtig?

Mit der Lieferbereitschaft kann ein Unternehmer die Bestände des Lagers kontrollieren. Um eine positive Lieferbereitschaft zu erzielen, sollten die Bestände auf dem Lager nicht zu gering sein. Das Unternehmen sollte jederzeit dazu in der Lage sein, eine bestehende Nachfrage zu befriedigen.

Ein zu hoher Lagerbestand darf aber ebenfalls nicht das Ziel des Unternehmens sein. Wird zu viel Material auf dem Lager aufbewahrt, steigen die Kosten doppelt an. Neben den Lagerhaltungskosten muss ein Unternehmer auch die Kapitalbindungskosten im Blick haben. Diese fallen an, weil bei zu hohen Lagerbeständen zu viel Kapital in dem gelagerten Material gebunden ist.

Wie wird die Lieferbereitschaft gemessen?

Die Lieferbereitschaft orientiert sich an der Kundennachfrage für ein bestimmtes Produkt oder eine Produktpalette.

Im Mittelpunkt stehen die beiden folgenden Faktoren:

  • die befriedigte Nachfrage
  • die Gesamtzahl aller Nachfragen

Die Gesamtzahl der Nachfragen für ein Produkt oder eine Dienstleistung wird innerhalb eines bestimmten Zeitraums betrachtet. Dieser Zeitraum wird individuell festgelegt. Die Nachfrage kann für einen Tag, eine Woche, einen Monat oder ein ganzes Jahr betrachtet werden. Dabei kann sie sowohl nach dem Absatz als auch nach dem Umsatz beurteilt werden.

Befriedigt ist die Nachfrage, wenn die Produkte mängelfrei und pünktlich – termingerecht – bei dem Kunden ankommen. Hinsichtlich der Lieferbereitschaft steht das Einhalten der Termine im Vordergrund.

Lieferbereitschaft berechnen

Sind die befriedigte Nachfrage und die Gesamtzahl der Nachfragen bekannt, kann die Lieferbereitschaft unter Zuhilfenahme der folgenden Formeln berechnet werden:

    \[ L_1 = \frac{Anzahl~befriedigter~Nachfragen}{Gesamtzahl~der~Nachfragen} * 100 \]

    \[ L_2 = \frac{Befriedigte~Nachfragemengen}{Ingesamt~nachgefragte~Menge} * 100 \]

    \[ L_3 = \frac{Zahl~der~Teilperioden~mit~befriedigter~Nachfrage}{Gesamtzahl~der~Teilperioden} * 100 \]

Beispiel: Lieferbereitschaft ermitteln
Ein Unternehmen stellt Handtaschen her und verkauft sie. Im Geschäftsjahr 2019 wurden insgesamt 4.218 Handtaschen nachgefragt. Das Unternehmen war bemüht, alle Nachfragen auszuführen. Insgesamt konnten 3.589 Lieferungen termingerecht ausgeführt werden.

Die Lieferbereitschaft ermittelt sich wie folgt:

    \[ Lieferbereitschaft = \frac{3.589}{4.218} * 100\% = 85,08\% \]

Lieferbereitschaft: Beispiel
Lieferbereitschaft: Beispiel

Wie kann die Lieferbereitschaft erhöht werden?

Für das Ziel, eine optimale Lieferbereitschaft zu erreichen, müssen die folgenden Faktoren bekannt sein:

  • Fehlmengenkosten
  • Lagerhaltungskosten

Fehlmengenkosten entstehen, wenn bei der Produktion von Gütern das benötigte Material nicht auf Lager ist und aus diesem Grund teures Ersatzmaterial verwendet werden muss.

Unter den Lagerhaltungskosten werden alle Kosten zusammengefasst, die mit der Lagerung des Materials in Zusammenhang stehen. Hierunter fallen nicht nur die Personalkosten, sondern auch die Abschreibungen auf das Gebäude, in dem das Lager untergebracht ist.

Aus dem Vergleich der Fehlmengenkosten mit den Lagerhaltungskosten können Rückschlüsse über einen Mindestbestand auf dem Lager gezogen werden. Ist das Lager mit diesem Mindestbestand ausgerüstet, kann die Lieferung zu jeder Zeit ausgeführt werden.

Übungsfragen

Ergebnis

#1. Was sagt ein Lieferbereitschaftsgrad aus, der unter 100% liegt?

#2. Was ist die beste Voraussetzung für eine optimale Lieferbereitschaft?

#3. Welcher Faktor kann bei der Ermittlung der Lieferbereitschaft vernachlässigt werden?

#4. Ein Kühlschrankhersteller hat ein neues Produkt entwickelt. Aufgrund zahlreicher Werbemaßnahmen ergab sich eine Nachfrage nach 2.000 Kühlschränken. Die Produktion konnte die Aufträge nicht alle termingerecht erfüllen. Lediglich 700 Kühlschränke konnten in der ersten Woche an die Kunden ausgeliefert werden. Wie hoch war die Lieferbereitschaft in diesem Zeitraum?

Fertig

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