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Losgrößenplanung

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Die Losgrößenplanung beschäftigt sich mit der Ermittlung der optimalen Losgröße. Ein Los stellt in der Produktion die Größe der hergestellten Menge dar. Damit ein Unternehmen weiß, in welchen Losgrößen es bestenfalls produzieren sollte, findet vorab die Losgrößenplanung statt. Die optimale Losgröße ist von mehreren Faktoren abhängig und lässt sich über die Andler-Formel mathematisch berechnen. Bei Fremdfertigung lässt sich die Formel zur Berechnung der optimalen Bestellmenge nutzen.

In dieser Lektion lernst du den Begriff der Losgröße im Zusammenhang mit der optimalen Losgröße kennen. Dir wird die Andler Formel nähergebracht und du lernst die Möglichkeiten kennen, die von dieser Formel ausgehen. Außerdem findet eine Differenzierung in Fremdbeschaffung und Eigenfertigung statt. Zum Schluss findest du noch einige Übungsaufgaben.

  • Synonym: Serienplanung
  • Englisch: lotsize planning

Inhalt dieser Lektion

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  • Warum ist die Losgrößenplanung wichtig?
  • Produktionsziel: Optimale Losgröße bei Eigenfertigung
    • Optimale Losgröße bei Eigenfertigung berechnen
    • Optimale Zeitabstände bei Eigenfertigung berechnen
  • Beschaffungsziel: Optimale Losgröße bei Fremdfertigung
    • Optimale Bestellmenge berechnen
    • Optimalen Bestellhäufigkeit bei Fremdfertigung berechnen
  • Nachteile bei Berechnung der optimalen Losgröße
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Warum ist die Losgrößenplanung wichtig?

Ein Unternehmen muss seine Produktion so planen, dass es sich dem Ziel der Gewinnoptimierung annähert. Einer der zahlreichen Einflussfaktoren ist es, die Losgröße der Produktion optimal zu bestimmen. Die Losgrößenplanung errechnet dabei, welche Menge ein Unternehmen optimalerweise herstellen sollte, damit die entstehenden Kosten so gering wie möglich ausfallen. Gleiches gilt für den Fall der Fremdbeschaffung, wobei hier die optimalen Bestellmengen entscheiden.

Losgrößenplanung: Entwicklung der Stückkosten
Losgrößenplanung: Entwicklung der Stückkosten

Produktionsziel: Optimale Losgröße bei Eigenfertigung

Produzierende Unternehmen fertigen häufig in Losen. Als Los wird die Menge bezeichnet, die in einem Stück gefertigt wird, ohne dass Rüst- oder Wartezeiten entstehen. Geht es um die optimale Losgröße, so ist damit die Menge gemeint, die ein Unternehmen produzieren sollte, um die geringsten Kosten zu verursachen.
Große Losgrößen verringern zwar die Rüstkosten, doch müssen die zahlreichen Produkte im Anschluss gelagert werden, wodurch ebenfalls Kosten entstehen. Ein Unternehmen hat somit die Aufgabe, die optimale Menge für die Produktion festzustellen.

Beispiel: Losgrößenplanung in einem Unternehmen
Die ‘Ados GmbH’ stellt hochwertige Füllfederhalter her. Eine große Handelskette hat 80.000 Füller bestellt. Das Unternehmen zahlt für jeden Rüstvorgang 500 €.

Dem gegenüber steht ein Lagerkostensatz von 0,1077 € pro Stück pro Woche. Die Produktionsplanung muss entscheiden, welche Losgröße die geringsten Kosten bei der ‘Ados GmbH’ auslösen wird.

Optimale Losgröße bei Eigenfertigung berechnen

Für die Berechnung der optimalen Losgröße wird die Andler-Formel verwendet, welche nach Kurt Andler benannt wurde. Diese hat als Ergebnis die Menge, die in einem Produktionsgang hergestellt werden sollte. Dabei bedient sich die Andler-Formel verschiedener Faktoren.

Einflussfaktoren Andler-Formel:

  • Produktionsgeschwindigkeit
  • Kapitalbindungskosten
  • Losfixe Kosten (Rüstkosten)
  • Wöchentlicher Bedarf

Aus allen Einflussfaktoren lässt sich die Andler-Formel erstellen. Sie lautet:

    \[ q = \sqrt{\frac{2*m*k_B}{w*(i_K+i_{ph})}} = \sqrt{\frac{2*Jahresbedarf*Bestellkosten}{Produktwert*Lagerkostensatz}} \]

Beispiel: Losgrößenplanung in einem Unternehmen
  • Rüstkosten = F = 500 €
  • Bedarf = d = 8.000 Füller pro Woche für die Handelskette
  • Kapitalbindung = c = 0,1077 €
  • Geschwindigkeit = x = 40.000 Füller pro Woche gesamt

Hieraus errechnet sich mithilfe der Andler-Formel eine optimale Losgröße von 15.235 Füllern.

Optimale Zeitabstände bei Eigenfertigung berechnen

Nachdem ein Unternehmen seine optimale Losgröße für die Eigenfertigung kennt, muss es wissen, wie oft es die Produktion starten sollte. Hierzu muss die optimale Losgröße durch die wöchentliche Bedarfsrate geteilt werden.

Optimale Zeitabstände bei Eigenfertigung berechnen

  • Optimale Losgröße = 15.235 Stück
  • Bedarf pro Woche= 8.000 Stück

    \[ Zeitabstand = \frac{15.235}{8.000} = 1,9 \]

Der optimale Zeitabstand für eine Produktion beträgt alle 1,9 Wochen. Hierdurch entstehen der ‘Ados GmbH’ die geringsten Kosten.

Beschaffungsziel: Optimale Losgröße bei Fremdfertigung

Ein Unternehmen, welches nicht selbst produziert, sondern die Produkte zukauft, kann ebenfalls eine Losgrößenplanung durchführen. Hierbei steht jedoch die optimale Menge der Beschaffung im Vordergrund. Außerdem ist der Bestellzyklus ein entscheidender Faktor. Dieser lässt sich mathematisch errechnen, wenn immer in gleichen Abständen bestellt werden soll. Alternativ wird immer dann bestellt, wenn der Meldebestand erreicht ist. Hierzu muss der Wert im Vorfeld bestimmt werden und die Mitarbeiter lösen die Bestellungen beim Erreichen der Marke aus.

Meldebestand

Der Meldebestand gibt einem Unternehmen Auskunft darüber, wann es im Optimalfall eine Bestellung von benötigten Materialien auslösen muss. Dieses Vorgehen wird dann genutzt, wenn die Bestellungen nicht in regelmäßigen Zeitabständen erfolgen. Zur Berechnung der optimalen Bestellmenge werden die Faktoren eiserner Bestand, Verbrauch und Lieferzeit genutzt. Hierdurch läuft das Unternehmen nicht in Gefahr, kein Material zur Produktion zur Verfügung zu haben.

Optimale Bestellmenge berechnen

Um rechnerisch die optimale Bestellmenge zu bestimmen, kann erneut die Andler-Formel verwendet werden. Hierzu sind die Faktoren Jahresbedarf, Bestellkosten und Lagerhaltungskosten notwendig.

Beispiel: Losgrößenplanung bei Fremdbeschaffung
Die ‘Ados GmbH’ will in Zukunft einen Füller für Discounter vertreiben. Dieses Produkt will das Unternehmen zukaufen und nicht selbst herstellen.

Die Prognosen ergeben einen jährlichen Bedarf von 100.000 Stück. Die Kosten für einen Bestellvorgang belaufen sich auf 700 € für den Transporteur und den administrativen Aufwand. Die Lagerhaltungskosten berechnen sich nach dem Warenwert und liegen bei 4,836 € pro Jahr.

Durch die Andler-Formel ergibt sich eine optimale Bestellmenge von 5.380,48 Füllern.

Optimalen Bestellhäufigkeit bei Fremdfertigung berechnen

Damit ein Unternehmen weiß, wann es seine Bestellung auslösen muss, wird der Jahresbedarf durch die optimale Bestellmenge geteilt.

Beispiel: Optimalen Bestellhäufigkeit bei Fremdfertigung berechnen
Die ‘Ados GmbH’ benötigt jährlich 100.000 Füller. Die optimale Bestellmenge beträgt 5.380,48 Füller. Hieraus ergibt sich eine optimale Bestellhäufigkeit von 18,585 Mal im Jahr.

Nachteile bei Berechnung der optimalen Losgröße

Strebt ein Unternehmen die Produktion nach optimalen Losgrößen an, so stößt es mit der Berechnung über Formeln schnell an Grenzen. Es handelt sich um theoretische Werte, die nicht immer der Realität entsprechen.

  • Rundungen sind notwendig, da mit einer Formel nicht immer ganze Zahlen getroffen werden.
  • Ein gleichmäßiger Lagerabbau wird vorausgesetzt, was häufig nicht der Realität entspricht.
  • Kostenwerte je Produkt können nur schwer ermittelt werden. Beispielsweise müssen die Lagerkosten je Produkt sehr detailliert bestimmt werden, was zu Problemen führen kann.
  • Bei der optimalen Losgröße werden andere Unternehmensziele, wie beispielsweise die Lieferflexibilität, völlig vernachlässigt.
  • Jeder Rüstvorgang wird mit dem gleichen Kostenbeitrag berechnet, was häufig in der Praxis anders aussieht.
  • Weitere Parameter, wie etwa Wartungen, Urlaubszeiten oder Änderungen am Produktionsplan werden vernachlässigt.

Übungsfragen

 

Ergebnisse

#1. Was ist eine Losgröße bei Eigenfertigung?

#2. Wie lautet der Name der Formel, mit der sich die optimale Losgröße berechnen lässt?

#3. Was sind mögliche Einflussfaktoren, um die optimale Losgröße bei Eigenfertigung zu berechnen?

#4. Was wird bei Fremdfertigung über die Andler-Formel errechnet?

#5. Die Andler-Formel hat den Nachteil, dass außerplanmäßige Umstände aus der Praxis, wie beispielsweise Krankheitsfälle, Maschinenausfall oder technischer Fortschritt nicht beachtet werden können.

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