Der Mengenrabatt ist eine Form des Preisnachlasses. Im Kaufvertragsrecht ist der Mengenrabatt für den Verkäufer ein gängiges Mittel, um einen Kunden an sich zu binden. Hierfür müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.
In diesem Abschnitt stellen wir dir den Mengenrabatt vor. Du erfährst, was sich dahinter verbirgt und in welchen Wirtschaftszweigen die Gewährung eines Mengenrabatts üblich ist. Abschließend informieren wir dich über die anderen Rabattarten, die das Kaufvertragsrecht kennt. Damit du deine Kenntnisse zum Mengenrabatt erweiterst, kannst du nach diesem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: quantity discount | volume discount
Warum solltest du den Mengenrabatt kennen?
Der Mengenrabatt stellt im Kaufvertragsrecht ein Mittel für den Verkäufer dar, einen Kunden – Geschäftskunde oder Privatkunde – langfristig an sich zu binden. Der Verkäufer kann den Mengenrabatt jedoch nur gewähren, wenn sich seine Produktions- oder Bezugskosten pro Stück reduzieren. Anderenfalls würde er mit der Gewährung des Preisnachlasses einen Umsatz erzielen, der unterhalb seiner Kosten liegt. Die Gewährung des Mengenrabatts kommt für einen Verkäufer deshalb nur in Betracht, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.
In welchen Wirtschaftszweigen ist der Mengenrabatt üblich?
Der Mengenrabatt wird üblicherweise von den beiden folgenden Betriebsformen gewährt:
- Fertigungsunternehmen
- Handelsunternehmen
Fertigungsunternehmen
Ein Fertigungsunternehmen kennzeichnet sich dadurch, dass es Waren selbst herstellt. Das Fertigungsunternehmen verfügt über eine Produktionsanlage und gegebenenfalls auch eine eigene Produktionsstätte. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die für einen Produktentstehungsprozess verwendet werden, bezieht das Fertigungsunternehmen von anderen Lieferanten.
Ein Fertigungsunternehmen gewährt den Mengenrabatt, wenn es seine Waren selbst verkauft und ein Käufer die Produkte in höheren Stückzahlen abnimmt.
Handelsunternehmen
Im Gegensatz zu einem Fertigungsunternehmen stellt ein Handelsunternehmen die vertriebenen Produkte nicht selbst her. Die Waren werden von den Herstellern bezogen. Hierfür wendet ein Handelsunternehmen Bezugskosten auf.
Dienstleistungsunternehmen grenzen sich von Fertigungsunternehmen und Handelsunternehmen dadurch ab, dass hier keine Produkte hergestellt oder vertrieben werden. Beispiele für einen Dienstleistungsbetrieb sind Kosmetikstudios, Friseursalons oder Rechtsanwälte. Im Dienstleistungssektor ist die Gewährung eines Mengenrabatts dagegen eher unüblich, da der Dienstleister die Höhe seiner Stückkosten nicht mit dem Verkauf eines Produkts in hoher Stückzahl kompensieren kann.
Welche Rabattarten kennt das Kaufvertragsrecht noch?
Neben dem Mengenrabatt kennt das Kaufvertragsrecht die folgenden Rabattarten:
- Wiederverkäuferrabatt
- Treuerabatt
- Sonderrabatt
- Naturalrabatt
Wiederverkäuferrabatt
Der Wiederverkäuferrabatt spielt im Groß- und Einzelhandel eine Rolle. Der Käufer einer Ware profitiert von dem Wiederverkäuferrabatt, wenn er die bezogene Ware weiterverkauft. Mit dem Preisnachlass kann der Wiederverkäufer sich seinen Gewinn sichern.
Treuerabatt
Ein Treuerabatt wird den Kunden gewährt, die sich durch eine besondere Treue zu dem Unternehmen auszeichnen. Sie kaufen die Produkte immer wieder und empfehlen diese auch weiter.
Sonderrabatt
Sonderrabatte sind spezielle Rabatte, die z. B. an bestimmte Bedingungen gebunden sind. So erhalten z. B. die Mitarbeiter einer großen Supermarktkette kurz vor Weihnachten die Möglichkeit, die Produkte aus dem eigenen Sortiment zu einem billigeren Preis zu erwerben. Zu den Sonderrabatten gehört z. B. auch der Personalrabatt.
Naturalrabatt
Der Naturalrabatt stellt eine Sonderform des Mengenrabatts dar. Hierbei erhält ein Kunde ein Mehr an Ware für einen zuvor vereinbarten Kaufpreis. Voraussetzung für die Gewährung des Naturalrabatts ist, dass der Kunde die Ware innerhalb eines bestimmten Zeitraums abnimmt. Im Kaufvertragsrecht werden drei verschiedene Formen des Naturalrabatts unterschieden. Dies sind die Zugabe, die Draufgabe und die Dreingabe.
Übungsfragen
#1. Wo kommt die Bedeutung des Mengenrabatts zum Tragen?
#2. Welche Voraussetzung muss für die Gewährung eines Mengenrabatts nicht zwingend erfüllt sein?
#3. Bei welchen Unternehmen ist die Gewährung eines Mengenrabatts eher unüblich?
#4. Was ist keine Form des Naturalrabatts?
#5. Zu welcher Rabattart wird der Personalrabatt gezählt?
Ergebnisse
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