Verbrauchsgüter werden für private Zwecke und zur Herstellung von Produkten gekauft. Unternehmen investieren in Verbrauchsgüter, um diese z.B. in ihre Produkte einzubauen. Weil Verbrauchsgüter in anderen Produkten untergehen, haben sie nur eine kurze Lebensdauer. In der Regel stehen sie für einen einzigen Produktionsprozess zur Verfügung. Für den Verkauf ist ein Verbrauchsgut nicht bestimmt.
In diesem Text behandeln wir die Verbrauchsgüter. Du erfährst, was Verbrauchsgüter sind und welche Bedeutung sie aus wirtschaftlicher Sicht haben. Wir erklären dir, was der Verbraucherpreisindex ist und welche Rechtsfragen beim Verbrauchsgüterkauf beachtet werden müssen. Abschließend zeigen wir dir, wie sich Verbrauchsgüter von Gebrauchsgütern abgrenzen. Um deine Kenntnisse zu festigen, kannst du nach dem Text einige Übungsfragen beantworten.
Englisch: consumer goods | consumables
Welche Bedeutung haben Verbrauchsgüter?
Verbrauchsgüter haben insbesondere für produzierende Unternehmen eine hohe Bedeutung. Firmen müssen in Rohstoffe, Schmierstoffe und andere Verbrauchsgüter investieren, um die eigenen Produkte herstellen zu können. Da die meisten Verbrauchsgüter keine freien Güter sind, muss das Unternehmen immer die richtige Strategie zur Finanzierung finden. Steht genügend Eigenkapital zur Verfügung, kann ein Verbrauchsgut mit eigenen Mittel finanziert werden. Andernfalls nimmt das Unternehmen einen Kredit auf, um die Investition zu tätigen. Hierbei muss insbesondere darauf geachtet werden, dass die Liquidität des Unternehmens gewährleistet bleibt.
Wo sind die Verbrauchsgüter zu finden?
Güter können in die beiden folgenden Kategorien eingeteilt werden:
- Freie Güter
- Wirtschaftliche Güter (Wirtschaftsgüter)
Freie Güter
Freie Güter stellt die Natur kostenlos zur Verfügung. Zu diesen Gütern zählen z.B. Sonne, Wind und Wasser. Sie können von Privathaushalten und Firmen genutzt werden.
Wirtschaftliche Güter
Wirtschaftliche Güter kosten Geld. Sie unterteilen sich in Sachgüter, Dienstleistungen, Informationen und Rechte. Die Sachgüter werden differenziert nach Konsumgütern und nach Investitionsgütern. Investitionsgüter und Konsumgüter setzen sich aus den Gebrauchsgütern und den Verbrauchsgütern zusammen.
Abgrenzung von Gebrauchsgütern
Der entscheidende Unterschied zwischen Verbrauchsgütern und Gebrauchsgütern besteht in der Zeit, die das Gut genutzt werden kann. Ein Verbrauchsgut verbraucht sich während der Produktion. Es steht nur für eine einmalige Verwendung zur Verfügung. Gebrauchsgüter sind langlebiger. Der Unternehmer kann sie für eine Vielzahl von Produktionen einsetzen.
Was ist der Verbraucherpreisindex?
Die Preise für Verbrauchsgüter werden in regelmäßigen Abständen statistisch erfasst. Der sich hieraus ergebende Verbraucherpreisindex bildet die Grundlage für die Ermittlung einer Inflation. Die Erhebung soll das Kaufverhalten der Bürger in einer Volkswirtschaft abbilden. Die Untersuchung der Statistiker bezieht sich insbesondere auf Lebensmittel und andere Güter, die für den täglichen Bedarf benötigt werden.
Schuldrechtliche Aspekte beim Verbrauchsgüterkauf
Verbrauchsgüter gibt es aber nicht nur in produzierenden Unternehmen, sondern sie treten auch als rechtlicher Begriff auf. Der Verbrauchsgüterkauf ist im § 474 BGB gesetzlich normiert. Hiernach vereinbaren Verkäufer und Käufer einen Kaufvertrag, bei welchem dem Käufer das Eigentum an einer beweglichen Sache übertragen wird. Ein Verbrauchsgüterkauf liegt nach § 474 Absatz 1 Satz 2 BGB auch vor, wenn der Unternehmer zusätzlich zu der Übertragung eine Dienstleistung erbringt. In jedem Fall muss es sich aber um eine bewegliche Sache handeln.
Verbrauchsgüter im schuldrechtlichen Sinne sind also nicht zwingend mit Verbrauchsgütern im kaufmännischen Sinne identisch. Sie müssen lediglich beweglich sein und nicht bei der Nutzung verbraucht werden.
Ein Hauseigentümer verkauft eine Immobilie an einen Kaufinteressenten. Da es sich bei dem Haus nicht um eine bewegliche Sache handelt, ist die Voraussetzung des § 474 BGB nicht erfüllt. Bei der Übertragung des Wohnobjekts handelt es sich nicht um einen Verbrauchsgüterkauf.
Rechtsfragen zum Verbrauchsgüterkauf
Die Rechtsfragen zum Verbrauchsgüterkauf beziehen sich insbesondere auf die folgenden Punkte:
- Schadenersatz beim Verbrauchsgüterkauf
- Gefahrenübergang beim Verbrauchsgüterkauf
Schadenersatz beim Verbrauchsgüterkauf
Der Schadenersatz beim Verbrauchsgüterkauf spielt insbesondere eine Rolle, wenn es sich um einen gebrauchten Gegenstand handelt. Als einen Punkt des Kaufvertrages verpflichtet sich der Verkäufer zur Sachmängelhaftung, die für ein Jahr gilt. Stellt der Käufer während dieser Zeit einen Schaden fest, kann er von dem Verkäufer zunächst eine kostenlose Nachbesserung verlangen. Ist dies aus tatsächlichen Gründen nicht möglich – z.B. weil ein Pkw bei einem Unfall einen Totalschaden erlitten hat – ist der Verkäufer schadenersatzpflichtig. Ein privater Verkäufer darf die Sachmängelhaftung ausschließen.
Gefahrenübergang beim Verbrauchsgüterkauf
Bei der Vereinbarung eines Verkaufs können die beiden folgenden Probleme auftreten:
- Das Verbrauchsgut wird vor der Übergabe zerstört oder gestohlen (Leistungsgefahr)
- Muss der Käufer seine Zahlungsverpflichtung erfüllen, obwohl er kein Verbrauchsgut erwirbt? (Preisgefahr)
Um die Preisgefahr und die Leistungsgefahr zu umgehen, enthält der Kaufvertrag eine Gefahrenübergangsregelung. Diese besagt, dass die Gefahr eines zufälligen Untergangs der Ware auf den Käufer übergeht. Diese Regelung ist im § 447 BGB verankert. Für einen Verbrauchsgüterkauf im Sinne des § 474 BGB ist die Gefahrenübergangsregelung ausgeschlossen.
Übungsfragen
#1. Zu welcher Kategorie gehören die Verbrauchsgüter?
#2. Was ist das Kennzeichen eines Verbrauchsguts?
#3. Wofür wird die statistische Erhebung der Preise für Verbrauchsgüter verwendet?
#4. In welchem Fall handelt es sich nicht um einen Verbrauchsgüterkauf?
#5. Kann die Gefahr des zufälligen Untergangs eines Verbrauchsguts im Kaufvertrag auf den Käufer übertragen werden?
Ergebnisse
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