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Einzelbeschaffung

Enthält: Beispiele · Definition · Grafiken · Übungsfragen

Die Einzelbeschaffung bietet einem Unternehmen die Möglichkeit, Waren und Güter einzeln zu beschaffen. Der Betrieb macht hiervon Gebrauch, wenn für einen Produktionsprozess kein bestimmter Bedarf an Materialien und Gütern vorhanden ist. Entscheidet sich ein Unternehmen für die Einzelbeschaffung, können Waren und Güter im Einzelfall auch auftragsbezogen beschafft werden.

In diesem Abschnitt behandeln wir das Thema Einzelbeschaffung. Wir zeigen dir, was sich hinter dieser Beschaffungsalternative verbirgt und welche Vor- und Nachteile mit der Einzelbeschaffung verbunden sind. Abschließend stellen wir dir weitere Beschaffungskonzepte vor, die in einem Unternehmen zum Einsatz kommen können. Zur Vertiefung deiner Kenntnisse kannst du nach dem Beitrag einige Übungsfragen beantworten.

Englisch: single procurement

Inhalt dieser Lektion

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  • Was solltest du über die Beschaffungsstrategie Einzelbeschaffung wissen?
  • Vor- und Nachteile der Einzelbeschaffung
  • Welche Beschaffungskonzepte kennt die Betriebswirtschaft?
    • Vorratsbeschaffung
    • Just-in-Time-Lieferung
    • Make or buy
    • Local Sourcing
    • Single Sourcing
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was solltest du über die Beschaffungsstrategie Einzelbeschaffung wissen?

Die Einzelbeschaffung nimmt bei den Unternehmen einen großen Stellenwert ein, die ihre Umsätze hauptsächlich durch Auftragsfertigungen erzielen. Das Fertigungsprinzip heißt Engineer-to-order. Dies bedeutet, dass das für den Herstellungsprozess notwendige Material erst geliefert wird, wenn der konkrete Auftrag eines Kunden vorliegt.

Beispiel
Ein Verlag hat sich auf das Books-on-demand-Verfahren spezialisiert. Dies bedeutet, dass die Bücher erst produziert werden, wenn ein Kunde sie bestellt. Sobald dies der Fall ist, werden die für den Herstellungsprozess benötigten Güter beim Lieferanten bestellt.

Vor- und Nachteile der Einzelbeschaffung

Setzt ein Unternehmen die Einzelbeschaffung als Beschaffungsstrategie ein, ergeben sich die folgenden Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  • In der Lagerverwaltung können die Kosten reduziert werden, weil sich nicht mehr so viele Güter auf dem Lager befinden.
  • Die Kapitalbindung des gelagerten Materials verkürzt sich. Dies erhöht die Liquidität des Unternehmens, um neue Investitionen tätigen zu können.
  • Dadurch, dass die Güter nicht lange auf dem Lager gehalten werden, kann der Werteverfall in Grenzen gehalten werden.
Nachteile:

  • Die Liefer- und Produktionsbereitschaft des Lieferanten muss sichergestellt sein. Andernfalls kann eine Verzögerung des eigenen Produktionsprozesses nicht ausgeschlossen werden.
  • Bei der Einzelbeschaffung werden selten höhere Mengen eingekauft. Der Spielraum für Preisnachlässe und andere Rabattmöglichkeiten wird hierdurch eingegrenzt.
  • Auf zukünftige Preisaktionen der Lieferanten kann das Unternehmen beim Einkauf der Waren nicht achten, wenn die Güter unmittelbar für den Produktionsprozess benötigt werden.
  • Unter Umständen muss das Unternehmen längere Wartezeiten einplanen, wenn die Güter nicht sofort geliefert werden können.
  • Einzelbeschaffungen erfordern einen hohen Koordinationsbedarf zwischen dem einkaufenden Unternehmen und seinem Lieferanten.
Einzelbeschaffung: Vorteile und Nachteile
Einzelbeschaffung: Vorteile und Nachteile

Welche Beschaffungskonzepte kennt die Betriebswirtschaft?

Neben der Einzelbeschaffung können in einem Unternehmen auch andere Beschaffungskonzepte eingesetzt werden.

Die Betriebswirtschaft unterscheidet z. B.:

  • Vorratsbeschaffung
  • Just-in-Time Lieferung
  • Make or buy
  • Local Sourcing
  • Single Sourcing

Vorratsbeschaffung

Die Vorratsbeschaffung ist eine Beschaffungsalternative, die vorrangig in Industrieunternehmen zum Einsatz kommt. Bei der Bestellung des Materials achtet das Unternehmen darauf, dass es mehr Güter erhält, als für den aktuellen Produktionsprozess erforderlich sind. Das nicht benötigte Material wird zunächst auf dem Lager verwahrt. Bekommt das Unternehmen dann einen Auftrag, kann es ohne Zeitverzögerung unmittelbar auf den Bestand aus dem Lager zurückgreifen. Hiermit wird aber auch der Nachteil der Vorratsbeschaffung deutlich: Das Unternehmen muss hohe Lagerkosten und die Kapitalbindung in Kauf nehmen.

Just-in-Time-Lieferung

Die Just-in-Time Lieferung verfolgt das Beschaffungsmanagement eines Unternehmens, wenn auch die Produktion auf Just-in-Time ausgerichtet ist. Dies bedeutet, das Unternehmen lässt sich die Güter und Materialien erst zu dem Zeitpunkt liefern, zu dem diese in dem Produktionsprozess verwendet werden. Voraussetzung für das Gelingen dieser Beschaffungsstrategie ist eine punktgenaue Abstimmung aller an dem Bestell- und Liefervorgang beteiligten Einheiten. Die Produktion des Betriebes muss der Beschaffungs- oder Einkaufsabteilung mitteilen, wann und in welcher Menge die Güter benötigt werden. Die Einkaufsabteilung muss dafür sorgen, dass der Bestellvorgang rechtzeitig abgeschlossen ist und der Lieferant seiner Lieferverpflichtung zeitgerecht nachkommt. Ein großer Vorteil der Just-in-Time Lieferung sind die geringen Lagerkosten und die damit verbundene Reduzierung der Kapitalbindung.

Beispiel: Just-in-Time

Ein Autohersteller hat mit seinem Zulieferer die Just-in-Time Lieferung vereinbart. Dies bedeutet, dass z. B. der Stahl für die Fertigung der Karosserie und die Sitze erst zu dem Zeitpunkt in dem Betrieb angeliefert werden, wenn der Karosseriepressung oder der Einbau der Autositze unmittelbar bevorsteht.

Make or buy

Für die Entscheidung, ob ein Unternehmen die notwendigen Güter selbst herstellt oder einkauft (Make or buy), können viele Gründe sprechen. Ist das Unternehmen z. B. dazu in der Lage, die Produkte selbst herzustellen, spart es neben den Bezugskosten auch die Transportkosten ein. Die Kostenrechnung muss aber auch die anderen Kosten der Eigenfertigung einbeziehen.

Local Sourcing

Beim Local Sourcing präferiert ein Unternehmen die Produkte und Güter, die die Unternehmen aus der unmittelbaren Umgebung des eigenen Standorts produzieren. Neben kurzen Transportwegen, geht das Unternehmen auch kein Wechselkursrisiko ein. Ein weiterer Vorteil ist der geringe Aufwand für die innerbetriebliche Organisation.

Single Sourcing

Das Single Sourcing setzt ein Unternehmen als Beschaffungsalternative ein, wenn es einen Lieferanten gefunden hat, der die für den Produktionsprozess erforderlichen Güter und Waren liefern kann. Bei großen Mengenabnahmen profitiert das Unternehmen von Rabatten und anderen Preisnachlässen. Dafür muss es aber das hohe Abhängigkeitsverhältnis zu dem Lieferanten in Kauf nehmen. Wird bei dem Zulieferer nicht produziert, verzögert sich auch der Herstellungsprozess des eigenen Unternehmens.

Übungsfragen

 

#1. Welche Aussage ist nicht korrekt?

#2. Für welches Fertigungsverfahren ist die Einzelbeschaffung als Beschaffungsalternative geeignet?

#3. Bei welchen wirtschaftlich tätigen Unternehmen findest du vorrangig die Vorratsbeschaffung?

#4. Bei welcher Beschaffungsalternative bestellt das Unternehmen mehr Material, als es aktuell benötigt?

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