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Mischkosten

Enthält: Beispiele · Definition · Formeln · Grafiken · Übungsfragen

Mischkosten ist die Bezeichnung für diejenigen Kosten im Unternehmen, die sich nicht eindeutig den variablen oder fixen Kosten zuordnen lassen. Mischkostenarten können nur in Nutzkosten und Leerkosten aufgeteilt werden. Dennoch ist es für die Teilkostenrechnung unerlässlich, die Mischkosten in die Bestandteile “fix” und “variabel” aufzusplitten. Es existieren mehrere Methoden, um den variablen Anteil an den Mischkosten zu ermitteln.

In dieser Lerneinheit erklären wir dir, was Mischkosten sind, wie sie berechnet werden und wie sie sich im Verhältnis zur produzierten Menge entwickeln. Am Schluss der Lektion findest du einige Übungsfragen zum Thema.

  • Synonyme: semivariable Kosten
  • Englisch: mixed costs

Inhalt dieser Lektion

Toggle
  • Was sind Mischkosten?
  • Beispiel zu den Mischkosten
    • Rechenbeispiele
      • Formel: Berechnung der Materialkosten
      • Kostenverläufe
  • Übungsfragen
  • Ergebnisse

Was sind Mischkosten?

Lassen sich Kosten nicht eindeutig den Kategorien “fix” und “variabel” zuordnen, spricht man im Rechnungswesen von Mischkosten oder Mischkostenarten. Diese Kostenart enthält Bestandteile beider Kategorien.

Ein klassisches Beispiel dafür sind die Stromkosten. Die Grundgebühr des Anbieters ist unabhängig vom Verbrauch, also fix. die darüber hinaus bezogene Energie wird nach kWh berechnet und ist somit variabel.

Es gibt jedoch Mischkosten, die nicht ohne weiteres in ihre fixen und variablen Bestandteile aufgesplittet werden können.

Beispiel
Der Energieverbrauch einer Fertigungsmaschine hängt grundsätzlich davon ab, wie viele Stunden pro Tag sie im Einsatz ist. Würde diese Maschine rund um die Uhr laufen und produzieren, wären die Kosten komplett variabel.

Angenommen, die Maschine darf nicht vollständig ausgeschaltet werden, sondern muss in Betriebsbereitschaft bleiben. Durch diesen Leerlauf entstehen Kosten, die sich den fixen und den variablen Kosten nicht eindeutig zuordnen lassen.

Mischkosten: Unterscheidung von Kostenarten
Mischkosten: Unterscheidung von Kostenarten

Beispiel zu den Mischkosten

Das Unternehmen “SteelDocks & Co. GmbH” stellt für das Bauwesen Stahlrohre her. Diese Produkte sind auf dem internationalen Markt verfügbar. In Abteilung 1A sind zwei Spezialroboter im Einsatz. Sie müssen regelmäßig konfiguriert, überwacht und gewartet werden. Dazu hat das Unternehmen einen Geprüften Industriemeister eingestellt.

Für diesen Industriemeister entstehen monatliche Personalkosten in Höhe von 4.000 € inklusive der Arbeitgeberanteile für die Sozialversicherung.

Darüber hinaus arbeitet an jedem Roboter jeweils ein Industriemechaniker. Für diese Mitarbeiter betragen die gesamten Personalkosten pro Monat und pro Kopf 3.200 €.

Jeder Roboter verbraucht pro Stunde 800 Kilowatt Strom. Eine Kilowattstunde wird mit 0,25 € berechnet. Der Stromanbieter “EcoEnergy” berechnet eine monatliche Grundgebühr in Höhe von 156,00 € für die dauerhafte Bereitstellung der Energie.

Der Rohstoff Stahlblech kostet im Einkauf 8,50 €/m². Darüber hinaus werden als Hilfsmittel Klebstoffe benötigt. Die Kosten dafür betragen pro Meter Stahlblech 5,50 €.

Die Aufschlüsselung nach variablen und fixen Kosten sieht folgendermaßen aus:

Fixe Kostenvariable Kosten
gesamte Personalkosten Industriemeister4.200,00 €Stromkosten pro kWh0,25 €
gesamte Personalkosten Mechaniker6.400,00 €Stahlblech pro m²8,50 €
Grundgebühr Strom156,00 €Klebstoff pro Meter5,50 €

Mischkosten: Die Stromkosten können in diesem Fall eindeutig als Mischkosten betrachtet werden. Die monatliche Grundgebühr ist fix, solange der Stromanbieter diese nicht senkt oder erhöht. Die Kosten pro Kilowattstunde sind variabel, denn sie sind abhängig davon, wie lange die Roboter im Einsatz sind.

Rechenbeispiele

Roboter 1 produziert Rohre mit einer Länge von 5 m und einem Durchmesser von 64 cm. Ergo beträgt der Radius 32 cm (= Durchmesser/2). Die Produktion von 1 m Rohr dauert 10 Minuten; im Anschluss werden die Rohre mit 5 Lagen Stahlblech ummantelt.

Formel: Berechnung der Materialkosten

1 m² Stahlblech kostet im Einkauf 8,50 €.

Die Formel zur Berechnung der Mantelfläche lautet:

    \[ Mantelfl\ddot{a}che = 2\pi * r * h = 2 * 3,14 * 0,64 m * 5 m \]

Die Mantelfläche für das 5 m lange Stahlrohr beträgt demnach ungefähr 10,05 m². Da das Rohr fünffach ummantelt werden soll, muss dieser Wert mit 5 multipliziert werden. Daraus ergibt sich der Materialbedarf für ein 5 Meter langes Rohr von 50,25 m².

Multipliziert mit dem Einkaufspreis kostet das Stahlblech für die Ummantelung des 5 m langen Rohrstücks 427,13 €. Hinzu kommen Kosten für den Klebstoff von insgesamt 25,25 € (= 5,50 €/m x 5 m).

Die gesamten Materialkosten belaufen sich also auf:

Summe variabler Stückkosten619,05 €
+fixe Kosten5.378,00 €
=Gesamtkosten pro Rohr bei nur 1 produziertem Stück5.997,05 €

Kostenverläufe

In diesem Abschnitt gehen wir kurz auf die Verläufe der einzelnen Kostenarten ein:

  • Fixkosten
  • variable Kosten
  • Gesamtkosten
  • Mischkosten
Verlauf der Fixkosten

Für die Fixkosten ist es völlig unerheblich, ob 10 oder 1.000 Rohre pro Monat produziert werden – sie betragen immer 5.378,00 €, denn die Gehälter für die Mitarbeiter sowie die Grundgebühr, die an den Stromanbieter zu zahlen ist, bleiben immer gleich.

Verlauf der variablen Kosten

Die variablen Kosten steigen abhängig von der produzierten Menge der 5 m langen Rohre:

  • 1 Stück kostet 619,05 €
  • 2 Stück kosten 1.238,10 €
  • 10 Stück kosten 6.190,50 €
  • 1.000 Stück kosten 619.050,00 €
Verlauf der Gesamtkosten

Die Gesamtkosten setzen sich zusammen aus den fixen und den variablen Kosten. Die Fixkosten betragen 5.378,00 €, die variablen Kosten pro Stück 619,05 €.

Daraus ergibt sich folgender Kostenverlauf:

Gesamtkosten:

  • 1 Stück = 5.378,00 EUR + 619,05 EUR = 5.997,05 EUR
  • 10 Stück = 5.378,00 EUR + (619,05 EUR x 10) = 11.568,50 EUR
  • 100 Stück = 5.378,00 EUR + (619,05 EUR x 100) = 67.283,00 EUR
  • 1.000 Stück = 5378,00 EUR + (619,05 EUR x 1.000) = 624.428,00 EUR
  • usw.
Verlauf der Mischkosten

Und wie verhalten sich nun die Mischkosten abhängig von der produzierten Menge? In diesem Beispiel bilden die Stromkosten die Mischkosten, denn sie bestehen aus einem fixen (Grundgebühr) und einem variablen (Preis pro kWh) Anteil.

Die Gleichung zur Berechnung lautet wie folgt:

    \[ gesamte~Mischkosten = fixer~Mischkostenanteil + (variabler~Mischkostenanteil * produzierte~St\ddot{u}ckzahl) \]

Die Stromkosten-Grundgebühr für Roboter 1 beträgt 78,00 €. Für jedes produzierte Rohr entstehen variable Kosten in Höhe von 166,67 €.

Daraus ergibt sich folgender Mischkostenverlauf:

  • 1 Stück = 78,00 EUR + 166,67 EUR = 244,67 EUR
  • 10 Stück = 78,00 EUR + (166,67 EUR x 10) = 1.744,70 EUR
  • 100 Stück = 78,00 EUR + (166,67 EUR x 100) = 16.745,00 EUR
  • 1.000 Stück = 78,00 EUR + (166,67 EUR x 1.000) = 166.748,00 EUR
  • usw.

Übungsfragen

 

#1. Was sind Mischkosten?

#2. Welche Aussagen zu den Mischkosten ist FALSCH?

#3. Was ist KEIN klassisches Beispiel für Mischkosten?

#4. Wie verhält sich der Mischkostenverlauf abhängig von der produzierten Stückzahl?

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